Zwei Maenner fuer Miss Darcy
über Frisuren streiten, sondern uns über Abendessen unterhalten. Wie kommst du auf die Idee, dass ausgerechnet ich ein leckeres, herrliches Abendessen zaubern könnte, hier, auf dieser einsamen Insel mitten im Meer?«
»Hmmm, schwere Frage.« Roxi schaut sich um. Dann grinst sie. »Du, liebe Darcy, brauchst überhaupt nicht zu kochen. Überlass dieses unwichtige Detail lieber mir. Du hast nämlich eine weitaus schwierigere Aufgabe, mit der du dich auseinandersetzen musst, als deine nicht vorhandenen Kochkünste.«
»Als da wäre?«
»Mr Cowell da drüben davon zu überzeugen, überhaupt zu diesem Abendessen zu erscheinen.«
24
A ber du musst kommen, Dermot«, beharre ich, als Dermot mal wieder alles offenlässt, ob er gleich zum Abendessen kommen wird oder nicht.
»Warum sollte ich? Damit ich dir und unserem Casanova hier zuschauen kann, wie ihr euch den ganzen Abend lang am Tisch anschmachtet?«
»Nein.« Ich muss Ruhe bewahren, wenn ich Dermot davon überzeugen will, doch noch zu kommen. Meine Hand tastet nach dem Rosenquarz, den ich immer in der Hosentasche bei mir habe. »Weil ich sonst eine ungerade Zahl an Gästen habe. Man lädt immer eine gerade Anzahl Gäste zum Abendessen ein.«
»Ist das die beste Begründung, die dir eingefallen ist?«, fragt er, während er an einem der Feriencottages eine wackelnde Regenrinne wieder befestigt. Er seufzt schwer. »Na gut, ich komme. Aber ich werde mich nicht aufbrezeln!«
»Das hatte ich auch nicht von dir erwartet, Dermot«, erwidere ich und habe Mühe, meine Freude zu unterdrücken. »Komm einfach nur in sauberen, anständigen Klamotten um sieben Uhr zu mir, das reicht mir schon.«
»Ich bin durchaus in der Lage, mich selbst anzuziehen, Darcy«, murmelt er durch die Nägel, die er zwischen den Lippen klemmen hat. »Ich bin kein Kind mehr.«
Erfreut darüber, dass ich ihn zumindest zum Einwilligen bewegen konnte, will ich ihn gerade wieder seinen Reparaturarbeiten überlassen, als ich mich doch noch einmal zu ihm umdrehe. »Nur interessehalber, Dermot: Was wirst du denn anziehen?«
Dermot spuckt die Nägel aus und schaut von der Leiter, auf der er balanciert, auf mich herunter. »Warum?«
»Es interessiert mich eben, das ist alles. Du wirst dir doch ein bisschen Mühe geben, oder?«
Dermot kneift die Augen zusammen. »Kommt ganz darauf an, was du unter Mühe verstehst. Ich werde mich waschen und ein sauberes Hemd anziehen. Was willst du mehr?«
»Das ist alles? Es ist nicht verwerflich, wenn sich ein Mann bemüht, so gut wie möglich auszusehen – insbesondere, wenn er mit einer Lady zu Abend isst.«
»Ich esse nicht mit einer Lady zu Abend, oder? Ich komme zu dir ins Cottage und bekomme etwas zu essen.«
»Na, besten Dank.« Ich verdrehe die Augen.
»Du weißt, was ich meine. Ich bin noch nie einer dieser metrosexuellen Typen gewesen, die sich mit Cremes und Lotionen einschmieren.«
»Nein, ich weiß, ich war immerhin in deinem Badezimmer, wenn du dich erinnerst. Ich kam nicht umhin festzustellen, dass du nicht besonders gut ausgestattet bist.«
Dermot lächelt mich schief an. »Darf ich dich bitten, dich anders auszudrücken, falls du den Satz für irgendwen noch einmal wiederholen solltest? Tu uns beiden bitte diesen Gefallen.«
Ich werde rot und nicke. »Wie wäre es, wenn ich heute Nachmittag zu dir komme und wir uns gemeinsam um dein Styling für heute Abend kümmern?«
»Nein.« Dermot schüttelt den Kopf. »Es kommt überhaupt nicht infrage, dass du deinen Schminkkoffer mitbringst und den Inhalt an mir ausprobierst.«
»Nein, ich meinte nicht den Einsatz von Make-up. Ein Umstyling, wie man es im Fernsehen öfter sieht. Wenn du magst, stell es dir einfach als Verschönerung des Eigenheims vor. Nur eben statt am Zuhause an dir.« Ich lächele ihn an und hoffe, dass ihm diese Analogie gefällt.
Dermot verzieht das Gesicht. »Netter Versuch, Darcy, aber vergiss es einfach und reich mir stattdessen bitte mal den Hammer, ja? Weder bekomme noch brauche ich ein Umstyling.«
Hmmm, so leicht gebe ich nicht auf, Dermot. Du bist nicht der Einzige, der Herausforderungen mag …
Schnell greife ich in seine Werkzeugkiste und gebe ihm den Hammer. Währenddessen kommt mir eine Idee. »Wie wäre es, wenn ich dir die nächsten drei Werkzeuge, die du mir nennst, korrekt aus deiner Kiste hier hole – darf ich dir dann ein Umstyling verpassen?«
Dermots Augen leuchten interessiert auf. Ich wusste, dass er dieser Wette nicht widerstehen
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