Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition)

Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition)

Titel: Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Dare
Vom Netzwerk:
seiner Herrin zu Füßen lag. »Und du hast einen wachen Verstand. Du bist bei Weitem zu intelligent, um dir deinen Lebensunterhalt mit schändlichen Verbrechen zu verdienen.«
    Er senkte den Blick, und sie meinte, eine verlegene Röte zu erkennen, die von seinem Hals in seine Wangen kroch. »In unserer Gegend darf man nicht wählerisch sein, oder?« Er schüttelte den Kopf. »Nein, ein Leben als Geistlicher wäre unerträglich für mich. Wenngleich mir die Enthaltsamkeit in letzter Zeit ziemlich vertraut ist.«
    Sie lachte über seinen vielmeinenden Blick, wohl wissend, dass er lediglich mit ihr tändelte. Wie sie Rhys schon erklärt hatte, war Gideon ein Handelspartner und ein Freund. Mehr nicht. Sicher, er war ein kerniges Mannsbild mit einem ganz natürlichen Bedürfnis, und er hätte eine Einladung in ihr Bett bestimmt nicht abgelehnt. Indes mochte sie ihn zu sehr, als dass sie ihre Freundschaft für ein, zwei Nächte sinnlicher Vergnügungen aufs Spiel gesetzt hätte. Deshalb waren die wenigen Liebhaber, die sie sich seit Maddox’ Tod genommen hatte, allesamt Durchreisende gewesen. So bestand keine Gefahr einer emotionalen Bindung.
    Wenn sie zurückblickte, war das vielleicht der Grund, warum sie sich stets zu Rhys hingezogen gefühlt hatte. Er war immer unterwegs – zu Fuß, zu Pferd, mit Faust und Schwert kämpfte er sich über den Kontinent. Er war ein Mann, der nie lange an einem Ort blieb.
    Doch jetzt war er mit dem festen Vorhaben zurückgekehrt, genau das zu tun: an einem Ort bleiben.
    »Er gedenkt, Nethermoor Hall wieder aufzubauen.« Der Satz war ihr unbedacht herausgerutscht.
    Mit einem heftigen Fluch stürzte Gideon sein Bier herunter. »Warum will er das tun? Es ist wertloses Moorgebiet, was er da oben geerbt hat.«
    »Ich weiß, aber Rhys hat gesagt …« Ihre Stimme verlor sich, kaum dass sie ihren misslichen Ausrutscher bemerkte.
    Seine Augen sprühten Blitze. »Oh, Rhys hat gesagt? Ist man sich schon nähergekommen, hm?«
    »Nicht was du denkst«, erwiderte sie schnippisch. »Im Übrigen hat dich das nicht zu scheren.«
    »Und ob es mich schert.« Er senkte die Stimme zu einem heiseren Flüstern. »Es geht um mein Geschäft . Mein Auskommen. Ich kann seine Gegenwart hier im Ort nicht dulden, Meredith. Und du auch nicht. Ashworth hat dafür gesorgt, dass ich mit meiner Planung bereits einen Tag ins Hintertreffen geraten bin. Wenn er hierbleibt, muss ich mein Geschäft an den Nagel hängen. Und wenn ich mit dem Schwarzhandel nicht weitermachen kann wie bisher, dann bekommst du auch keine billigen Waren mehr für diese Taverne. Wenn der Gasthof nicht mehr floriert, dann hat das Folgen für das gesamte Dorf. Dieser Mann ist für Buckleigh-in-the-Moor ein einziges Ärgernis.«
    »Ich weiß, ich weiß.« Sie rieb hektisch an einem Wasserfleck herum, der schon seit Jahren auf der Theke eingetrocknet war und sich vermutlich nicht mehr entfernen ließ. »Ich habe versucht, mit ihm zu reden, aber …«
    Sie wähnte sich in Erklärungsnot und vermochte den Satz nicht zu beenden. Ich habe versucht, mit ihm zu reden, doch er beharrte darauf, es sei eine Fügung des Schicksals, dass ich ihn eheliche.
    Ihr Schweigen irrtümlich als echte Besorgnis wertend, tätschelte Gideon beschwichtigend ihre Hand. »Hab keine Sorge. Er wird nicht lange im Dorf bleiben. Ich kümmere mich darum, mir wird schon etwas einfallen.«
    Sie nickte, denn diesbezüglich hatte sie keine Bange. Und seine fürsorgliche Berührung war zwar nett gemeint, überlegte sie, gleichwohl ließ es sie völlig kalt. Anders als Rhys’ Berührung letzte Nacht. Sie spürte noch, wie sein sanftes Streicheln ihre Wange kitzelte.
    Es fühlt sich richtig an, nicht wahr?
    Sie fuhr unwillkürlich zusammen.
    Gideon sagte: »Wenn sich sämtliche Männer im Dorf weigern, für ihn zu arbeiten, mit ihm zu verhandeln oder an ihn zu veräußern, wird er sich gezwungen sehen, alsbald aufzugeben. Und wenn er das nicht tut … nun, dann gibt es andere Mittel und Wege, ihn zu überzeugen.«
    »Wie die Fackeln heute Morgen?«
    Fluchend legte er den Kopf schief und rieb sich den Nacken. »Ich meine Maßnahmen, die echte Männer und echte Waffen erfordern. Mitnichten eine Horde inzüchtiger Affen oder einen beschränkten Stallburschen mit einem gefüllten Wasserkübel.«
    Sie ignorierte geflissentlich seine Andeutung in Bezug auf Gewaltanwendung und Waffen. »Da du gerade von Darryl sprichst, ich rufe ihn und Vater besser zum Mittagessen herein.«
    »Meinst du, deine

Weitere Kostenlose Bücher