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Zurück von den Toten - Dark Village ; 4

Zurück von den Toten - Dark Village ; 4

Titel: Zurück von den Toten - Dark Village ; 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
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Wir müssen was tun!“

8
    Der Mörder verfolgte die Mädchen mit dem Blick.
    Die Auswahl war nicht leicht. Es galt, die praktische Seite zu berücksichtigen. Vor allen Dingen Größe und Gewicht. Es war wichtig, dass der Körper sich gut handhaben ließ. Trine war stämmig und kräftig gewesen. Das hatte die Sache verkompliziert.
    Das Mädchen musste außerdem vertrauensselig sein und naiv. Keine, die alle möglichen Fragen stellte, sondern eine, die sich leicht mitreißen ließ und alles spannend fand. Was das betraf, hatte Trine hervorragend gepasst. Sie war verliebt und glücklich gewesen, mit lauter „In meiner Welt kann nichts Schlimmes passieren“-Gedanken im Kopf.
    Aber natürlich war doch etwas Schlimmes passiert. Der Mörder zuckte die Schultern und dachte, dass man das Böse nie unterschätzen sollte. Das Schicksal konnte grausam sein, genau wie der Zufall. Trine hätte das wissen müssen.
    Der Mörder räusperte sich. Die Augen folgten den Mädchen, glitten liebevoll über Vilde, aber dann weiter. Wer, wer? Es war nicht leicht, es war so vieles zu bedenken.
    Und so wenig Zeit, so schrecklich wenig Zeit …

9
    â€žSo!“
    Vilde kehrte Nora und Benedicte den Rücken zu und ging rasch hinunter zum 7-Eleven. Zur Hölle mit ihnen. Zur Hölle mit allem.
    Es juckte und scheuerte und kribbelte – auf der Haut, unter der Haut, im Bauch und am Po. Eine intensive Unruhe, die sie nicht betäuben konnte, ganz egal, was sie dachte, sagte und tat. Die Probleme wurden immer noch größer, nie wurde irgendwas besser.
    Oder doch. Sie unterbrach sich selbst. Es gab etwas, das besser geworden war. Es gab einen Lichtblick, einen großen. Charlene.
    Vilde wusste selbst nicht genau, warum sie so darauf drängte, dass sie etwas tun mussten. Warum sie es nicht schaffte, Ruhe zu bewahren, so wie die beiden anderen. Sie wollte ja gar nicht zur Polizei! Eigentlich hatte sie da gar keinen Bock drauf!
    Sie hatte ein schlechtes Gewissen, klar. Und das kribblige Gefühl, dass sie doch nicht drum herumkommen würde. Vielleicht hatte es von Anfang an einen Sinn gehabt, dass sie dabei gewesen war, als es passierte. Und jetzt musste sie das Versprechen einlösen, das darin lag. Sie wollte nicht – sie musste. Aber nicht jetzt, noch nicht.
    Es waren nicht Benedicte und Nora, die sie davon abgehalten hatten, schon an diesem Wochenende zur Polizei zu gehen. Sie hatte vom ersten Moment an gewusst, dass sie die Wahrheit über den Nachmittag, an dem die Viksveen gestorben war, gestehen musste. Benedicte und Nora hatten keinen großen Einfluss mehr auf sie.
    Wäre Charlene nicht gewesen, hätte sie es schon am Samstag getan. An dem Abend, als Nick verhaftet worden war, hatte sie Charlene alles gebeichtet. Sie hatten sich geküsst und geredet und geküsst und geredet. Über ihre Beziehung zu Trine. Über die Viksveen, die sie erpresst hatte. Über Nick, der die Lehrerin geschubst hatte.
    Und Charlene hatte dasselbe gesagt wie Benedicte und Nora. Warte. Unternimm nichts, bevor du nicht sicher bist, dass es keinen anderen Weg gibt. Wenn du der Polizei von dir und Trine erzählst, werden es am Ende alle erfahren. So was kommt raus, immer. Du musst ganz sicher sein, dass du bereit dafür bist.
    â€žAber falls Nick es der Polizei sagt?“, hatte Vilde gefragt. „Falls er die Wahrheit erzählt? Das muss er ja, um sich zu verteidigen. Und dann kommt die Polizei zu mir und fragt, warum ich nicht schon längst bei ihnen war …“
    Aber Charlene war dabei geblieben: Warte. Vielleicht löst sich alles auf, ohne dass du dich einmischst. Die Polizei wird schon verstehen, warum du nichts gesagt hast. Keiner wird dir Vorwürfe machen.
    Also hatte Vilde gewartet. Samstag, Sonntag und bisher den halben Montag. Aber wie lange noch?, dachte sie.
    Sie betrat den 7-Eleven. Stellte sich in die Schlange, kaufte Zigaretten. Der Mann hinterm Tresen grinste sie an wie immer, fragte aber nicht nach dem Ausweis. Vilde stand vor ihm, spürte seine Augen auf ihrem Körper. Plötzlich zuckte es in ihren Mundwinkeln, und sie wusste – sie wusste es einfach! –, dass sie auf der Stelle rausmusste, bevor sie anfing zu heulen.
    Sie fegte hastig das Wechselgeld zusammen und rannte aus dem Laden. Sie stieß Benedicte zur Seite. Benedicte rief: „Geht’s noch, sag mal?“, und warf die Haare zurück. Aber Vilde

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