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Zwanzigtausend-Dollar-Date

Zwanzigtausend-Dollar-Date

Titel: Zwanzigtausend-Dollar-Date Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E McKay
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unbedingt Frühstück für ihn hatte machen wollen, hatte ihn schon ziemlich genervt.
    Und das war nur der Anfang. Die Leute schienen viel gesprächiger zu sein als vor ein paar Wochen, als er viele von ihnen auf der Wohltätigkeitsauktion getroffen hatte. Wo immer er sich blicken ließ, wollte man mit ihm plaudern. Hauptsächlich über Claire.
    Deshalb war sein Tag recht unproduktiv verlaufen. Er hatte eine Immobilienmaklerin engagiert, Shelby Walstead, damit er einen Grund für seine Rückkehr in die Stadt hatte. Schließlich wollte FMJ seit einiger Zeit ein zusätzliches Forschungs- und Entwicklungslabor eröffnen, und Palo Verde schien dafür so gut geeignet wie jeder andere Standort auch. Ford fand die Idee großartig. Jonathon hatte nicht viel dazu gesagt, die Idee aber auch nicht verworfen. Es gab hier steuerliche Anreize, die hiesige Wirtschaft konnte den Aufschwung gebrauchen, und – was das Allerwichtigste war – er würde Claire im Auge behalten können.
    Doch die Maklerin hatte ihm bisher nur drei Grundstücke zeigen können, die zur Debatte standen. Und keines davon entsprach auch nur entfernt den Anforderungen von FMJ. Sie war unglaublich fahrig und nervös, als sei er ihr erster Kunde überhaupt. Deshalb hatte er schließlich eine Pause im „Cutie Pies“ vorgeschlagen.
    Anscheinend befürchtete sie, dass er wegen ihrer mangelhaften Leistung ihre Dienste nicht weiter in Anspruch nehmen würde, denn sie wurde blass. Doch dann war sie einverstanden und erzählte ihm, dass ihr Sohn nach der Schule manchmal im „Cutie Pies“ sei und sie ihn bei der Gelegenheit sehen könne.
    Als Matt aus dem Wagen ausstieg, fragte er sich, wie er wohl empfangen werden würde. Seit Claire am Morgen nach ihrem Date davongelaufen war, hatte er nicht mehr mit ihr gesprochen. Seine Anrufe hatte sie ignoriert, genauso wie seine E-Mails.
    Daher überraschte es ihn, dass sie zur Begrüßung aus dem Diner kam. Bis er merkte, wie ärgerlich sie war. Die Haare hatte sie zu einem Pferdeschwanz zurückgebunden, und sie trug kein Make-up. Ihre Wangen waren jedoch gerötet. In ihren Jeans und einem T-Shirt mit dem „Cutie Pies“-Logo sah sie erfrischend schlicht und attraktiv aus. Es war kein gutes Zeichen, dass er ihre Entrüstung charmant fand.
    „Hallo, Shelby“, begrüßte Claire die Maklerin. „Willst du Kyle abholen oder nur mal nach ihm sehen? Es geht ihm super. Er sitzt wie immer am Tresen und isst etwas.“
    Shelby lächelte genauso gequält. „Also, ich dachte …“
    Im Diner sah Matt einen Jungen auf einem Hocker an der Wand sitzen, eine Baseballmütze ins Gesicht gezogen, neben sich auf dem Tresen einen übergroßen Ranzen, der seine schmächtige Gestalt sicher fast erdrückte. Matt fühlte sich an seine eigene Jugend erinnert, als er nach der Schule oft im „Cutie Pies“ herumgesessen hatte.
    Der Junge drehte sich um, um durchs Fenster zu den Erwachsenen auf die Straße hinauszusehen. Die Ellbogen hatte er hinter sich auf den Tresen gestützt. Für einen Moment kam Matt die Situation so vertraut vor, dass er das komische Gefühl hatte, sich selbst in Claires Diner sitzen zu sehen.
    „Warum gehst du nicht eben rein, Shelby? Ich möchte kurz mit Matt reden.“
    „Oh!“ Shelby warf den beiden einen argwöhnischen Blick zu. „Sicher. Matt, wie wär’s, wenn wir die Besichtigungstour morgen früh fortsetzen? Dann können Sie und Claire sich in Ruhe unterhalten.“
    „Gute Idee!“, antwortete Claire an seiner Stelle. Ehe er protestieren konnte, hakte sie sich bei ihm ein und führte ihn vom „Cutie Pies“ weg. Nach einem letzten Blick durchs Fenster eilte sie mit ihm die Main Street hinunter.
    Anscheinend steuerte sie den Park hinter dem Bezirksgericht an.
    Obwohl sie behauptet hatte, dass sie mit ihm reden wolle, sagte sie kein Wort. Deshalb fragte Matt: „Kennst du Shelby gut?“
    „Was?“ Erschreckt sah sie ihn an. „Shelby? Ja. So gut man sich in einer Kleinstadt eben kennt.“
    „Immerhin so gut, dass sie dir manchmal ihren Jungen anvertraut.“ Er wunderte sich, dass Claire ihm auswich. Sie war direkt und sprach immer alles offen aus. Warum druckste sie dann jetzt herum?
    „Ach so. Na ja, wir sind praktisch wie eine Familie.“ Inzwischen hatten sie den Park erreicht, und Claire bog auf den Spazierweg ab. Plötzlich hatte ihre Stimme einen scharfen Unterton. „Kyle ist wirklich ein liebes Kind. Ein cleverer Junge, der einiges herausfindet und …“
    Matt blieb stehen. „Claire, was ist

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