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Zwei Herzen im Einklang

Zwei Herzen im Einklang

Titel: Zwei Herzen im Einklang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Spezzano
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der absolut besondere Mensch sein will, aber das Gleiche gilt dann für dich auch, nur hast du es besser versteckt. Das kann zu endlosen Auseinandersetzungen und später zu Abgestumpftheit führen.
    Das ist allerdings nicht das Ziel, das die Liebe für eure Beziehung vorgibt, und es ist auch nicht dein wahres Ziel. Lass dich nicht im Plan des Egos für eure Beziehung fangen. Das wird dich nicht glücklich machen. Akzeptiere keinen Billigersatz statt echter Liebe.

Lektion 19
Paul kämpft mit sich selbst
    Paul rief an und klang, als ob er am Ende seiner Kräfte war. Janey war wieder aggressiv gewesen und hatte ihn angegriffen, und er sprach, als ob er einfach nicht mehr weitermachen könnte. Ich hatte am nächsten Tag etwas Freizeit und verabredete eine Sitzung mit ihm. Als Paul am nächsten Tag anrief, hatten sich Janey und er wieder vertragen und er hatte einen der schönsten Vormittage mit ihr erlebt, die sie je zusammen verbrachten.
    Wir entschieden uns, trotzdem nachzuhaken, um zu sehen, ob wir das Muster, das ihn zurückhielt, dingfest machen könnten. Ich fragte Paul, zu wie viel Prozent er Janey wegstieß, und er sagte: »Dreiundzwanzig Prozent.«
    Ich sagte, dass sie keinen rechten Fortschritt machen könnten, wenn er sie so sehr von sich wies und sie in der übrigen Zeit aber sehr wohl wollte. Sie würde immer wieder einmal den Aspekt des »Ich will nichts von dir wissen« aufführen, den er bei sich versteckt hatte. Fast ein Viertel der Zeit würden sie über Kreuz liegen. Wenn Paul sie so sehr von sich wies, würde Janey ihn immer wieder im selben Maße wegstoßen.
    Als wir uns näher mit der Sache befassten, stellten wir fest, dass das Viertel, mit dem Paul seine Partnerin abwies, ein sehr unabhängiger Teil war. Der andere Teil von ihm war sehr abhängig und voller starker Bedürfnisse, die ihn sich nach Janey sehnen ließen. Das wiederum veranlasste Janey, ihn fortzustoßen.

    Wir integrierten die Unabhängigkeit und die Abhängigkeit in ihm, und das brachte Paul auf eine neue Ebene von Ganzheit. Allerdings hielt dieses Gefühl nur vorübergehend an, weil der Konflikt zwischen Unabhängigkeit und Abhängigkeit in ihm eine noch viel größere Abhängigkeit verbarg und verteidigte. Ich fragte ihn, woher diese Abhängigkeit kam – ob sie vor, während oder nach seiner Geburt auftauchte. Die Fragen führten rasch zu einem »früheren Leben«, in dem Paul eine Frau in Deutschland war, deren Dorf überfallen und die Einwohner massakriert worden waren. Der Verlust ihrer Familie war für sie niederschmetternd. Paul spürte, wie er dieses Gefühl von Verlust und Not sein ganzes Leben lang mit sich herumgeschleppt hatte.
    Paul führte einen Teil seiner Abhängigkeit, Bedürftigkeit und Angstgefühle auf ein Ahnenereignis zurück, bei dem sein Urgroßvater im Bett mit der besten Freundin seiner eigenen Frau erwischt worden war, was in der Folge ungeheuer erfolglose Beziehungen mütterlicherseits mit sich brachte. Ich begleitete ihn zu seinem Urgroßvater zurück und bat Paul, sich als dessen bester Freund vorzustellen, der ihn darin beriet, wie er bessere Entscheidungen treffen, sich seiner Frau gegenüber verbindlich erklären und eine glückliche Beziehung führen konnte. Dieses Glück trugen wir dann den Familienstammbaum entlang bis hin zu ihrem Sohn. Auf diese Weise brachten wir Glück und geheilte Gemeinschaftsenergie zum Vorschein, die sich einstellten, als wir sein früheres Leben »repariert« hatten.
    Beide unbewussten Heilungen erzeugten eine neue Ganzheitlichkeit, aber unsere Arbeit öffnete auch die nächste unbewusste Schicht, die sich unter diesen Ebenen verborgen hatte  – eine Schicht großer dunkler Leere. Wir verfolgten diese
zurück bis ins Alter von sechs Jahren, als Pauls Eltern schon geschieden waren und seine Mutter einen schweren Unfall erlitt. Sie konnte sich nicht mehr um Paul und um dessen ältere Schwester kümmern. Sein Vater hatte angeboten, sich um die Kinder zu kümmern, aber nur unter der Bedingung, dass er das Sorgerecht von ihr übertragen bekäme. Pauls Mutter meinte, keine andere Wahl zu haben als einzuwilligen. Paul empfand ihre Einwilligung so, als habe er in dem Augenblick, als er seine Mutter verlor, einen Teil seiner selbst verloren.
    Während unserer Heilungssitzung ging Paul zurück und hieß

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