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Zwanzigtausend-Dollar-Date

Zwanzigtausend-Dollar-Date

Titel: Zwanzigtausend-Dollar-Date Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E McKay
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Hemd vom Fußboden auf und zog es an. Dann ging er, ohne selbst zu verstehen, warum, zu Claire hinüber und schloss sie in die Arme.
    Zunächst sträubte sie sich dagegen. Doch als er ihren Mund eroberte, entzog sie sich ihm nicht. Sie duftete nach Shampoo, Lavendelseife und heißem Sex. Nach einem winzigen Moment schmiegte sie sich sehnsüchtig an ihn. Ihr Umhang glitt zu Boden, und ihr Widerstand schmolz vollends dahin. Vom Verstand her wollte sie vielleicht, dass er ging, doch ihr Körper war noch nicht bereit, sich von ihm zu verabschieden. Sie streichelte seine Brust, bewegte die Hände langsam über seine Schultern aufwärts und schob sie dann in sein Haar.
    Matt war erleichtert. Was auch immer Claires Meinung nach zwischen ihnen stand, wenigstens teilten sie diese körperliche Faszination. Die würden sie immer teilen.
    Er küsste sie voller Hingabe. Wieder und wieder liebkoste er mit der Zunge die ihre. Er wagte es nicht, den Kuss zu beenden, hielt sie eng umschlungen in der sicheren Überzeugung, dass sie ihn nicht wegschicken würde, wenn er sie nur festhielt. Er würde sie einfach nie wieder loslassen.
    Dann merkte er auf einmal, dass sie weinte.
    Ohne die Umarmung ganz zu lösen, hob er den Kopf, um Claire anzusehen. Sie hielt die Augen geschlossen, und die Tränen strömten ihr über die Wangen.
    Langsam öffnete sie die Augen. Ihr Blick war traurig, aber auch anklagend. „Das beweist nur, dass ich recht habe“, sagte sie leise. „Fühlst du dich besser, weil du jetzt weißt, dass ich dir nicht widerstehen kann?“
    Er wünschte fast, dem wäre so. Aber er wollte nicht, dass sie ihm nicht widerstehen konnte. Er wollte vielmehr, dass sie ihn so sehr brauchte wie er sie. Nicht nur im Bett, sondern in ihrem Leben.
    Ehe er jedoch eine Chance hatte, ihr das zu sagen, zeigte sie Richtung Haustür. „Bitte geh. Es ist besser für alle.“
    „Vielleicht besser für dich.“ Weil es, verdammt noch mal, für ihn ganz sicher nicht besser war. Dennoch ging er. Ohne Schuhe, barfuß, wie er war, trat er in die Nacht hinaus. Und er fühlte sich noch viel unglücklicher als vorhin, als er an Claires Tür geklopft hatte.

9. KAPITEL
    Matts Beziehung zu seinem Bruder war nicht so, dass er Vic um Rat hätte fragen können. Eine Psychotherapeutin, mit der er einmal ausgegangen war, war der Meinung gewesen, ihre Eltern hätten von Jugend an eine ungesunde Rivalität zwischen ihnen beiden gefördert. An dem Abend, an dem sie das äußerte, hatte er mit ihr Schluss gemacht.
    Er brauchte niemanden, der ihm sagte, dass Vic ein Armleuchter war und dass niemand in seiner Familie – weder sein Dad, ein ehemaliger Football-Profi, noch seine standesbewusste Mom und ganz sicher nicht sein rüpelhafter Bruder – etwas mit einem Jungen, der cleverer war als sie alle zusammen, hätte anfangen können.
    Das war nur einer der Gründe, warum Matt das Büro von Ballard Enterprises nicht mehr betreten hatte, seit dort vor fünf Jahren das Testament seines Vaters verlesen worden war. Während er vor dem ehemaligen Büro seines Vaters wartete, in dem jetzt sein Bruder arbeitete, wünschte er fast, er hätte einen Bruder, mit dem eine vertrauensvolle Beziehung möglich wäre.
    Doch schon mit sechseinhalb Jahren hatte er erkannt, dass Vic immer nur an sich selbst dachte und jede Chance nutzen würde, um ihm eins auszuwischen. Deshalb hatte Matt ihm nie eine gegeben.
    Aber jetzt … tja, jetzt war er sich ziemlich sicher, dass das, was zwischen ihm und Claire schieflief, zumindest teilweise etwas mit Vic oder ihrer Mutter zu tun hatte.
    Da Claire ihn geradezu angefleht hatte abzureisen, blieb ihm nichts anderes übrig. Falls seine Familie ihr jedoch das Leben schwer machte, würde er dem vor seiner Abreise ein Ende machen.
    Nachdem er seinen Bruder über eine Stunde hatte warten lassen, ließ Vic ihn schließlich durch Rachel, seine aufgedonnerte Sekretärin, in sein Büro bitten.
    Matt nahm im Lehnsessel gegenüber dem Schreibtisch Platz. Das Büro hatte sich seit der Zeit, als ihr Vater Chef von Ballard Enterprises gewesen war, kaum verändert. Statt diverser Fotos von ihrem Vater mit verschiedenen Politikern und berühmten Persönlichkeiten hingen jetzt ähnliche Bilder von Vic an der holzgetäfelten Wand. In einem Regal standen Trophäen herum, die an die Zeit erinnerten, als Vic auf dem College ein Football-Star war. Ansonsten sah alles aus wie früher, nur älter.
    Selbst Vic, den Matt seit dem Begräbnis nicht gesehen hatte –

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