Zurückgeküsst (German Edition)
Enttäuschung spürte … nein, seines Abscheus.
„Tja“, sagte er gefährlich ruhig. „Ich hoffe, ihr werdet glücklich zusammen.“ Nach einem Blick auf die Uhr fuhr er fort: „Tut mir leid, aber ich muss los.“
Und dann war er draußen. Fort.
„Ich hätte gedacht, er hätte ein bisschen mehr zu sagen als das“, murmelte Willa.
„Er war nicht hier, um … Wisst ihr was? Ich bin gleich zurück“, sagte ich, während ich aus meiner Starre erwachte. Ich stürzte nach draußen, lief über die Auffahrt und schrie: „Nick! Warte! Nun warte doch eine Sekunde!“
Doch das tat er nicht. Er hatte sein Handy am Ohr und rief vermutlich gerade ein Taxi. Oder einen Auftragskiller. „Nick! Warte bitte!“
Am Fuß des Hügels holte ich ihn ein, direkt vor der Anlegestelle, wo die Touristen ihre Charterboote bestiegen, um angeln zu fahren.
„Nick, es ist nicht das, wonach es aussieht.“ Ich legte ihm die Hand auf den Arm, aber er schüttelte sie ab. „Nick! Ich bin nicht mit Dennis verlobt“, sagte ich. Der Wind wehte mir die Haare in die Augen, und ich schob sie zurück.
„Das glaube ich einfach nicht“, sagte er. „Ich meine, ich hatte mir schon gedacht, dass du dir einen Fluchtplan zurechtlegst, aber … verlobt? Wow, Harper, das ging schnell. Oder vielleicht auch nicht. Vielleicht hattest du gar nicht mit Dennis Schluss gemacht. Ich meine … sieh dich doch an. Deine Haare sind offen, du trägst ein hübsches Kleid und einen dicken Verlobungsring, du zerstörst die Ehe meines Bruders, und jetzt bist du bereit für einen netten Tag mit deinem Verlobten und seiner Familie!“
„Ach, komm schon, Nick! Ich will ihn nicht heiraten!“
Er schüttelte den Kopf und sah in den Himmel. „Weiß er überhaupt, dass du mit mir zusammen warst, Harper?“
„Mit ‚zusammen‘ – meinst du da, dass ich mit dir geschlafen habe?“, fragte ich und biss ein Stück Nagelhaut ab.
„Ja, Harper! Weiß Dennis, dass du mit mir geschlafen hast?“
„Äh … na ja, nicht wirklich. Nein.“
Böse funkelte Nick mich an. „So machst du das also, ja? Du radierst mich einfach aus. Du verlässt mich. Unsere ganze Zeit zusammen, damals und auch jetzt … Du hattest immer einen Fuß in der Tür. Nur für den Fall.“
„Nick, er hat mich vom Flughafen abgeholt, und da stand die ganze Familie …“
„Und du wusstest einfach nicht, wie du Nein sagen solltest, hm?“
Ich hielt inne. Vielleicht verstand er mich ja. „Genau. Ich wollte einen guten Moment abwarten, um …“
„Damals bei mir hast du auch nicht gewusst, wie du Nein sagen solltest. Darum hast du mich geheiratet. Das hast du mir gerade erst letzte Woche erzählt.“
„Ich … es war nicht …“
„Wirst du Dennis jetzt also heiraten, nur weil du nicht weißt, wie du aus der Nummer rauskommst?“
Ich atmete tief durch. „Nein, Nick. Wirklich. Ich habe nicht einmal annähernd in Erwägung gezogen, Dennis zu heiraten.“
Er schob die Hände in die Taschen. Der Wind zerzauste sein Haar, und er starrte mich aus dunklen Augen an. „Lass mich dich eines fragen, Harper: Ziehst du in Erwägung, mich zu heiraten?“
Die Frage hing zwischen uns in der Luft. Ich zögerte. „Na ja, ich glaube, bevor wir darüber sprechen können, müssen wir noch eine Menge …“
Abwehrend hob er die Hand. „Stopp“, sagte er. „Hör einfach auf.“
Ich gehorchte und zwang mich, die Hände unten zu lassen und nicht darauf herumzukauen. Nick blickte aufs Meer hinaus, auf die Schiffe, den kleinen Hafen, das Wasser. Mich konnte er offenbar nicht mehr ansehen.
Ein Wagen kam angefahren, derselbe Fahrdienst, der auch Willa abgesetzt hatte. „Haben Sie ein Taxi gerufen?“, fragte der Fahrer freundlich.
„Ja“, sagte Nick.
Mir wurde der Mund trocken, das Herz schlug mir bis zumHals. „Nick, geh nicht. Verlass mich nicht“, sagte ich zitternd. „Hör zu, es ist nicht so, dass ich nicht … Es ist nur alles noch so neu, und es ist schwer …“
„Für mich ist es nicht schwer!“, fuhr er mich an, sodass nicht nur ich, sondern auch der Taxifahrer zusammenzuckte. „Harper, ich liebe dich schon so lange, aber du kannst das einfach nicht glauben, und nichts, was ich tue, kann deine Meinung ändern. Du willst eine Garantie, du willst eine verdammte Kristallkugel, um in die Zukunft zu sehen, aber die kann ich dir nicht geben. Das Einzige, was ich sagen kann, ist, dass ich dich liebe, immer geliebt habe, immer lieben werde, aber das reicht dir nicht. Und ich kann und will
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