Zwanzigtausend-Dollar-Date
los?“
„Was … los ist?“ Das klang eher wütend als verwirrt.
„Ja.“ Forschend betrachtete er ihr Gesicht. Ihre Augen waren weit aufgerissen, ihre Wangen gerötet. „Du redest unzusammenhängendes Zeug. Komm zum Punkt.“
Sie holte mehrmals tief Atem. Dann brach es aus ihr heraus: „Du kannst nicht hierherziehen.“
„Was?“
Sie ging weiter und redete ebenso hastig weiter. „Du würdest es hier schrecklich finden. Ich verstehe nicht, weshalb du dir Häuser ansiehst. Du kannst doch nicht ernsthaft vorhaben, zurück nach Palo Verde zu ziehen. Das wäre keinem von uns gegenüber fair. Nicht einmal dir selbst gegenüber.“
„Ich sehe mir keine Häuser an. Ich suche ein Grundstück für FMJ. Wir wollen unser Forschungslabor erweitern. Ford hält Palo Verde für den perfekten Standort. Besonders wenn wir ein Grundstück mit einem Gebäude finden könnten, das nur minimal renoviert werden muss.“
„ Du würdest also gar nicht herziehen.“
„Nein. Unser Hauptsitz würde in Palo Alto bleiben.“
Matt trat näher, um im Schatten der Bäume Claires Gesicht besser erkennen zu können. Als er eben ausgeschlossen hatte, dass er selbst hierherziehen würde, hatte ihre Miene Erleichterung widergespiegelt. Aber noch etwas anderes, das er nicht zu deuten vermochte.
Dass sie erleichtert war, schmeichelte seinem Ego nicht gerade.
„Hör mal, ich weiß schon, warum du dich so aufregst.“
„Wirklich?“ Ihre Stimme klang wieder schrill und gehetzt.
Er fand es schrecklich, dass sie offenbar so nervös war. Das passte gar nicht zu der Claire, die er kannte. Am liebsten hätte er sie in die Arme gezogen. Aber auch wenn im Park niemand zu sehen war, wollte er nicht riskieren, dass sie vielleicht doch beobachtet wurden. Deshalb vergrub er die Hände tief in den Hosentaschen.
„Ja. All das Gerede, vor dem du mich gewarnt hast … ich habe heute einen Vorgeschmack davon bekommen.“
„Oh.“ Mit einem Mal fiel ihr anscheinend auf, dass sie noch ihre Schürze umgebunden hatte. Sie band sie ab.
„Egal, wohin ich heute gegangen bin, fragten mich die Leute nach dir. Anscheinend meinen alle, ich müsste mich während unseres Dates in dich verliebt haben.“
Claire lachte auf, wenn auch nicht amüsiert. Sie antwortete nicht, sondern konzentrierte sich darauf, ihre Schürze zusammenzurollen.
Er konnte nicht länger widerstehen und hob ihr Kinn an, damit sie ihn ansehen musste. „Du dagegen scheinst nicht diesen Eindruck zu haben.“
„Nein.“ Sie klang … vielleicht traurig, jedoch nicht enttäuscht. „Ich weiß, dass das nicht möglich ist. Und ich möchte das auch nicht.“
„Gut. Da bin ich erleichtert. Denn die Leute hier scheinen sehr besorgt um dich zu sein.“
Sie zog eine Braue hoch, ihre Anspannung legte sich etwas. „Sind sie das?“
„Ja. Einige haben mir tatsächlich nahegelegt, ich solle dich bloß gut behandeln.“ Als Matt dann noch von einer alten Dame erzählte, die, falls er Claire das Herz brechen würde, jemanden anheuern würde, um ihm als Vergeltung die Beine zu brechen, musste Claire endlich herzlich lachen.
„Das muss Mrs Parsons gewesen sein. Sie isst jeden Montag im ‚Cutie Pies‘ zu Mittag und sieht viel zu viel fern. Sie hat eine kleine Rente und wird es sich kaum leisten können, einen Ganoven anzuheuern.“
„Gut zu wissen. Denn diese Mrs Parsons hat mir wirklich Angst gemacht.“
Claire sah ihn geradezu verzweifelt an. „Weißt du, ich bemühe mich im Moment wirklich sehr, wütend auf dich zu sein. Und es gefällt mir gar nicht, dass du mir das so schwer machst.“
„Ich bin nicht zurückgekommen, um dir das Leben schwerer zu machen.“
„Aber du machst es mir schwerer.“ Sie seufzte auf.
„Ich werde noch eine oder zwei Wochen hier sein; falls ich ein Grundstück finde, etwas länger.“
Sie sah hoch, und ihre Blicke kreuzten sich. „Kannst du denn so lange von FMJ weg sein?“
„Meine Pension hat Internetanschluss. Da kann ich sehr gut von hier aus arbeiten. Und für einen Tag zurückfahren, falls noch mal jemand Red Bull auf einem zwei Millionen Dollar teuren Gerät verschüttet.“
„Na, da bin ich aber erleichtert.“
Verbarg sich wirkliche Erleichterung hinter ihrem Spott? Noch einmal gab Matt seinem Verlangen nach, Claire zu berühren. Sacht strich er mit einem Finger über ihre Wange. Sie erschauerte. Vom Verstand her mochte sie ja wollen, dass er abreiste, doch ihr Körper sagte etwas ganz anderes. Sie begehrte ihn noch immer, genau wie
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