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Zwei Jahre Ferien

Zwei Jahre Ferien

Titel: Zwei Jahre Ferien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Service, das Thier da wiegt wenigstens seine dreihundert Pfund, und wir werden nie im Stande sein…
    – Sparren, Sparren holen!« rief Briant.
    Begleitet von Moko lief er, was ihn die Füße tragen konnten, nach dem »Sloughi« zurück.
    In diesem Augenblicke befand sich die Schildkröte nur noch dreißig Schritte vom Meere. Gordon beeilte sich, um Costar und Dole, die noch immer auf dem Thiere saßen, herunter zu heben. Dann packten Alle den Strick und zerrten mit Leibeskräften daran rückwärts, ohne den Gang des Thieres nur verzögern zu können; ja, dieses wäre wohl im Stande gewesen, die ganze Pension Chairman fortzuschleppen.
    Glücklicherweise kamen Briant und Moko zurück, ehe die Schildkröte das Meer erreicht hatte.
    Zwei Sparren wurden ihr unter das Brustschild geschoben, und mit Hilfe dieser Hebel gelang es endlich, freilich nicht ohne große Anstrengung, sie auf den Rücken zu wenden. Hiermit war dieselbe endgiltig gefangen, da sie unmöglich wieder selbst auf die Füße zu kommen vermochte.
    In dem Augenblick übrigens, wo sie den Kopf einziehen wollte, traf sie Briant mit einem so wohlgezielten Axthieb, daß sie das Leben fast augenblicklich verlor.
    »Nun, Costar, hast du noch immer vor der großen Schnecke Angst? fragte er den kleinen Knaben.
    – Nein, nein, Briant, die ist ja todt.
    – Schön, rief Service, ich wette aber, daß Du nicht von ihr zu essen wagst.
    – Kann man das Thier denn essen?
    – Gewiß!
    – Dann, wenn es gut ist, ess’ ich auch davon! erwiderte Costar, dem schon das Wasser im Munde zusammenlief.
    – O, es ist sogar ausgezeichnet,« versicherte Moko, der gar nicht genug rühmen konnte, wie schmackhaft das Fleisch der Schildkröten sei.
    Da man nicht daran denken konnte, diese schwere Masse nach der Yacht zu befördern, mußte man sich zum Ausweiden derselben an Ort und Stelle entschließen. Das war zwar eine etwas widerwärtige Arbeit; die jungen Schiffbrüchigen gewöhnten sich indessen schon langsam an die mancherlei recht unangenehmen Nothwendigkeiten dieses Robinsonlebens. Die schwierigste Aufgabe war es, das Brustschild zu zersprengen, dessen metallische Härte selbst die Schneide einer Axt schartig gemacht hätte. Es gelang das endlich nach Einführung eines Bankmeißels in die Verbindungsstellen der Platten. Darauf wurde das in Stücken geschnittene Fleisch nach dem »Sloughi« geschafft.
    Noch am nämlichen Tage konnten sich Alle überzeugen, daß die Schildkrötenbouillon wirklich vorzüglich schmeckte, ganz zu geschweigen von den gerösteten Fleischschnitten, welche verzehrt wurden, obwohl Moko auf den glühenden Kohlen sie hatte etwas schwarz werden lassen. Auch Phann bezeigte auf seine Weise, daß die Reste des Thieres für eine Hundezunge nicht zu verachten waren.
    Die Schildkröte hatte über sechzig Pfund Fleisch geliefert, wodurch es möglich wurde, die Vorräthe der Yacht zu schonen.
    Unter solchen Verhältnissen verstrich der Monat März. Während der drei Wochen seit dem Schiffbruche des »Sloughi« hatte Jeder nach besten Kräften gearbeitet, schon im Hinblick auf ein längeres Verweilen an dieser Küste. Jetzt kam es, ehe der Winter seinen Einzug hielt, darauf an, die wichtige Frage, ob Festland oder Insel, mit Bestimmtheit zu lösen.
    Am 1. April wurde es offenbar, daß die Witterung in nächster Zeit umschlagen würde. Das Barometer stieg langsam und der Wind, der auf das Land zustand, schwächte sich mehr und mehr ab. Man konnte sich über diese Vorzeichen einer bevorstehenden Ruhe der Atmosphäre, und zwar einer länger andauernden, nicht täuschen.
     

    »Ich kann nicht!« wiederholte Costar. (S. 84.)
     
    Die Umstände gestatteten damit einen Forschungszug nach dem Innern des Landes. Die Großen sprachen an jenem Tage schon davon und begannen nach reiflicher Ueberlegung bereits die Vorbereitungen zu jenem Ausfluge, dessen hohe Bedeutung sich Keiner verhehlte.
    »Ich denke, begann Doniphan, daß uns nichts abhält, schon morgen früh aufzubrechen?…
    – Ich hoffe, nichts, antwortete Briant, und dann werden wir uns zu früher Stunde aufmachen müssen.
    – Ich habe aufgeschrieben, ließ Gordon sich vernehmen, daß die Landgrenze der im Osten wahrgenommenen Wasserlinie sich sechs bis sieben Meilen vom Vorgebirge befinden soll.
    – Ja, bestätigte Briant; da sich die Bai aber tief ins Land hineinzieht, ist es möglich, daß die Entfernung von unserem Lager aus eine kürzere wäre.
    – Und dann, nahm Gordon das Wort, könnte Euer Ausflug ja

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