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Zurückgeküsst (German Edition)

Zurückgeküsst (German Edition)

Titel: Zurückgeküsst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristan Higgins
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hielt für ein paar Sekunden die Luft an, dann atmete ich langsam aus. „Ich will ja kein Spielverderber sein, aber das hast du beim ersten Mal auch gesagt, Schätzchen. Und auch beim zweiten.“
    „Ach, sei still!“, erwiderte sie lachend. „Du bist tatsächlich ein Spielverderber! Ich wusste, dass du ausflippst, aber bitte tu’s nicht. Ich bin siebenundzwanzig, ich weiß also, was ich tue. Ich habe auch nur angerufen, weil … ach, Harper, ich bin ja so glücklich! Unendlich glücklich! Ich liebe ihn so sehr. Und er vergöttert mich!“
    Ich schloss die Augen. Ihren ersten Ehemann Raoul hatte Willa mit zweiundzwanzig geheiratet, drei Wochen nachdem er aus dem Gefängnis entlassen worden war; die Scheidung erfolgte einen Monat später, nachdem er ein Glasperlengeschäft überfallen hatte. Ehemann Nummer zwei, den meine Schwester mit fünfundzwanzig geheiratet hatte, hatte sieben Wochen nach der Hochzeit sein Coming-out. Und nur Willa hatte es überrascht.
    „Das klingt toll, Süße. Er ist bestimmt … super. Aber … heiraten? Jetzt schon?“
    „Ich weiß, ich weiß. Aber ich bin eben total verliebt!“
    So viel zum Thema: aus Fehlern lernen. „Es hat noch niemandem geschadet, es langsam angehen zu lassen. Mehr sage ich ja nicht.“
    „Sag lieber, dass du dich für mich freust, Harper. Komm schon. Mama ist überglücklich.“
    Das war keine Überraschung. Meine Stiefmutter, die monsterblonde BeverLee, schwärmte für Hochzeiten jeglicher Art,ob sie in der eigenen Familie, in Illustrierten oder in einer der drei Seifenopern stattfanden, die sie täglich sah.
    „Es scheint mir nur sehr schnell zu gehen, das ist alles, Willa.“ Willa seufzte. „Ich weiß. Aber diesmal ist es anders. Diesmal ist es der Richtige.“
    „Du bist doch gerade erst vor zwei Monaten umgezogen, Schätzchen. Willst du nicht erst einmal das Leben in der Stadt genießen und herausfinden, welche Arbeit zu dir passt?“
    „Das kann ich doch immer noch tun. Ich heirate ja nur – ich werde nicht sterben.“
    Meine Schwester klang jetzt nicht mehr so entspannt, und ich wusste, ich sollte ein Friedensangebot machen. „Du hast recht. Tja, das ist dann ja sehr aufregend. Meinen Glückwunsch, Süße! Hey! Ich würde euch gern hier auf der Insel eine tolle Hochzeitsparty schmeißen. Für diesen Herbst sind alle guten Lokale sicher schon ausgebucht, aber im nächsten Sommer …“
    „Vielen Dank, Harper, das ist wirklich lieb von dir, aber wir haben schon etwas gefunden, und du wirst niemals raten, wo!“
    „Wo?“
    „Im Glacier-Nationalpark in Montana!“
    „Wow.“ Ich sah zu Dennis, doch dessen Aufmerksamkeit war noch immer auf den Bildschirm über der Theke gerichtet. „Also, äh … an welches Datum hattet ihr denn gedacht?“ Bitte, lass es noch nicht so bald sein.
    „Oh, schon sehr bald“, erwiderte sie aufgeregt. „Am elften September! Du wirst doch meine erste Brautjungfer sein, oder? Bitte!“
    „Am elften September, Willa?“
    „Ach, komm schon! An dem Tag kann man doch gut ein bisschen Aufmunterung gebrauchen, oder nicht?“
    „Das ist in zwei Wochen.“
    „Na und? Wenn es passt, dann passt es. Willst du nun meine Brautjungfer sein oder nicht?“
    Ich machte den Mund auf, schloss ihn wieder und biss mir auf die Zunge. In zwei Wochen? Vermaledeiter Freitag! Nur zwei Wochen, um Willa eine weitere katastrophale Ehe auszuredenoder sie zumindest zu bremsen, damit sie ihren zukünftigen Ehemann erst einmal besser kennenlernte. Ich konnte es schaffen. Ich musste nur erst einmal mitspielen. „Aber klar. Natürlich will ich deine erste Brautjungfer sein.“
    „Hurra! Danke, Harper! Das wird einfach bombastisch! Aber, hör zu. Das Beste hab ich dir noch gar nicht erzählt.“
    Mir wurde übel. „Bist du schwanger?“, fragte ich ruhig. Das wäre in Ordnung. Das Kind würde ich natürlich unterstützen. Das Studium bezahlen. Sicherstellen, dass das Kind zur Schule ging …
    „Nein, ich bin nicht schwanger. Was denkst du denn von mir! Nein, du kennst den Bräutigam.“
    „Ach ja?“
    „Ja. Die Welt ist klein. Willst du raten?“
    „Nein. Sag mir einfach, wer es ist.“
    „Sein Vorname beginnt mit C.“
    Männer mit C in Manhattan? „Ich … ich hab keine Ahnung.
    Ich gebe auf.“
    „Christopher.“ Willas Stimme klang zärtlich. „Christopher wer?“
    „Christopher Lowery!“
    Ich zuckte zusammen, und der Pinot Noir in meinem Glas schwappte gefährlich. „Lowery?“, wiederholte ich krächzend.
    „Ich weiß! Ist das

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