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Zwei Krankenschwestern auf dem Jakobsweg

Zwei Krankenschwestern auf dem Jakobsweg

Titel: Zwei Krankenschwestern auf dem Jakobsweg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Braun
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Camino, ohne das wir gesehen
werden. Ideal! Wir richten uns also unseren Mittagsplatz ein und machen uns
über unsere mitgebrachten Leckereien her. Käse, Oliven, Baguette und zum
Nachtisch einen saftigen Pfirsich. Delicioso! Die Sonne gibt wieder ihr Bestes.
Uns geht es gut. Karola bekommt ihre Geschichte und nickt dann kurz weg. Ich
selbst beobachte den Weg und schließe ab und an auch die Augen. Einige Bekannte
ziehen wieder an uns vorüber, ohne das sie uns bemerken. Hier oben ist es so
schön, dass wir mal wieder überziehen. Nach 1½ Stunden müssen wir weiter und
folgen zunächst schleppend unseren Artgenossen. Nach 10-20 Minuten hat sich
unser Körper wieder angepasst und wir wandern problemlos weiter. Der vorletzte
große Anstieg für heute wird mit einigen Pausen gut gemeistert. Auf dem Weg
nach oben werden wir von Maria und Helmut überholt. Wir wechseln kurz einige
Worte, dann verschwinden sie rasch. Oben angekommen schauen wir noch einmal
beeindruckt ins Tal. Wir stehen jetzt direkt an einer viel befahrenen Straße
und begleiten sie ein kurzes Stück, bis der Weg wieder in ein kleines Dorf mit
dem gut aussprechbaren Namen Maneru (Manjeru), führt. Gleich am Eingang füllen
wir an einem Trinkbrunnen unsere Flaschen auf und drei Ecken weiter gibt es
eine Bar mit einer untypisch schlecht gelaunten alten Wirtin, deren Kaffee aber
alles rausreißt. Hier halten wir uns nicht länger auf und streben weiter
unserem Tagesziel Cirauqui entgegen. Durch Weinberge und Getreidefelder geht es
in einem steten Auf und Ab. Ein kurzer Blick in den Führer gibt uns neue
Energie, es ist nicht mehr weit, er verspricht uns eine ¾ Stunde, dann ist das Tagewerk
vollbracht. Schon von weitem können wir die märchenhafte Stadt bewundern. Sie
erhebt sich kegelförmig aus der Landschaft. Als wir sie erreichen, können wir
doch einige Schönheitsfehler entdecken, direkt vor der Stadt steht ein
riesiger, hässlicher, unvollendeter Rohbau.
Man kann nur raten, was es werden sollte. Zur Herberge müssen wir uns steile
Straßen hochquälen. Die Stadt scheint sehr alt und ist gut erhalten und
gepflegt. Oben werden wir mit einer gut gepflegten Herberge belohnt. Wir werden
von zwei jubelnden und winkenden Gestalten begrüßt, die sich bei näheren
Betrachten als Maria und Gestalten begrüßt, die sich bei näheren Betrachten als
Maria und Bettzimmer, aber das haben uns Maria und Helmut gerade weggeschnappt.
Wir schauen uns den Schlafraum mit ca. 15 Doppelstockbetten an und befinden
ihn, da noch unbewohnt, als o.k.. Wir richten uns schnell ein und schreiben auf
der schönen Dachterrasse Karten an die Zuhause Gebliebenen. Im Laufe des Abends
kommen noch ein Pärchen und ein einzelner Radpilger. Da kann man Abstand
halten, jeder hat genug Platz für sich. Um 19 Uhr gehen wir zur Messe. Dazu
müssen wir 3 Strassen weiter, wieder den Berg hinauf. Die Kirche ist wie jede
auf dem Jakobsweg wunderbar anzuschauen. Die Leute nehmen uns freundlich auf
und der Priester richtet speziell an die Pilger einige Sätze. Es ist wie immer
sehr beeindruckend. Als die Messe beendet ist, haben wir ordentlich Hunger. Wir
gehen direkt in die Bar, in der es heute unser Pilgermenü geben wird. Maria und
Helmut sitzen beim Abendessen an unserem Tisch und wir finden viel
interessante, gemeinsame Gesprächsthemen. Die Zeit verrinnt wieder mal viel zu
schnell und das Bett ruft. Heute gibt es keine Geschichte, denn wir müssen
Rücksicht nehmen.
    9. Oktober 2011, Sonntag, Cirauqui - Estella, 15,5km,
Sonne 35°C
    Ein Sonntag mit viel Sonnenschein wird uns heute erfreuen.
Was uns fehlt ist ein passendes Frühstück, aber hier gibt es keine
Frühstücksbar. Der Kaffeeautomat spendet uns einen Wachmacher, eine Banane gibt
den ersten Energieschub. Das zweite Frühstück müssen wir uns erst einmal
erlaufen.
Vor dem Laufen kommt wie immer das Verkleben meiner Blasen gefährdeten Füße.
Auch Karola beteiligt sich mittlerweile an dieser Aktivität. Ihr Großzeh lässt
ihr keine andere Wahl.
Zunächst müssen wir, da gestern bergauf, folglich heute Morgen wieder runter.
Bald liegt die schöne Stadt hinter uns und laut Pilgerführer erwartet uns
heute, in 14 Kilometer Entfernung, “Estella die Schöne“. Wir werden sehen.
Die Strecke ist heute sehr schön und abwechslungsreich, auch wenn wir dabei 4
Mal die Autobahn über - oder unterqueren. Zuerst sind wir über den unebenen Weg
- man muss wieder sehr aufpassen und sich konzentrieren - nicht sehr
begeistert, aber als wir in

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