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Zwanzigtausend-Dollar-Date

Zwanzigtausend-Dollar-Date

Titel: Zwanzigtausend-Dollar-Date Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E McKay
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Marena.“
    Komisch, dass er diesen Namen nicht behalten konnte. Himmel, er erinnerte sich kaum an die Frau. Doch der Name Mitch hatte sich ihm ins Gedächtnis eingebrannt. Obwohl er den Kerl nie getroffen hatte, hasste er ihn aus tiefstem Herzen. Einmal hatte er sogar einen unschuldigen Praktikanten abgewiesen, nur weil der Mitch hieß.
    Nach all den Jahren erwartete er von Claire immer noch irgendeine Rechtfertigung wegen Mitch. Er verdiente doch eine Erklärung.
    Ehe er eine bekam, klingelte es an der Haustür.
    „Wer zum Teufel klingelt an einem Sonntagmorgen noch vor sieben an der Haustür?“
    Sie schlüpfte an ihm vorbei, als er auf seine Uhr sah.
    „Es ist das Taxi, das ich bestellt habe, nachdem die Brötchen im Ofen waren.“
    Erst jetzt fiel Matt die Reisetasche am Fuß der Treppe auf. Claire nahm sie an sich. Bevor er sie bremsen konnte, war sie schon halb zur Haustür hinaus.
    Sie drehte sich kurz um. „Du musst dir nicht die Mühe machen, mich nach Palo Verde zurückzufliegen. Ich finde allein nach Hause.“
    Und damit war sie weg.
    Erst als sie gegangen war, bemerkte Matt den Brötchenkrümel, mit dem sie beim Sprechen herumgespielt hatte. Sie hatte ihn flach auf den Tresen gedrückt, wie ein zerquetschtes Insekt.
    Womöglich hatte sie ihn nicht angesehen, während sie mit ihm redete, um ihre Wut zu verbergen. Er hatte sie jedenfalls unmissverständlich aus ihrer Stimme herausgehört.
    Er ging zum Tresen hinüber, löste den Krümel ab und warf ihn in den Ausguss. Seit jenem Morgen in Claires Diner hatte er sich gefragt, warum sie so wütend auf ihn war. Schließlich hatte sie ihm den Laufpass gegeben.
    Jetzt kannte er zumindest einen Teil der Antwort. Sie war so aufgebracht, weil er so schnell zur Tagesordnung übergegangen war, nachdem sie sich von ihm getrennt hatte. Aber er verstand immer noch nicht, warum.
    Ihre Trennung war schrecklich gewesen. Claire hatte nicht nur von Mitchs Vorzügen und seinem Motorrad geschwärmt, sondern Matt auch seine zahllosen Fehler vorgehalten. Er sei zu langweilig. Zu clever. Zu sehr mit seiner Arbeit beschäftigt, um Spaß zu haben. Er sei nicht der Freund, den sie sich wünschte, und sie habe es satt, sich etwas anderes einzureden.
    Aber wenn das stimmte, warum hatte es sie dann gekümmert, was er danach gemacht und mit wem er sich verabredet hatte? Und warum hatte sie wie besessen Berichte über FMJ in der Presse verfolgt? Denn das musste sie getan haben, um über das Raven-Projekt Bescheid zu wissen.
    Aber warum? Und warum log sie deshalb jetzt immer noch?
    Claire glaubte ganz klar, dass ihre Beziehung mit ihrer Unterhaltung heute Morgen beendet war. Er hatte es an ihrem Blick gesehen, als sie sich an der Haustür umgedreht hatte. Da hatte sie sich von ihm verabschiedet. Doch diesmal würde er sie nicht gehen lassen.
    Außerdem hatte sie sein Lieblingssweatshirt gestohlen.

7. KAPITEL
    „Wohin hat er dich ausgeführt?“
    Claire hatte diese Frage inzwischen von allen möglichen Leuten gestellt bekommen.
    Ausgerechnet von Kyle hatte sie sie jedoch nicht erwartet. Er saß am Tresen und aß das überbackene Käsesandwich, das sie ihm jeden Mittwoch nach der Schule machte. Mittwoch war der einzige Tag der Woche, an dem seine Eltern beide spät von der Arbeit nach Hause kamen, und er hatte sich angewöhnt, bei ihr im Diner herumzusitzen und seine Hausaufgaben zu machen. Steve und Shelby waren freundlich genug, so zu tun, als würde Claire ihnen damit einen Gefallen tun, doch in Wirklichkeit war es ihr Highlight der Woche.
    Dennoch hatte sie nicht erwartet, dass Kyle sie nach ihrem Date mit Matt fragen würde. Schließlich hatte er in all den Jahren nicht das geringste Interesse an den Ballards gezeigt.
    Wie jeder in der Stadt – zumindest jeder, der Augen im Kopf hatte – hatte auch Kyle herausgefunden, dass er mit den Ballards verwandt war. Da er die auffälligen hellbraunen mandelförmigen Augen seiner Großmutter und auch deren Allergie gegen Erdbeeren hatte, war ziemlich klar, wer sein Vater war. Schon mit sieben hatte Kyle das herausgefunden.
    Er war mit seinen Fragen zu Claire gekommen. „Ich möchte nicht, dass Mom und Dad glauben, sie seien mir nicht genug“, hatte er ihr erklärt. Damals hatte sie ihm die Wahrheit so einfach wie möglich beigebracht. Natürlich wusste er, dass sie seine richtige Tante war, seit er wusste, dass er adoptiert worden war. Die wenigen Male, die er sie nach seiner leiblichen Mutter gefragt hatte, hatte sie ihm ehrlich

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