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Zwanzigtausend-Dollar-Date

Zwanzigtausend-Dollar-Date

Titel: Zwanzigtausend-Dollar-Date Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E McKay
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seine Gedanken lesen. Er wusste nun, warum sie wollte, dass er abreiste. Noch wichtiger, er hatte es bisher nicht gewusst.
    Die ganze Zeit hatte sie geglaubt, er wisse von Kyle und habe ihn einfach ignoriert wie die anderen Ballards auch. Sie war sich dessen so sicher gewesen. Jetzt wusste sie nicht mehr warum. Er wirkte derart schockiert, dass er die Wahrheit unmöglich gekannt haben konnte.
    Zu Kyle sagte sie: „Warum wartest du nicht ein paar Minuten im Wagen? Ich fahre dich gleich nach Hause.“
    Nach einem kurzen Blick in Matts Richtung kam der Junge ihrer Bitte nach. Matt hatte die Zähne zusammengebissen, die Fäuste geballt.
    Sobald Kyle die Wagentür zugeschlagen hatte, sagte er: „Diese Aussprache kannst du nicht aufschieben, indem du wegläufst.“
    „Ich laufe nicht weg. Und du willst diese Aussprache doch wohl nicht, während Kyle im Wagen sitzt, oder?“
    Das klang, als müsse sie sich verteidigen. Warum war er wütend auf sie?
    Sie reckte das Kinn vor. „Was genau, glaubst du, habe ich vor? Ich kann schlecht aus der Stadt verschwinden.“
    „Du läufst immer davon, Claire. Das liegt dir im Blut. Hast du das nicht schon immer gesagt?“
    „Das kann schon sein, aber das hier ist mein Zuhause. Ich bin gleich zurück.“
    Ohne eine Antwort abzuwarten, eilte sie zu ihrem Wagen, stieg ein und ließ den Motor an. Dabei war sie sich die ganze Zeit schmerzlich bewusst, dass Matt auf ihrer Veranda stand, die Hände in die Hüften gestemmt, und beobachtete, wie sie wegfuhr.
    Sie hatten das Neubauviertel am Stadtrand, wo Kyle mit seinen Eltern lebte, fast erreicht, als Kyle, kaum hörbar, sagte: „Er hat nichts von mir gewusst.“
    „Nein, hat er nicht.“
    Warum hatte sie nie an diese Möglichkeit gedacht?
    Warum hatte sie ihn nicht geradeheraus gefragt, warum er Kyle nie anerkannt hatte? Wahrscheinlich wäre es ein Schock für Matt gewesen, aber dann hätte es nicht so gewirkt, als habe sie ihn absichtlich getäuscht.
    „Meinst du …“, stotterte Kyle. „Jetzt, wo er Bescheid weiß, dass er vielleicht … ich weiß auch nicht … möchte …“ Kyle brach ab, weil er seine Hoffnungen offenbar nicht in Worte fassen konnte.
    „Ich weiß überhaupt nichts, mein Liebling.“
    Jeder in der Stadt wusste, wer Kyles Vater war. Kyle selbst auch. Aber die Ballards erkannten ihn in keiner Weise an. Sie allein wusste, wie sehr das Kyle verletzte.
    Er wagte nicht, seinen Eltern gegenüber zu erwähnen, wie sehr er sich nach Anerkennung vonseiten der Familie seines Vaters sehnte. Deshalb wollte Claire Kyle jetzt keine Hoffnung machen.
    „In Matts Leben gibt es keine Kinder. Er weiß vielleicht nicht, was er mit einem Kind anfangen soll, selbst wenn er es wollte …“
    Als sie vor Kyles Elternhaus vorfuhr, beugte sie sich zu Kyle hinüber. „Matt ist nicht wie die anderen Ballards. Vielleicht möchte er ja eine Beziehung zu dir haben. Aber vielleicht auch nicht. Und selbst wenn er es möchte, könnte es noch eine Weile dauern. Er hat ja eben erst erfahren, dass es dich gibt, und er ist wahrscheinlich wütend, dass ihm bisher niemand etwas von dir erzählt hat.“
    Kyle starrte geradeaus durch die Windschutzscheibe, das Kinn trotzig vorgereckt. „Sie hätten es ihm sagen müssen.“
    „Das stimmt. Aber ich auch. Ich hätte dafür sorgen müssen, dass er Bescheid weiß.“
    Kyle sah sie an. „Warum hast du es nicht getan?“, fragte er ohne jeden Vorwurf.
    Aber so leicht konnte sie selbst es sich nicht machen. Und das war die Millionen-Frage. Wie konnte sie einem Elfjährigen erklären, was sie selbst kaum verstand?
    All die Jahre hatte sie sich über Matt geärgert. Sie hatte alles geglaubt, was die Medien über ihn verbreiteten. Dass er ein Playboy war, dass er eine Beziehung nach der anderen hatte. Vielleicht war es so leichter für sie gewesen. Bei dem Mann, den die Medien porträtierten, konnte man sich allzu leicht vorstellen, dass er sich nicht um einen Neffen scherte, den er nie getroffen hatte. So konnte sie leichter so tun, als habe sie nichts verpasst.
    „Eins musst du verstehen, Kyle. Wenn er dich nicht sehen will, hat das vielleicht mehr mit mir und seiner Familie zu tun als mit dir.“
    Es dauerte einen Moment, bis Kyle nickte und ausstieg. Dann, als sei ihm noch etwas eingefallen, lehnte er sich noch einmal ins offene Wagenfenster. „Tante Claire, ich möchte nicht, dass du denkst, du seist mir nicht genug.“
    „Das weiß ich doch, mein Süßer.“
    Das Gleiche hatte er über seine

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