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Zwanghafte Gier

Zwanghafte Gier

Titel: Zwanghafte Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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hatte.

32
    Frankie fühlt sich wieder besser.
    Vielleicht liegt es daran, dass sie wieder putzt – für Alex Levin in Woodingdean und für eine Witwe mit Namen Valerie Leigh, die in einem abgelegenen Tudorhaus außerhalb von Newhaven wohnt, einem hübschen Gebäude, abgeschirmt von Hauptstraße und Meer (obwohl Melton Cottage noch immer Frankies Traumhaus ist). Vielleicht ist das der Grund. Vielleicht fühlt sie sich besser, weil sie von dem Haus träumen kann.
    Oder es liegt daran, dass die Dinge unter dem Wintergarten nicht mehr ganz so häufig in ihrem Verstand auftauchen.
    Doch was immer der Grund sein mag, sie kommt mit jedem Tag besser zurecht und hat nicht mehr das unheimliche Gefühl, beobachtet zu werden.
    Und dann, an einem Donnerstagnachmittag, einen Monat nach dem letzten Besuch des Klempners, klingelt es an der Tür des Hauses auf Winder Hill.
    Lass es klingeln.
    Das ist ihr erster Gedanke.
    Nur dass sie gerade vom Einkaufen zurückgekommen ist, und vielleicht hat jemand sie ins Haus gehen sehen, und wenn sie jetzt nicht öffnet ...
    Sie legt die Sicherheitskette ein und öffnet die Tür einen Spalt.
    Draußen steht eine Frau von ungefähr vierzig Jahren mit rotem Haar und einem aufgetriebenen Puddinggesicht.
    »Mrs Barnes?«
    »Ja.«
    Ich hätte es klingeln lassen sollen.
    »Mein Name ist Meg Harris.«
    Eine Waliserin, denkt Frankie und fragt sich voller Furcht, woher Mrs Puddinggesicht kommt.
    »Entschuldigen Sie die Störung.«
    »Sie stören keineswegs«, sagt Frankie.
    Höflichkeit kostet nichts. Ihr Vater hat das einmal gesagt, was sich ausgerechnet aus seinem Mund schon ein wenig seltsam anhörte; schließlich lief er ständig meckernd durch die Gegend, vorwiegend wegen ihr.
    »Ich suche jemanden«, sagt Meg Harris. »Einen Klempner.«
    Ein brennendes Gefühl durchflutet Frankies Körper vom Kopf bis zu den Zehen. Sie erinnert sich an den Lieferwagen in der Garage und sieht vor ihrem geistigen Auge, wie die Frau die Polizei mitbringt, stellt sich vor, wie die Beamten die blaue Farbe von dem Wagen kratzen, wie sie ins Haus gehen, in den Wintergarten ...
    »Suchen wir den nicht alle?«, erwidert sie, und es gelingt ihr trotz ihrer Panik, ihrer Stimme eine gewisse Ironie zu verleihen.
    »Oh.« Meg Harris’ Enttäuschung ist offensichtlich. »Ich glaube allerdings, dass dieser Mann vor einiger Zeit wegen eines Auftrags zu Ihnen gekommen ist.«
    Frankies Furcht verfliegt, denn mit einem Mal erkennt sie, dass sie hier die Oberhand hat, dass diese Frau nur auf gut Glück zu ihr gekommen ist und keinerlei Verdacht hegt.
    »Eine Sekunde, bitte«, sagt Frankie, schiebt die Tür zu, nimmt die Kette weg und öffnet ganz.
    Aber sie bittet die Frau nicht herein.
    Nie wieder betritt jemand mein Haus.
    »Er heißt Swann«, sagt Meg Harris. »Andy Swann.«
    »Ja.« Frankie nickt. »Er war hier. Das war vor gut fünf Wochen. Er wollte sich im Haus etwas anschauen, aber das war’s auch schon. Dann ist er gegangen und nicht mehr zurückgekommen.«
    »Oh«, sagt die andere Frau, »ich verstehe.«
    Frankie fragt sich, ob sie seine Geliebte ist.
    Allerdings kann sie sich Mr Gel-im-Haar mit der rührigen, hohen Stimme kaum als Lover vorstellen.
    Tatsächlich zieht Frankie es vor, gar nicht an ihn zu denken.
    »Dann brauchen Sie also auch einen Klempner?«, fragt sie.
    Meg Harris schüttelt den Kopf und lächelt schief.
    »Was ich brauche, ist Bezahlung«, erwidert sie und erklärt: »Dann und wann führe ich die Bücher für ihn, wissen Sie.«
    »Hat er sich einfach davongemacht?«, fragt Frankie.
    Die Frau verzieht das runde Gesicht. »Sieht so aus.«
    »Da kann ich Ihnen leider nicht helfen.« Frankie schickt sich an, die Tür zu schließen, öffnet sie dann aber wieder ein Stück. »Sollten Sie Mr Swann finden«, sagt sie, »erinnern Sie ihn bitte daran, dass ich noch immer auf ihn warte.«
    »Mach ich«, sagt Meg Harris.
    Frankie schließt die Tür, geht durch den Flur und durch die Küche in die Besenkammer, wo sie sich Einweghandschuhe, einen Schrubber und eine Flasche Reiniger schnappt. Dann kehrt sie zur Haustür zurück, öffnet und schaut sich um, ob jemand da ist. Vorsichtig gießt sie den Reiniger auf die Stufen und schrubbt sorgfältig jeden Zentimeter.
    Seit Swann ist die Türschwelle zu Frankies Frontlinie geworden. Wenn sie könnte, würde sie hier einen Schützengraben ausheben, aber das geht natürlich nicht, und außerdem, wenn mit Alex Levin oder der Witwe in Newhaven alles gut läuft ... obwohl

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