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Zwei Maenner fuer Miss Darcy

Zwei Maenner fuer Miss Darcy

Titel: Zwei Maenner fuer Miss Darcy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ali McNamara
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Immerhin hätten wir bei unserer Ankunft auf Tara auch nur Zinkwannen oder etwas ähnlich Unkomfortables vorfinden können. Dermot hat es jedoch geschafft, jedes Cottage mit einer kleinen Nasszelle auszustatten – die irgendwie mit unseren Generatoren, den Heizthermen und einem Heizkörper verbunden sind, glaube ich. Dermot hat es mir alles bis ins kleinste Detail erklärt. Doch das ist der Haken an Dermots Erklärungen – sie sind sehr umfassend und sehr lang, und man neigt dazu, schon nach kurzer Zeit gedanklich abzuschalten.
    Darum hatte ich bisher nur recht sporadisch versucht, mich zu duschen. Tatsächlich habe ich es sogar vollkommen vermieden, da ich es nie geschafft habe, während des Duschvorgangs lange genug heißes Wasser zu haben. Stattdessen habe ich mich am Waschbecken mit dem wenigen warmen Wasser gewaschen, das ich bekommen konnte, und mir die Haare mit der Duschbrause mit abwechselnd lauwarmem und kaltem Wasser gewaschen. Heute ist jedoch alles anders: Ich bin nass bis auf die Haut und friere unglaublich. Ich brauche eine heiße Dusche, um mich aufzuwärmen. Dieses Mal muss ich dieses Ding zum Laufen bekommen.
    Nachdem ich also die Hunde trockengerubbelt und ihnen Futter gegeben habe, gehe ich ins Schlafzimmer, um meine Duschsachen zu holen. Bei der Verteilung der Hotelmöbel und Einrichtungsgegenstände habe ich das Zimmer mit den keltischen Motiven für mich beansprucht. Zwar kann ich nicht dafür bürgen, wie die anderen Schlafzimmer auf Tara mit den Guinnessbieren oder Schafen auf den Bettdecken aussehen, aber nachdem alles aufgebaut ist, sieht mein Zimmer mittlerweile recht hübsch aus. Als ich am Kopfteil des Bettes mit dem Claddagh-Motiv vorbeigehe, lässt mich etwas innehalten, und ich sehe genauer hin. Wie so vieles hier auf Tara erinnert es mich immer wieder an meine Tante Molly. Und wie ich Conor schon im Hotel erzählt hatte, muss ich bei diesem Anblick immer an ihren goldenen Claddagh-Ring denken. Ich schließe kurz die Augen und versuche mich daran zurückzuerinnern, an welcher Hand sie ihn getragen hat. Doch es will mir einfach nicht einfallen; ich weiß nur, dass sie den Ring niemals abgenommen hat.
    Ich frage mich, was aus dem Ring geworden ist. Es würde mir sehr viel bedeuten, mich mit seiner Hilfe an Molly zu erinnern. Niall hat mir ein kleines Holzkästchen mit ihren Sachen gegeben, die ich kurz durchgeschaut habe, doch Molly hatte nie viel Wert auf Schmuck gelegt, sodass die wenigen Teile, die sie besessen hatte, hauptsächlich Modeschmuck waren. Der Ring jedoch war definitiv nicht dabei, oder ich habe ihn übersehen. Ich nehme mir vor, Niall bei nächster Gelegenheit mal danach zu fragen.
    Ich durchquere das winzige Badezimmer und lasse die Dusche laufen. Wie gewohnt ist das Wasser kalt. Aber das ist ja immer so: Zuerst geht es kalt los, dann kommt nach einer Minute warmes Wasser, und dann, wenn ich gerade guter Dinge bin, dass es warm bleiben wird, wird das Wasser wieder eiskalt.
    »Bitte«, flehe ich, als ich mir hastig die kalten, feuchten Klamotten vom Leib reiße und mir ein Handtuch umhänge. »Bitte – kann nicht dieses eine Mal lange genug warmes Wasser kommen, damit ich heiß duschen kann? Mir ist eiskalt, ich will mir keine Lungenentzündung holen!«
    Während ich zitternd dastehe, frage ich mich, wer eigentlich meine Bitte in dem leeren Badezimmer hören soll. Vielleicht hockt ja gerade ein winziger Leprechaun-Klempner auf meiner Fensterbank und kommt mir zu Hilfe? Auf dieser Insel würde es mich nicht allzu sehr wundern, wenn es diese Kobolde tatsächlich gäbe!
    Zögernd strecke ich die Hand aus und stelle überrascht fest, dass das Wasser immer noch warm ist. Und nicht nur das: Scheinbar wird es auch immer noch heißer. Argwöhnisch schaue ich mich um. »Hervorragende Arbeit, Mr Leprechaun!«, grinse ich und streife das Handtuch ab.
    In der Küche ertönt ein Scheppern.
    »Was ist das denn? Nein, bitte nicht jetzt!«, jammere ich, blicke sehnsuchtsvoll zu dem dampfend heißen Wasser, das aus dem Duschkopf prasselt und unten im Abfluss verschwindet. »Woody, Louis, ich hoffe, ihr benehmt euch!«, rufe ich, schiebe den Duschvorhang energisch zur Seite und stapfe in die Küche.
    Woody hat es irgendwie geschafft, auf das Abtropfbrett der Spüle zu klettern, und knurrt nun eine riesengroße Seemöwe an, die lässig draußen auf der Fensterbank hockt, während Louis ihn vom Boden aus piesackt, umgeben von den Überresten eines zerbrochenen Esstellers.
    »Was macht

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