Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zwanghafte Gier

Zwanghafte Gier

Titel: Zwanghafte Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
Vom Netzwerk:
für die Gemüselasagne schnitt, die er in seiner winzigen Küche für sie zubereitete. »Sie hat da nicht gearbeitet. Ich bin sicher, dass sie da wohnt .«
    »Vermutlich ist sie nur vorübergehend dort«, sagte Alex, »und kümmert sich um das Haus, während diese Frau in Kanada ist.«
    »Nur dass Frankie gesagt hat, Mrs Bailey komme nicht mehr zurück.«
    »Vielleicht steht das Haus ja zum Verkauf, und Frankie passt so lange darauf auf.« Alex lächelte. »Für sie ist das sicherlich ein nettes Arrangement.«
    Jude wusch eine Aubergine, legte sie aufs Brett und zerschnitt sie.
    »Sie hat gesagt, sie wolle das Haus nicht noch einmal gemalt haben, als wäre das ihre Entscheidung. ›Das ist nicht mein Ding‹, hat sie gesagt.«
    Alex zuckte mit den Schultern. »Vielleicht zahlt sie ja Miete.«
    »Vielleicht.«
    »Jude, gib mir was zu tun.«
    »Nein«, erwiderte er. »Jetzt bin ich dran.«
    »Du weißt, dass ich Nichtstun hasse«, sagte Alex.
    »Schenk uns beiden ein Glas Wein ein, und setz dich«, befahl Jude.
    »Das ist ja wirklich harte Arbeit«, entgegnete Alex und kramte in einer Schublade nach dem Korkenzieher.
    »Frankie hat gesagt, Mrs Bailey wohne bei Verwandten in Toronto.«
    »Und?«, fragte Alex geduldig.
    »Und ich habe nun doch einige Zeit mit Roz Bailey verbracht, als ich an dem Bild gearbeitet habe«, fuhr Jude fort, »und ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, dass sie mir gesagt hat, sie habe keine Familie.«
    »Vielleicht sind das ja sehr entfernte Verwandte«, schlug Alex vor.
    »Vielleicht«, sagte Jude erneut.
    »Aber?« Alex zog den Korken aus der Flasche. »Ich höre da eindeutig ein ›Aber‹.«
    »Ich erinnere mich an ein paar andere Dinge, die sie mir erzählt hat. Zum Beispiel, dass sie das Fliegen hasst. Reisen an sich war ihr schon zu viel; deshalb ist sie ans Meer gezogen.« Er kippte die Zwiebeln und die Aubergine in eine große Pfanne. »Sie hat gesagt, sie könne die Freiheit auf ihrer Türschwelle fühlen.« Erneut hielt er kurz inne. »Toronto liegt nicht am Meer.«
    »Der Lake Ontario ist ein riesiger See«, bemerkte Alex und füllte den Merlot in zwei Gläser. »Und es gibt keinen Grund, warum sie ihre Meinung nicht geändert haben sollte, was das Reisen angeht. Es gibt sogar eine ganze Reihe von Gründen, die dafür sprechen.«
    »Sicher«, sagte Jude. »Du hast recht.« Er öffnete den Kühlschrank und holte zwei große Pilze heraus. »Das erinnert mich an etwas.«
    »Was denn jetzt?« Alex lachte.
    »Das hat nichts damit zu tun, dass Mrs Bailey nach Kanada gegangen ist.« Jude wusch die Pilze. »Obwohl das etwas ist, was sie vielleicht gern wissen würde.«
    Er erzählte Alex von dem Riss, der ihm aufgefallen war.
    »Wer immer jetzt in dem Haus wohnt, das könnte zu einem Problem werden.«
    »Du meinst, es könnte sich absenken?«, fragte Alex.
    »Könnte sein«, antwortete Jude. »Ich hätte es Frankie selbst gesagt, hätte sie mich nicht so abgespeist.« Er grinste. »Außerdem hätte sie dann vielleicht geglaubt, ich würde nicht nur um einen Kunst-, sondern auch um einen Bauauftrag betteln.«

44
    »Frankie ist heute Morgen nicht gekommen«, erzählte Alex Jude am Telefon. Es war früh am nächsten Abend.
    »Ich hoffe, das hat nichts mit mir zu tun«, sagte Jude. »Vielleicht habe ich sie in Verlegenheit gebracht.«
    Er zeichnete gerade gedankenverloren mit Holzkohle auf einem Zeichenblock. Es war wieder ein Bild von Alex, von denen schon eine ganze Reihe halb fertig auf einem Haufen lagen.
    »Wenn dem so ist, war es zumindest nicht deine Schuld«, sagte Alex.
    Sie war in der Küche und fragte sich, was sie zum Abendessen kochen sollte. Sie wusste, dass sie nicht mehr viel im Kühlschrank hatte, und bedauerte kurz, Frankies Angebot abgelehnt zu haben, ihre Einkäufe für sie zu erledigen.
    »Aber ich habe wirklich das Gefühl gehabt, dass irgendetwas mit ihr nicht stimmt«, fügte Jude hinzu.
    »Du klingst schon wie Suzy.«
    »Ich weiß.« Jude erinnerte sich, dass Alex ihm erzählt hatte, Suzy finde Frankie seltsam. »Vielleicht war Suzy ja doch nicht paranoid.«
    »Das hoffe ich doch sehr«, erwiderte Alex, »denn was dich betrifft, war sie sich auch nicht sicher.«
    »Stimmt«, sagte Jude.
    »Vielleicht ist Frankie krank«, sagte Alex.
    »Ruf sie doch mal an«, schlug Jude vor. »Wenn ich jetzt so darüber nachdenke: Warum hast du das nicht schon längst getan?«
    »Ich habe nur ihre Handynummer und schon eine Nachricht auf ihre Mailbox gesprochen.«
    »Mehr kannst

Weitere Kostenlose Bücher