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Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition)

Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition)

Titel: Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Dare
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mit einem amüsierten Blick. »Das war ausnehmend zuvorkommend von Ihnen.«
    »Wenn ich lange gefragt hätte, hätten Sie die Hilfe gewiss abgelehnt.«
    »Gewiss.«
    Rhys kehrte an seinen vorherigen Platz zurück. »Der Heilungsprozess schmerzt schlimmer als die Schläge, ich weiß, ich spreche aus eigener, leidvoller Erfahrung.«
    »Das glaube ich Ihnen gern.« Faraday neigte seinen Kopf eine Idee zur Seite. Sein Blick erfasste die Narbe an Rhys’ Schläfe, glitt zu der frischen Platzwunde in dessen Lippe. »Sie müssen Ashworth sein, der große Kriegsheld. Nach wie vor an Kampfhandlungen beteiligt, will mir scheinen. Noch Zähne vorhanden?«
    »Die meisten.«
    »Gut. Giles macht nämlich exzellente Biskuits.« Er rief über seine Schulter: »Giles!« Kaum dass der betagte Butler im Türrahmen auftauchte, wies Faraday ihn an: »Bringen Sie uns Tee, Giles. Und Biskuits und ein paar Sandwiches, wenn es Ihnen nicht zu viel Mühe bereitet.«
    »Ich nehme nicht an, dass Sie Schokolade haben?«, kam es hoffnungsvoll aus der Ecke, wo Cora saß.
    »Nun, hallo da.« Faraday schickte dem Mädchen einen verwegenen Blick. »Mir war vorhin, als hätte Giles ein hübsches Mädchen erwähnt. Begann indes schon zu zweifeln, dachte, er wäre ein wenig senil geworden und hätte Mr. Bellamy irrtümlich für eine junge Dame gehalten.«
    »Fabelhaft«, muffelte Bellamy. »Tee und Biskuits. Das ist ein regelrechter Festschmaus.«
    Faraday lehnte sich in seinem Sessel zurück. »Mir ist bekannt, dass Sie nichts mehr lieben als rauschende Feste. Das war stets das Stadtgespräch in London.«
    »Ihr Gebrauch der Vergangenheitsform ist passend. Ich bewege mich in letzter Zeit eher selten auf Festen.«
    Ein ironisches Lächeln verzog die verletzte Lippe des Mannes. »Damit sind wir schon zu zweit.«
    »Also, was geschah in der fraglichen Nacht?«, forschte Rhys. »Berichten Sie uns, von Anfang an.«
    Faraday holte tief Luft. »Ich war im East End, um mir den Boxkampf anzusehen wie viele andere auch. Nachher kreuzten sich meine Wege zufällig mit Leos. Er forderte mich auf, auf seine Straßenseite zu kommen, und …«
    »Das ist nicht die Version, wie sie Miss Dunn schildert.«
    »Miss Dunn?« Faraday faltete die Hände mit einer Geste wohldosierter Gleichgültigkeit. »Wer ist denn Miss Dunn?«
    Bellamy deutete zu Cora. »Miss Cora Dunn, die Prostituierte, die Sie nach dem Überfall fand. Sie war diejenige, die Sie anwiesen, Leo zu meinem Haus transportieren zu lassen.«
    »Oh.« Faraday blinzelte mit neu erwachtem Interesse zu dem Mädchen. »Verzeihen Sie, meine Liebe. Ich erkannte Sie nicht wieder. Es war dunkel in jener Nacht.«
    »Sie sagt, Sie waren derjenige, der Leo zu sich rief.«
    »In der Tat?« Er betrachtete seine Fingernägel und zuckte mit einer Schulter. »Vielleicht tat ich das. Offen gestanden erinnere ich mich nicht mehr. Ich begreife auch nicht, inwieweit das von Belang ist.«
    »Wenn Sie uns Lügen auftischen«, sagte Bellamy mit leise drohender Stimme, »ist es von Belang.«
    »Worüber diskutierten Sie mit Leo?«, fragte Rhys. »Cora sagte, sie vernahm, dass gestritten wurde, sie hörte laut erhobene Stimmen.«
    »Oh ja. Leo war meinetwegen ärgerlich. Sie entsinnen sich, ich hatte meine Stud-Club-Plakette wenige Tage zuvor an den Duke of Morland verloren. Leo war aufgebracht, weil ich sie verwettet hatte. Er wusste, dass Morland darauf erpicht war, alle zehn an sich zu bringen und den Club aufzulösen, und er hatte mich gewarnt, mich nicht mit ihm an den Spieltisch zu setzen.«
    »Dennoch stieß er bei Ihnen auf taube Ohren?«
    »Ja, ich spielte gegen Morland. Wie ich Leo darlegte, war ich dieses törichten Clubs überdrüssig geworden. Mit zwei Gentlemen wie ihnen als Mitgliedern war es kein Vergnügen mehr. Und ich züchte nicht einmal Pferde.«
    »Was tun Sie denn mit Ihrer Zeit?«, fragte Bellamy argwöhnisch.
    »Gewissermaßen das Gleiche wie Sie, mein Freund. Geld ausgeben, wenn ich welches habe. Die Kunst des Müßiggangs perfektionieren. Meinen Nimbus als Müßiggänger kultivieren.«
    »So«, wandte Rhys ein, »wenn das Ihre Ambition im Leben ist, weswegen haben Sie dann den weiten Weg auf sich genommen, um hier an das äußerste Ende Englands zu kommen?«
    »Mir war daran gelegen, einen ruhigen Platz für meine Rekonvaleszenz zu finden. Zwar bin ich der Erbe meines Onkels, aber derzeit verfüge ich nicht über eigenen Grundbesitz. Folglich kam mir dieser Ort in den Sinn. Ich brachte einmal einen süßen

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