Zwei Maenner fuer Miss Darcy
und an einem solchen Tag Geburtstag zu haben. Da wird ziemlich auf den Putz gehauen, oder?«
Megan nickt. »Dieses doofe ›Süßes oder Saures‹! Wie wäre es denn mal mit ›Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Megan!‹?«
»Mach dir keine Sorgen, Megan«, sage ich und lächle sie an. »Wir werden schon dafür sorgen, dass sich an diesem einunddreißigsten Oktober alles um dich dreht. Du wirst weit und breit weder eine Hexe noch einen Kürbis entdecken.«
»Das könnte unter Umständen schwierig werden«, wirft Dermot skeptisch ein.
»Wieso?«, fragen Megan und ich gleichzeitig.
»Die derzeitigen Urlaubsgäste in Cottage Nummer fünf sehen verdammt gruselig aus.«
»Wie ich hörte, wird es an Samain eine Feier geben?«, erkundigt sich Eamon wenige Tage später bei mir, als ich ihn zufällig vor dem Laden treffe.
»Ja, Megans Geburtstagsparty. Außerdem ist es für eine ganze Weile ihr letzter Tag hier auf Tara. Am nächsten Tag kommt Eileen, um sie abzuholen.«
»Du weißt sicherlich, dass Samain ein sehr wichtiger Feiertag im keltischen Kalender ist, nicht wahr?«, hakt Eamon nach, setzt seinen Gehstock fest auf den Boden und stützt sich darauf.
Herrjemine, das bedeutet, dass Eamon mir einen langen Vortrag halten will.
»Megan hat erwähnt, dass es irgendetwas mit Halloween zu tun hat.«
Eamon reißt die Augen auf. »Oh, Darcy, es ist weitaus mehr als das! Samain wird als der Beginn des keltischen Jahres angesehen; das Fest markiert das Ende der hellen und den Beginn der dunklen Jahreszeit.«
»Das ist doch super«, erwidere ich und muss an das Winterwetter denken, das Tara bald bevorsteht. Während des Frühjahrs und der Sommermonate war das Leben hier durchaus erträglich – aber wie wird das wohl während der kalten, nassen Wintermonate sein? Stürme und eisige Temperaturen werden garantiert keine Besucherscharen herlocken, damit Rechnungen beglichen werden können. Ich muss eine Möglichkeit finden, um das neue Gebäude zu finanzieren – und das so schnell wie möglich.
»Die Verbindung zu Halloween liegt darin, dass der Tag dem Gedenken an die Toten gewidmet ist. Die Leute tragen Kostüme oder Masken, um die Geister nachzuahmen; manche behaupten auch, um die Geister zu besänftigen.«
»Wie gut, dass wir Megans Geburtstag mit einer Kostümparty feiern, nicht wahr? Wir können alle Masken tragen«, fahre ich schnell fort. »Werden Sie denn auch kommen?«
»Darcy, das lasse ich mir um nichts in der Welt entgehen!«, entgegnet Eamon überraschenderweise. »Ich habe das Gefühl, dass diese Samain-Feier ein sehr wichtiges Ereignis wird.«
35
W as will sie hier?«, frage ich, während ich beobachte, wie ein Boot auf die Insel zujagt. »Ich dachte, sie kommt erst morgen, um Megan abzuholen!«
»Das dachte ich auch.« Conor schaut mit mir zusammen aufs Meer hinaus. »Das hat der armen Megan heute ausgerechnet noch gefehlt – dass ihre Mum an ihrem Geburtstag für Ärger sorgt!«
Eileen – dieses Mal ohne Geoffrey – kommt vom Festland mit einem Mietboot herüber. Der Kapitän hilft Eileen dabei, mit ihrem Gepäck an Land zu kommen, bevor er wieder davonbraust.
Heute ist Eileen mit ihrem kamelhaarfarbenen Overall ein wenig praktischer gekleidet, doch sie trägt dazu immer noch lächerlich hochhackige hellbraune Lederstiefel.
»Süße!«, jault Eileen auf und schlingt die Arme um Megan. »Du dachtest doch wohl nicht ernsthaft, ich würde deinen Geburtstag verpassen!«
»Wäre nicht das erste Mal«, knurrt Megan, die die Umarmung ihrer Mutter nicht erwidert.
Eileen lächelt strahlend. »Du weißt, dass mir das nur ein einziges Mal passiert ist. Ich saß auf den Malediven fest!«, erklärt sie den umstehenden Inselbewohnern, die zum Hafen gekommen sind, um Zeuge ihrer Ankunft zu werden. »Es gab einen Minitornado, sodass mein Flugzeug nicht abheben konnte!«
»Was auch immer«, erwidert Megan.
»Ich habe dir ein Geschenk gekauft, es ist in meiner Tasche.« Eileen dreht sich zu ihrem Designerkoffer um, der an ein paar Reifen lehnt. »Wenn jemand bitte so nett wäre, ihn zu euren reizenden kleinen Cottages hochzutragen, damit ich Megan ihr Geschenk geben kann.«
»Die Sache ist nur die , Eileen«, erkläre ich ihr, »wir haben erst morgen mit Ihnen gerechnet, um Megan abzuholen. Diese Woche sind wir komplett belegt – im Augenblick sind Herbstferien.«
»Oh.« Eileen schaut dem Boot hinterher, das mittlerweile nur noch als Punkt in der Ferne zu erkennen ist. »Wenn ich nirgendwo
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