Zwei Maenner fuer Miss Darcy
starre ihn an. »Dermot, das ist gar keine schlechte Idee!«
»Jetzt machst du aber Witze«, erwidert er mit weit aufgerissenen Augen.
»Nein! Damit hätten wir ein weiteres Eisen im Feuer. Wir könnten Eheschließungen mit einem keltischen Motto anbieten. Die Gäste könnten in den Cottages übernachten, wir könnten Spezialitäten der Gegend hier servieren und …«
»Einen Moment mal!«, unterbricht mich Dermot und hebt abwehrend die Hand. »Du brauchst eine Genehmigung, um so etwas anzubieten, und einen Pfarrer, der die Zeremonien leitet.«
»Schon klar, aber das sind Nebensächlichkeiten, die wir ganz bestimmt klären können. Oh Dermot, die Idee ist perfekt!«, rufe ich und klatsche begeistert in die Hände. »Tara ist wie gemacht dafür, neue Lieben zusammenzuführen und sie für immer zusammenzuschweißen.«
Dermot lächelt mich sanft an. »Ich hätte nicht gedacht, dass du so romantisch bist.«
»Normalerweise bin ich das auch nicht. Nach der Geschichte mit meinen Eltern und meinen eigenen Beziehungen, die allesamt recht problematisch gewesen sind, war ich bei meiner Ankunft hier auf Tara eher schlecht auf die Liebe zu sprechen. Aber diese Insel übt einen gewissen Einfluss auf einen aus. Wie du schon gesagt hast, scheint Tara mich verändert zu haben – und zwar nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich.«
»Nach meinen Erfahrungen beim letzten Mal wird es eine Weile dauern, mich davon zu überzeugen, dass die Ehe etwas Gutes ist.«
»Was hast du eigentlich an Eileen gefunden?«, platzt es aus mir heraus, doch sofort bereue ich meine Worte. Das wirklich Letzte, was ich jetzt hören will, sind Details aus Dermots und Eileens Beziehung.
Dermot schaut mich ernst an. »Weißt du was, Darcy?«
»Was denn?«, erwidere ich und bin nervös, was er wohl enthüllen wird.
»Ich habe nicht den blassesten Schimmer«, erklärt er. Seine Augen funkeln verschmitzt.
» Dermot!« Ich haue ihm spielerisch auf die Schulter. »Das ist nicht fair. Ich habe schon gedacht, du würdest mir weiß Gott was verraten!«
»Na, was hast du denn von mir erwartet? Geheime Enthüllungen über meine innersten Gedanken und Gefühle?« Dermot grinst mich an. »Ich glaube, davon hast du eben schon genug bekommen. Ich hab mich schon gefühlt, als sei ich Kandidat in einer dieser täglichen Talkshows.«
»Du doch nicht«, antworte ich todernst.
»Warum nicht?«
»Dafür bist du einfach zu langweilig, Dermot O’Connell!«
»Oh, touché, Miss McCall!«, ruft Dermot mit einem gespielten französischen Akzent, beugt sich zum Stuhl neben ihm hinüber und schnappt sich ein Kissen. »Aber jetzt ’abe isch eine geeignete Waffe, um misch gegen deine spitzen Bemerkungen zu verteidigen!«
»Was willst du denn damit? Mich ersticken?«
»Nein.« Dermot wirft auch mir ein Kissen zu. »Wir werden eine Kissenschlacht austragen, um die Sache zu klären. Meine Tochter hat mich darüber in Kenntnis gesetzt, dass das total in ist, und sie hat mir die neusten Tricks gezeigt.«
Dermot springt auf, während ich mit dem Kissen in der Hand auf meinem Stuhl sitzen bleibe.
»Komm schon, Darcy!«, ermuntert er mich. »Mach mit!«
»Warum?«
»Warum was?« Dermot steht in der Zimmermitte und hält ein Kissen wie einen Schild vor sich.
»Warum müssen wir das tun?«
»Weil es Spaß macht, darum.« Dermot lässt einen Augenblick lang seinen Schild sinken. »Komm schon! Hast du als Kind nie Kissenschlachten veranstaltet?«
»Nein.«
»Nie?«
»Nein, ich war Einzelkind. Ich hatte niemanden, mit dem ich zusammen hätte spielen können.«
»Oh.« Niedergeschlagen kehrt Dermot zurück und lässt sich auf seinem Stuhl nieder. »Tut mir leid, ich habe einfach nicht nachgedacht.«
»Du hättest aber auch nicht gedacht, dass ich raffiniert genug bin, um dich zu überlisten, was?«, erwidere ich und haue ihm mein Kissen um die Ohren, als ich von meinem Stuhl aufspringe.
»Du kleines Luder!«, schreit Dermot und springt jetzt auch von seinem Sitz auf. »Na warte, das bekommst du zurück!«
Kreischend laufe ich in die Küche, gefolgt von Dermot und den Hunden, die von meinem Geschrei aufgeweckt worden sind. Doch das Problem bei einem solchen Spiel ist, dass in einem derart kleinen Haus kein Platz ist, um irgendwo hinzulaufen, sodass Dermot mich schnell in eine Ecke getrieben hat.
»Jetzt hab ich dich«, sagt er grinsend, als er mich ans Spülbecken quetscht. »Und was mache ich jetzt mit dir?«
Ich schaue zu Dermot auf, der bedrohlich mit dem
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