Zwei bemerkenswerte Frauen
korrigierte mich einfach nur, bis es besser ging, womit sie sich als überraschend geduldige junge Lehrerin erwies.
Obwohl es ein schöner Septembertag war, blies ein kühler Wind und erinnerte daran, dass der Herbst den Sommer bereits verdrängt hatte. Auf den Knien hämmerte ich mit kleinen Schlägen am Rand einer Knolle entlang, die ich stützend auf einen flachen Stein drückte. Mary beugte sich über mich und gab mir Ratschläge. «Genau so, Miss Elizabeth. Nicht zu fest, sonst bricht er falsch auf. Jetzt müssen Sie noch das Stück am Ende abschlagen, dann können Sie ihn aufstützen und ruhig halten. Oh! Haben Sie sich weh getan, Ma’am?»
Der Hammer war mir aus der Hand geglitten und hatte die Spitze meines Zeigefingers getroffen. Ich steckte den Finger in den Mund und saugte daran, um den Schmerz zu lindern.
Im gleichen Moment hörte ich hinter mir das Knirschen von Kies und beging den Fehler, mich, den Finger immer noch im Mund, nach dem Geräusch umzudrehen. James Foot stand nur wenige Schritte von mir entfernt und schaute auf mich hinab. Die höfliche Maske konnte den eigenartigen Ausdruck von Abscheu in seinem Gesicht kaum verbergen. Mit einem ploppenden Geräusch zog ich den Finger aus dem Mund und errötete vor Scham.
James Foot bot mir seine Hand an, um mir auf die Füße zu helfen. Während ich mich aufrappelte, wich Mary zurück, da sie instinktiv wusste, wie viel respektvoller Abstand zwischen uns angemessen war, auch wenn sie mich als Führerin und Anstandsdame begleitete.
«Ich war gerade dabei, diesen Stein zu öffnen, um zu sehen, ob er einen Ammoniten enthält», erklärte ich.
James Foot schaute jedoch nicht auf die Knolle, sondern auf meine Handschuhe. Um meine Hände vor Kälte, Lehm und dem Austrocknen zu schützen, trug ich oft Handschuhe, wie man es von einer Dame im Freien nicht anders erwartete. In meiner Anfangszeit als Fossiliensammlerin hatte ich bereits mehrere Paare ruiniert, da der Blaue Lias und das Meerwasser hartnäckige Flecken hinterließen. Mittlerweile hatte ich mir ein Paar aus elfenbeinfarbenem Ziegenleder zugelegt, das ich nur am Strand trug und dessen Finger ich auf Knöchelhöhe abgeschnitten hatte, damit ich besser hantieren konnte. Die Handschuhe waren schmutzig, und das Leder war von der Nässe hart und speckig geworden; sie sahen ungewöhnlich und hässlich aus, aber sie waren praktisch. Außerdem hatte ich stets ein weiteres, ansehnlicheres Paar dabei, das ich mir überziehen konnte, sobald sich Menschen näherten, aber leider hatte mir James Foot dazu keine Zeit gelassen.
Er selbst war wie immer elegant gekleidet und trug einen zweireihigen weinroten Schoßrock mit polierten Silberknöpfen, braunem Samtkragen und farblich dazu passenden braunen Handschuhen. Seine Reitstiefel glänzten, als würde der Dreck sich nicht in ihre Nähe wagen.
In dem Moment gestand ich mir ein, dass ich James Foot mit seinen sauberen Stiefeln, den farblich aufeinander abgestimmten Krägen und Handschuhen und dem kritischen Blick nicht mochte. Wie sollte ich jemals einem Mann vertrauen, dessen hervorstechendstes Merkmal seine Kleidung war? Ich mochte ihn nicht, und vermutlich mochte er mich ebenso wenig, obwohl er natürlich viel zu höflich war, um dies zu zeigen.
Ich versteckte meine Hände hinterm Rücken, damit er nicht weiter auf die Handschuhe schauen musste, die sein Auge beleidigten. «Wo ist Ihr Pferd, Sir?» Etwas Besseres fiel mir nicht ein.
«In Charmouth. Ein Junge führt es zurück nach Colway Manor. Bei dem schönen Wetter wollte ich das letzte Stück Weg zu Fuß am Strand zurücklegen.»
Mary machte mir hinter James Foots Rücken Zeichen, und als ich auf sie aufmerksam wurde, rieb sie sich übertrieben heftig die Wange. Ich schaute sie verblüfft an.
«Was haben Sie denn heute gefunden?», fragte James Foot. Ich zögerte. Um ihm meine Beute zu zeigen, hätte ich ihm wieder meine behandschuhten Hände unter die Nase halten müssen. «Mary, hol den Korb und zeige Mr Foot, was wir gefunden haben. Mary kennt sich gut mit Fossilien aus», fügte ich hinzu, nachdem sie den Korb zu James Foot gebracht und einen herzförmigen grauen Stein mit dem Abdruck von fünf feinen Blütenblättern herausgeholt hatte.
«Das ist ein Seeigel, Sir», sagte sie. «Und dies ist ein Teufelszehennagel.» Sie hielt eine klauenförmige zweischalige Muschel hoch. «Aber das Beste ist dies hier, der größte Beli, den ich jemals gesehen habe.» Mary hielt ihm einen wunderbar
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