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Zwanghafte Gier

Zwanghafte Gier

Titel: Zwanghafte Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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ist, sich an ihr Bett gesetzt und ihre Hand genommen hat.«
    »Und Frankie hat sich nicht beschwert?«
    »Offensichtlich nicht. Wie es aussieht, hat sie kein Wort gesagt oder es auch nur versucht. Doch ihre Miene hat verraten, dass sie sich über sein Erscheinen gefreut hat.«
    »Wer immer er sein mag – woher hat er gewusst, dass sie im Krankenhaus liegt?«, fragte Jude. »Schließlich wusste ja niemand, wen man anrufen sollte.«
    »Keine Ahnung.« Alex lächelte. »Ich freue mich nur für Frankie, dass er gekommen ist.«

50
    Frankie ist nicht sicher, wie lange er schon da sitzt.
    Sie hat hier in diesem fremden Bett gelegen, umgeben von Apparaten, und hat sich sehr seltsam gefühlt. Sie war nicht sie selbst, doch es machte ihr nicht einmal etwas aus, was untypisch für sie war.
    Und dann war er hereingekommen.
    Sie erinnerte sich sofort an ihn. Glaubte sich an ihn zu erinnern.
    Er war jemand, den sie gekannt hatte.
    Er trat an ihr Bett und schaute auf sie hinunter, und obwohl alles ein wenig verschwommen war, konnte sie noch immer sagen, dass er jemand Besonderes war.
    Sie erinnerte sich an seine dunklen, fast schwarzen Augen.
    »Hallo, Frankie«, sagte er, holte sich einen Stuhl an ihr Bett, setzte sich und nahm ihre linke Hand.
    Umschlang sie mit seiner viel größeren Hand.
    »Wie geht es dir?«, fragte er.
    Sie versuchte zu antworten, doch sie war zu müde, als dass sie ein Wort hätte hervorbringen können.
    »Ist schon gut, Baby«, sagte er.
    Und sie wusste, dass es gut war.
    Er ist noch immer hier, hält noch immer ihre Hand.
    Verleiht ihr ein Gefühl der Sicherheit.

51
    »Wissen wir schon, wer er ist?«, fragte Alex bei ihrem nächsten Besuch eine der Krankenschwestern in der Solomon Station.
    Frankies geheimnisvoller Besucher war gegenwärtig nicht an ihrem Bett. Aber es hieß, er sei mehrere Stunden in dem Zweibettzimmer geblieben, habe still dagesessen und ihre Hand gehalten.
    »Sein Name ist Michael Bolin«, sagte die Krankenschwester und sah den überraschten Ausdruck auf Alex’ Gesicht. »Klingelt da was bei Ihnen?«
    »Ja«, antwortete Alex. »Vielleicht.«
    »Gibt es ein Problem?«
    »Ich glaube nicht«, sagte Alex.
    »Nun, klingt das nach deinem Michael Bolin?«, fragte sie Jude an diesem Abend.
    Es war milder geworden, mehr der Jahreszeit entsprechend, und sie gingen zur Cinemateque im Mediencenter in der Middle Street, um sich dort einen kanadischen Lowbudgetfilm anzusehen, den jemand Alex empfohlen hatte.
    »›Groß, schlank und ziemlich toll‹ war die Beschreibung«, fuhr Alex fort.
    »Das könnte er durchaus sein, nehme ich an.« Jude dachte zurück. »Der von der Baustelle in Luddesdown Terrace hatte ein Tattoo auf der Schulter, obwohl ich nicht annehme, dass irgendjemand im Hospital das gesehen haben wird.«
    »Ein kleiner schwarzer Hase?«
    »Genau.« Jude war überrascht.
    »Frankie hat auch so ein Tattoo«, sagte Alex. »Ich hab’s mal gesehen, als sie das T-Shirt gewechselt hat, nachdem sie etwas verschüttet hatte.«
    »Das beweist irgendeine Art von Beziehung zwischen den beiden«, sagte Jude, als sie das Mediencenter betraten. »Wenn auch nicht ihren guten Geschmack.« Er grinste. »Und ich rede nicht von der Tätowierung.«
    »Sie scheinen zu glauben«, sagte Alex bei einem Glas Wein in der Bar nach dem Film, »dass Bolin einen positiven Einfluss auf Frankies Rekonvaleszenz haben könnte.«
    »Das ist gut«, erwiderte Jude zweifelnd. »Wenn sie meinen ...«
    »Offensichtlich ist es weit besser, als wenn Frankie allein und verängstigt wäre.«
    »Du hast doch gesagt, so gestresst habe sie gar nicht gewirkt«, bemerkte Jude.
    »Nach außen hin«, stellte Alex klar. »Innerlich ist sie vielleicht völlig verängstigt.«
    »Die arme Frau.« Jude schwieg ein paar Augenblicke lang, bevor er sagte: »Wenn Frankie nicht spricht, wie können sie da sicher sein, dass Bolins Anwesenheit ihr tatsächlich nichts ausmacht? Wenn er ihr Ex ist, müssen sie sich ja aus irgendeinem Grund getrennt haben.«
    »Ich nehme an, sicher kann sich niemand sein«, räumte Alex ein. »Frankie ist verwirrt, aber offenbar vermag sie sich durchaus auszudrücken, besonders was Dinge betrifft, die sie nicht will oder mag. Bolin hat ihre gesunde Hand lange Zeit gehalten. Wenn Frankie sie hätte wegziehen wollen, hätte sie das tun können.«
    »Okay«, sagte Jude. »Das ist gut, nehme ich an.«
    »Unter den gegebenen Umständen«, sagte Alex, »würde ich sogar behaupten, das ist mehr als gut.«
    »Du hast

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