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Zwei Maenner fuer Miss Darcy

Zwei Maenner fuer Miss Darcy

Titel: Zwei Maenner fuer Miss Darcy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ali McNamara
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es auch etwas zu bedeuten, wie man den Ring trägt. Trägt man ihn an der rechten Hand und zeigt das Herz von einem weg, dann bedeutet das, dass man mit niemandem liiert ist. Trägt man den Ring andersherum, dann zeigt man damit, dass man sich in einer Beziehung befindet oder sein Herz an jemanden verloren hat. Trägt man den Ring an der linken Hand und zeigt das Herz von einem weg, dann ist man verlobt. Zeigt das Herz auf einen, ist man verheiratet. Stimmt doch, oder?«, schließt er mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck.
    Er hat Recht. Schon vor einer Ewigkeit habe ich das im Internet nachgeschaut, um Niall nach dem Ring meiner Tante zu fragen, doch wie gewohnt bin ich hier auf Tara von anderen Dingen abgelenkt worden. Heute Nachmittag habe ich noch einmal nach dieser Internetseite gesucht; da wir nun über einen Drucker verfügen, habe ich die Details auch noch aus einem anderen Grund ausgedruckt.
    »Wenn du so viel über das Claddagh-Symbol weißt, dann ist dir das auf der alten Ruine sicherlich aufgefallen.«
    »Was? Wo? Oben auf dem Hügel?«
    Ich nicke. »Oben im Mauerwerk über dem Torbogen, von dem aus man aufs Meer hinausschauen kann, ist ein solches Claddagh-Symbol eingemeißelt. Über die Jahre hinweg ist Efeu darübergewachsen, aber es ist auf jeden Fall da. Ich habe es heute Morgen entdeckt.«
    Dermot nickt. »Wie es scheint, ist dieses alte Gemäuer auch noch für andere Dinge als nur für ein paar religiöse Zusammenkünfte genutzt worden.«
    »Was meinst du?«
    »Wenn sich dieses Symbol auf einem solch markanten, auffälligen Torbogen befindet, muss das Gebäude auch für Eheschließungen benutzt worden sein.«
    Ich grüble darüber nach. »Stimmt, du könntest Recht haben. Die Ruine muss einmal ein sehr großes Gebäude gewesen sein, in dem alles stattgefunden hat. Wahrscheinlich war es der Mittelpunkt der Gemeinschaft, so wie es das für uns auch werden wird.« Ich beobachte, wie Dermot mit seinem Whiskeyglas spielt, und frage mich, ob ich meine nächsten Worte wirklich mit ihm teilen will. »Dort oben herrscht eine ganz besondere Atmosphäre, weißt du? So habe ich mich noch nirgendwo gefühlt. Wenn ich dort bin, fühlt es sich an, als würde mich jemand trösten, ja sogar, als würde mich jemand in den Arm nehmen. Dort fühle ich mich sicher. Eigentlich verleiht mir die ganze Insel dieses Gefühl.«
    Ich muss lächeln, als ich mich an etwas erinnere.
    »Bei unserem Abendessen neulich sagte mir Roxi, ich sähe wie Audrey Hepburn aus. Was ganz klar nicht stimmte. Aber in Frühstück bei Tiffany gibt Tiffany Holly Golightly genau das gleiche Gefühl – sie fühlt sich dort sicher.«
    Dermot schaut mich an, und für den Bruchteil einer Sekunde bin ich überzeugt, er würde meiner Aussage zustimmen. »Du hast solche Gefühle wegen einer Insel und eines Bauwerks?«, fragt er skeptisch.
    Ich hätte es wissen müssen.
    »Ja, habe ich. Ich habe aber auch nicht erwartet, dass du das verstehst. Für dich bestehen doch alle Bauwerke nur aus Steinen und Mörtel; sie können unmöglich eine Geschichte, Erinnerungen oder Gefühle in sich bergen.« Ich trinke einen Schluck, studiere dann den Inhalt meines Glases und schwenke die Eiswürfel umher.
    Dermot seufzt. »Nichts könnte der Wahrheit fernerliegen, Darcy. Beruflich errichte ich vielleicht brandneue Gebäude, aber auf dem College habe ich Geschichte und Architektur studiert. Ich wollte alte Gebäude restaurieren, anstatt neue zu bauen.«
    Überrascht schaue ich auf. »Du warst auf dem College?«
    Dermot grinst. »Ja, ich war nicht immer ein Handwerker.«
    »Aber was ist passiert? Warum arbeitest du nicht in dem Beruf, den du studiert hast?«
    »Eileen ist passiert, kurz nachdem ich die Uni verlassen habe. Und dann war auch schon Megan unterwegs, und Eileen und ich haben beschlossen, vor ihrer Geburt zu heiraten. Ich musste also Geld verdienen, und das sehr schnell; da kamen meine architektonischen und handwerklichen Fähigkeiten ins Spiel. Aber Eileen und ich haben nicht zueinander gepasst; wir hätten nie heiraten dürfen. Aber das macht man eben so, nicht wahr, wenn ein Baby unterwegs ist?« Er schaut zu mir auf und lächelt. »Was glaubst du denn, woher ich in meinem Alter schon all die grauen Haare habe?« Er deutet auf seine Schläfen. »Es grenzt schon fast an ein Wunder, dass ich noch nicht schneeweiß bin!«
    Ich muss an meine Eltern denken; dabei hebt sich der Deckel meiner innerlichen Erinnerungskiste ein wenig. »Meine Eltern haben sich

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