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Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition)

Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition)

Titel: Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Dare
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Stimme reicht bis nach Nethermoor? Ich wusste zwar schon immer, dass du eine energische Frau bist, aber das würde selbst mich erstaunen.«
    »Was soll das heißen? Darryl ist nicht oben auf Nethermoor. Ich hab ihn eben noch gesehen, vor nicht einmal zehn Minuten.«
    »Nicht Darryl. Dein Vater.« Er hob eine Braue.
    »Mein Vater? Oben auf Nethermoor? Was tut er da?«
    Gideon zuckte mit den Schultern und tippte an seinen Bierkrug. »Das fragst du ihn besser selbst, was? Oder deinen Freund Rhys . Die beiden sind zusammen dort oben. Einer meiner Männer brachte mir vorhin die Neuigkeit.«
    Meredith legte ihren Putzlumpen beiseite.
    »Mir ist das sogar recht. Die Symmonds-Jungen beladen gerade die Ponys. Wir nehmen den Umweg über Two Oaks, auch wenn das die längere Strecke ist. Meinethalben können Ashworth und dein Vater den ganzen Tag in Nethermoor Hall verweilen.«
    »Da hab ich auch noch ein Wörtchen mitzureden.« Sie riss an ihren Schürzenbändern, ihre Finger waren vor Bestürzung ganz fahrig. Es war unverantwortlich, dass ihr Vater sich in der heißesten Mittagssonne draußen im Torfmoor aufhielt. Eine derartige Anstrengung konnte seine Gesundheit gefährden.
    Gideon hatte recht. Rhys’ Rückkehr war ein einziges Ärgernis für sie alle. Sie beschloss, Rhys St. Maur zur Rede zu stellen. Damit er ihren Vater künftig in Frieden ließ, seinen törichten Antrag vergaß und noch heute das Dorf verließ. Dann musste es ihr auf irgendeine Weise gelingen, ihn aus ihren Fantasien auszumerzen und ihr Leben wieder in geregelte Bahnen zu lenken.
    Es führte kein Weg daran vorbei: Er hatte schleunigst aus Buckleigh-in-the-Moor zu verschwinden.

5
    I n der heißen Mittagssonne wuchtete Rhys einen verwitterten Steinbrocken aus dem karsten, mit Flechten überwucherten Erdreich. Ein Rinnsal aus Schweiß lief ihm über den entblößten Rücken, derweil er den Quader die Anhöhe hochtrug, ihn unter lautem Ächzen zu Boden warf und mit einem Stiefel an seinen Bestimmungsort rückte.
    »Was meinen Sie? Ist das groß genug?«, fragte er. Er wischte sich die verschwitzte Stirn und starrte auf den Boden. Die Steine markierten bereits drei Seiten eines rechteckig angelegten Fundaments. Noch ein paar Stunden Arbeit und er hätte den Grundriss für den Bau fertiggestellt. »Vielleicht sollte ich das Ganze noch ein bisschen vergrößern.«
    »Es ist fast so groß wie der Gasthof«, antwortete George Lane. »Ich dachte, es sollte ein Cottage werden.«
    »Wird es auch.« Das schönste Cottage, das je gebaut werden würde.
    Sobald Meredith dieses Cottage sah, würde sie erkennen, dass es ihm mit seinen Beteuerungen ernst war. Dass er bleiben und die Ehe mit ihr eingehen wollte. Es war beileibe nicht so, dass ihn ihre erste Ablehnung sonderlich erstaunt hätte. Als Bewerber hatte er wenig zu bieten, einmal abgesehen von einem bisschen Geld auf der Bank. Mit gutem Aussehen und feinen Manieren vermochte er auch nicht aufzuwarten. Wenn sie jedoch den Beweis seiner Bemühungen sah, indem er Nethermoor Hall und dem Dorf zu neuem Glanz verhalf, dann würde sie ihre Meinung gewiss ändern. Sie war eine kluge Frau, die durchaus begriff, wann eine Situation Vorteile für sie bot. Sie hatte schließlich den alten Maddox geheiratet, und Rhys war überzeugt, dass das nie und nimmer eine Liebesheirat gewesen war.
    »Wo beabsichtigen Sie, die Tür anzubringen?«, fragte Lane, der eben schleppend um das fast fertiggestellte Fundament humpelte.
    »Dort drüben. Nach Nordosten.« Rhys, der eben einen weiteren Stein schleppte, deutete mit einem Kopfnicken in die genannte Richtung.
    »Also weg von den Ruinen? Nun, ich kann es Ihnen nicht verdenken, dass Sie sich diesen Anblick ersparen wollen.«
    »Weg vom Wind«, gab Rhys zurück.
    Der alte Mann hob seine Brauen. »Wie Sie meinen.«
    Rhys richtete den Stein in gerader Linie zu den anderen aus. Ihm war gewärtig, dass der Aberglaube hier in Dartmoor so tief gründete wie die Granitfelsen, aber George Lane glaubte doch gewiss nicht an Darryl Tewkes’ absurde Geistergeschichten, oder? »Ganz recht«, bekräftigte er und wischte sich mit dem Ärmel die Stirn. »Diese Wiese da«, er deutete auf ein ebenes Rasenstück in der Nähe, »ist der beste Platz für neue Stallungen. Unweit davon sollte die Hütte des Stallmeisters stehen, was meinen Sie? Ich schätze, Sie stimmen mir zu.«
    »Stallungen?« Auf seine Krücke gestützt, nahm Lane seine weiche Mütze vom Kopf und drehte sie zwischen den altersfleckigen,

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