Zwei Maenner fuer Miss Darcy
wir eigentlich in tiefer Meditation verharren sollten. Er hat einfach nicht verstanden, dass mit Luther Vandross zur Sache zu kommen meine Art ist, eine Tiefenentspannung zu erzielen.«
Ich muss lachen. »Wenn Caitlin Dermot tatsächlich mag, hast du wahrscheinlich die Wette gewonnen, Roxi.«
»Ach«, winkt sie ab. »Mit der Wette ist Schluss, seitdem du mit Lover Boy heimlich hinter meinem Rücken herummachst. Vielleicht sollten wir eine neue Wette abschließen.«
»Nein«, entgegne ich entschieden. »Keine Wetten mehr!«
»Ach, komm schon, Darcy. Hier ist es sterbenslangweilig, und es gibt nichts zu tun. Ich habe sogar schon versucht, bei der Renovierung der Cottages zu helfen, und was ist der Dank für diese Mühe?« Wieder wedelt sie mit ihren Fingernägeln in meine Richtung.
»Ich werde mir etwas für dich einfallen lassen.« Ich mache mich auf den Weg zu der zweiten Reihe von Cottages, die gerade instand gesetzt werden. »Wenn es dann keine Wetten mehr gibt, werde ich etwas für dich finden – darauf kannst du dich verlassen.«
»Ich wette, du findest nichts, was mir Spaß macht!«, ruft mir Roxi hinterher. »Immerhin hast du mir den letzten Deal zwischen uns kaputtgemacht, indem du mich mit dem Wetteinsatz hereingelegt hast.«
Sofort drehe ich mich um und kehre zu ihr zurück. »Sie gehen aber mächtig ran, Miss Roxanne Reynolds. Na gut. Aber nur, weil ich so zuversichtlich bin, etwas für dich zu finden.«
Roxi grinst. »Wenn, dann bleibt aber mein Wetteinsatz derselbe – Mr Cowell küssen.« Sie zieht die Nase kraus. »Du hast keine Chance, hier etwas Interessantes für mich zu finden – zumindest solange hier nicht Will Smith für einen Ferienaufenthalt auftaucht und eine Masseuse haben will, die ihn jeden Tag ein oder zwei Stunden massiert.«
»Auf keinen Fall! Dermot wird nicht noch einmal als Wetteinsatz herhalten müssen. Wenn wir das durchziehen, müssen wir etwas Spannenderes finden …«
Roxis Augen leuchten auf. »Das höre ich doch gern! Seit kurzem scheinst du eindeutig mehr Zeit in … sagen wir mal, kühnerer Gesellschaft zu verbringen. Was schwebt dir vor?«
Ich denke kurz nach. »Wenn ich gewinne und du hier auf Tara etwas findest, das dir Spaß macht, dann musst du mir den Geheimvorrat an Schokoladenpralinen überlassen, den du unter deinem Bett versteckt hast.«
Roxi reißt die Augen beinahe genauso weit auf wie ihren Mund. »Woher weißt du das ? Wer bist du? Bist du etwa so ein Schokoladenspürhund, der darauf abgerichtet ist, den Duft von Schokoladenbohnen auf dreißig Schritt Entfernung aufzunehmen?«
»Du bestreitest es also nicht?«
Roxi wirft das Haar über ihre Schulter zurück. »Nein, aber es ist nur zu deinem Besten, dass ich sie dort versteckt habe.«
»Ach ja, natürlich .«
»Wenn ich dir all meine Schokolade gebe, ist es nur gerecht, wenn auch du etwas abgeben musst.« Roxi sieht mich herausfordernd an.
»Wie zum Beispiel?«
»Schokolade.«
»Aber ich habe doch nur diese eine Tafel hier«, erwidere ich und klopfe auf meine Jackentasche.
»Nein, ich meine dauerhaft.«
Jetzt bin ich an der Reihe; mir fällt die Kinnlade herunter.
»Das wäre gerecht«, fährt Roxi fort. »Wenn du so sicher bist, hier etwas für mich zu finden …«
»Kein Problem«, erwidere ich, schnappe nach ihrer Hand und schüttele sie kraftvoll. »Wir haben also einen Deal.«
»Du machst wohl Witze – du willst also tatsächlich das Risiko eingehen, nie wieder Schokolade zu essen?«
»Ja. Aber du wirst schon noch sehen«, antworte ich und lasse eine fassungslose Roxi auf der Mitte des Platzes zurück, während ich mich mit großen Schritten zuversichtlich auf den Weg mache. »Auf Tara hat jeder seinen Platz. Und ich werde einen für dich finden!«
Fröhlich kaue ich auf ein paar Schokoladenstücken herum, während ich auf dem Weg zu einem der Cottages bin, die gerade renoviert werden. Es ist ein solch wunderbarer Morgen, dass ich meinen Regenmantel ausziehe und ihn mir um die Hüfte knote. Nur mit meiner Jeans, einem roten Sweatshirt sowie einem weißen GAP-T-Shirt bekleidet, laufe ich weiter und genieße die Sonnenstrahlen, die an diesem wunderschönen Maimorgen warm auf mich herunterstrahlen. Dermot und die anderen haben im vergangenen Monat wirklich erstklassige Arbeit geleistet. Das kann ich mir keinesfalls als mein Verdienst anrechnen, denn ich war währenddessen damit beschäftigt, andere Bereiche des Insellebens zu organisieren sowie zu planen, was passieren wird, wenn
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