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Zurückgeküsst (German Edition)

Zurückgeküsst (German Edition)

Titel: Zurückgeküsst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristan Higgins
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Freundinnen. Als könnte sie meine Gedanken lesen, leckte sie mir die Hand und rollte sich dann auf den Rücken, um mir den Bauch zum Streicheln anzubieten.
    Die Landschaft war ungefähr so wie am Tag zuvor. Flach. Der Himmel leuchtete strahlend blau mit ein paar hübsch aufgetürmten Kumuluswolken darin. Alle dreißig Kilometer oder so stand ein Baum. Gelegentlich sahen wir ein paar Rehe. Es war ziemlich aufregend. Ich sah auf die Karte, in den Himmel, aus dem Fenster. Hin und wieder wurden wir von einem Megatruck überholt, und der Mustang schaukelte. Immerhin wussten diese Fahrer die Geschwindigkeitsbegrenzung voll auszunutzen!
    Nach drei Stunden im Schneckentempo hatte ich die Nasevoll. „Was ist, Nick? Meinst du, wir könnten es wagen und versuchen, so schnell zu fahren, wie ich rennen kann?“
    Ich erntete einen gütigen Blick. „Meine Fahrt, mein Wagen. Oder, um einen Klassiker zu zitieren: Es geht nach meinen Regeln oder gar nicht. Alle, die aussteigen wollen, bitte sehr.“
    „Hm, lass mich raten. Stammt das aus ‚Hamlet‘ oder ‚König Lear‘?“
    „Nahe dran. Das ist aus ‚Road House‘.“
    „Ah, dieser Klassiker! Aber wenn wir es vor meinem natürlichen Tod aus Altersschwäche bis zum Flugplatz schaffen wollen, musst du das kleine Pedal da unten ein wenig fester durchtreten. Komm schon, probier’s aus. Hab keine Angst, Nick.“
    Aber Nick lächelte nur und setzte den Blinker, ohne mein entnervtes Stöhnen zu beachten. „Zeit für ein Foto“, sagte er und sprang aus dem Wagen, ohne die Tür zu öffnen. Dann holte er eine beeindruckende Kamera vom Rücksitz.
    Ich leinte Coco an und führte sie zu einer Wiese, damit sie ihr Geschäft verrichten konnte.
    „Verstimmte Exfrau und ihr Hund, irgendwo in Montana“, sagte Nick und knipste uns.
    „Ist das dein nächster Eintrag auf Facebook?“, fragte ich nach. Nick kam an und zeigte mir das Bild auf dem Display. Ich mit Schmollmiene, Coco beschäftigt. Wunderbar.
    „Und hier sind die Bilder von gestern … du mit dem Pinguin, sieht das nicht süß aus …“ Auf dem Bild sah ich ebenfalls genervt aus.
    Nick duftete gut. Lecker. Es wurde unangenehm. Er spürte es offenbar auch. „Okay“, sagte er und ging wieder zum Auto. „Wann immer du und dein Hund fertig seid, können wir zum weltgrößten Dinosauriermodell weiterfahren.“
    „Ist das irgendein Trick, um mehr Zeit mit mir zu verbringen, Nick? All diese Landstraßen und Pausen?“
    „Oh, absolut! Welcher Mann würde nicht liebend gern mehr Zeit mit dir verbringen, Harper?“ Er hob die Kamera und knipste erneut. Tja, auf diesem Foto würde hauptsächlich mein Mittelfinger zu sehen sein.
    „Lass wenigstens mich fahren, Nick“, brummte ich, hob Coco hoch und steuerte auf den Mustang zu.
    Zu meiner Überraschung öffnete er die Fahrertür und hielt sie mir auf. „Aber gern, nimm Platz. Und hier …“ Er bückte sich und hob etwas vom Boden auf, dann reichte er mir eine kleine blaue Blume. „Für dich. Ein Souvenir.“
    Misstrauisch nahm ich sie an. „Ist das etwa ein Nachtschattengewächs oder sonst etwas Giftiges?“ Nick grinste schief. Die Blütenblätter waren ganz weich, und als ich sie berührte, stieg ein leichter Vanilleduft auf. Hmm. „Danke.“
    „Gern geschehen.“
    Ich schob die Blume in meine Brieftasche und stieg in den Wagen. „Schnall dich an, Nick, mein Bester“, empfahl ich ihm.
    Es war ein tolles Gefühl, hinter dem Steuer dieses echt amerikanischen Kraftpakets zu sitzen. Anders als Nick wusste ich, was zu tun war. Ich setzte mir die Kappe fest auf den Kopf, legte den Sicherheitsgurt an und sah zu Nick, ob auch er angeschnallt war. „Halt Coco fest, okay?“, bat ich, und sobald er sie im Arm hatte, drückte ich aufs Gaspedal. Kies spritzte auf, die Reifen quietschten, und Coco (oder Nick?) fiepte überrascht.
    „Himmel, Harper, fahr langsam!“, rief Nick und klammerte sich am Armaturenbrett fest.
    „Ach Nick, was bist du nur für ein Weichei!“, erwiderte ich grinsend, während der Mustang das tat, wofür er gebaut worden war.
    „Bete, Coco. Lieber Sankt Christophorus, Schutzheiliger der Reisenden, bitte beschütz Coco und mich vor dieser verrückten Fahrerin aus Massachusetts. Amen.“ Coco bellte und wedelte mit dem Schwanz, dann nahm sie ihren Hasen ins Maul und schüttelte ihn. Sie liebte es, schnell zu fahren. Natürlich! Sie war ja auch mein Hund.
    In diesem Moment klingelte mein Handy. „Oh, ich hab Empfang! Toll!“, stellte ich fest und griff

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