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Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition)

Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition)

Titel: Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Dare
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Ihre Zunge lockern.« Er ließ die Drohung kurz auf Bellamy wirken, ehe er hinzufügte: »Aber ich werde es nicht tun. Ich bin kein Raufbold, wie mich kürzlich jemand erinnerte.« Jemand, den er mit jeder Minute, die verstrich, mehr vermisste.
    »Mein Gott, Ashworth. Leo …«
    »Leo«, unterbrach ihn Rhys, »würde nicht wollen, dass ich Hand an Faraday lege. Dessen bin ich mir sicher.«
    »Dann tue ich es.«
    »Nein, das werden Sie nicht tun.« Rhys legte eine Hand auf Bellamys Schulter. Dann verstärkte er seinen Griff, langsam, aber beharrlich, bis er sich sicher wähnte, dass der Mann begriff, wie ernst es ihm war.
    »Mr. Bellamy«, sagte Faraday. Er stützte seine Hände auf die Armlehnen und kämpfte damit, auf die Füße zu kommen. »Ich versichere Ihnen, ich habe Ihnen alles berichtet, was mir bekannt ist. Wenn Sie Leos Mörder finden und dingfest machen wollen, dann bleibt wahrlich nur noch eine Frage, die es zu klären gilt.«
    »Ach, in der Tat?«, versetzte Bellamy. »Und die wäre?«
    »Wer wünscht sich Ihren Tod?«
    »Wer wünscht sich meinen Tod?«, murmelte Bellamy mehr zu sich selbst, nachdem er in eine Ecke der Kutsche gesunken war. »Die bessere Frage wäre, wer wünscht sich nicht meinen Tod?«
    »Ich wünsche Ihnen jedenfalls nicht den Tod«, gab Rhys zurück. Dann setzte er aufrichtig hinzu: »Nichtsdesto weniger bin ich innerlich gespalten, was Ihren Lebenswandel im Allgemeinen anbetrifft.«
    Seine Zähne schlugen unsanft aufeinander, da sie eben durch eine ausgefahrene Furche in der Landstraße holperten. »Sie waren an dem fraglichen Abend mit einer Frau zusammen, nicht wahr?«, erkundigte er sich. »Eine verheiratete Lady, wenn ich mich recht entsinne. Dachte, sie wäre der Grund, weshalb Sie den Boxkampf absagten. Wie war noch gleich ihr werter Name?«
    »Carnelia. Lady Carnelia Hightower. Aber gesetzt den Fall, ihr Gatte hegte die Absicht, ihre Liebhaber umzubringen, dann wäre ich am Ende einer sehr langen Schlange angesiedelt.« Bellamy seufzte. »Nein, er kommt nicht in Frage. Aber es gibt andere.«
    »Andere eifersüchtige Ehemänner? Oder andere Widersacher?«
    »Beides. Was geht Sie das an?«
    Rhys zuckte mit den Achseln. »Wahrscheinlich nichts. Wohin fahren wir?«
    »Ich will in die Stadt. Muss der Sache auf den Grund gehen, werde mich weiter umhören und sehen, was ich herausfinden kann.«
    »Was wird aus dem Mädchen?«, gab Rhys zu bedenken. »Ich kann sie nicht mehr beschützen.« Er wollte ebenfalls nach London. Um dort seinen Anwalt aufzusuchen und Vorkehrungen für seinen Grundbesitz sowie für George Lanes Pension zu treffen. Dann würde er entscheiden, wie es weiterging. Vielleicht würde er wieder der Armee beitreten. Er könnte seine Kommission zurückkaufen. Oder sich als Söldner verdingen, sofern ihm an einer raschen Veränderung gelegen war. England befand sich zwar derzeit nicht im Kriegszustand, aber es gab sicherlich irgendetwas, das irgendwo auf der Welt zerstört werden musste. Vorzugsweise irgendwo weit fort. Wenn er einen Ozean zwischen sich und Meredith brächte, würde das den heftigen Schmerz in seiner Brust vielleicht lindern.
    »Bitte, diskutieren Sie nicht über mich, als wäre ich nicht zugegen«, sagte Cora und verschränkte trotzig die Arme vor der Brust. »Man sollte doch meinen, es steht mir frei zu tun, was mir gefällt, nachdem Sie Mr. Faraday aufgespürt haben. Und ich habe den Wunsch, nach Buckleigh-in-the-Moor zurückzukehren.«
    »Weswegen wollen Sie dorthin zurückkehren?«, forschte Bellamy.
    »Mir gefällt die Arbeit im Three Hounds. Ich mag die Dorfbewohner, und sie mögen mich. Ich war dort glücklich.«
    Die Kutsche folgte einer scharfen Biegung nach links, und die Insassen lehnten sich in die Kurve.
    Bellamy sagte: »Es hat mit diesem Gideon Myles zu tun, nicht wahr?«
    »Nicht nur«, erwiderte das Mädchen errötend. »Aber ja, zu einem Teil.«
    »Dabei wird nichts Gutes herauskommen, glauben Sie mir. Der Mann ist ein unbedeutender, kleiner Schmuggler.«
    »Schmuggler hin oder her, er ist mir zugeneigt.« Sie sah zu Rhys. »Da ist auch jemand in Buckleigh-in-the-Moor, der Ihnen zugetan ist, Mylord. Möchten Sie nicht auch zurückkehren?«
    Rhys seufzte und wandte seinen Kopf zum Fenster. Die Kutsche war von der Küstenstraße abgebogen, und nach einem letzten Blick auf die atemberaubende kornische Felslandschaft begann die beschwerliche Rückfahrt. Die Schwerkraft zerrte an ihnen, als die Pferde an den Hügeln anzogen, sodass er

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