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Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition)

Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition)

Titel: Zwei sündige Herzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Dare
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einstellen, der sich darum kümmerte.
    Rhys hatte sich einiges vorgenommen. Vorhaben, deren Umsetzung gewiss Jahre benötigen würde. Vielleicht genug, um Jahrzehnte zu füllen. Es vermittelte ihm ein eigenartiges Gefühl, endlich einmal länger als einen Tag im Voraus zu planen. Es fühlte sich gut an. Er hatte des Öfteren mit angehört, wie Gentlemen seines Standes, Erben des Adelstitels genau wie er, ihre herrschaftlichen Pflichten und Verantwortlichkeiten als schwere Bürde beschrieben. Rhys hingegen wähnte sich mit einem Mal entschieden leichter ums Herz.
    Lane starrte ihn eine Weile schweigend an. Er hob erst eine buschige Augenbraue, dann die andere. »Heiraten. Demnach hegen Sie den Wunsch, Meredith zur Frau zu nehmen.«
    »So verhält es sich.« Ihm schien es zwar eher so, als hätte eine höhere Macht ihm Selbiges vorbestimmt, aber das behielt Rhys für sich.
    »Haben Sie Merry bereits einen Antrag gemacht?«
    »Wahrlich, das habe ich.«
    »Nun denn.« Lane legte den Kopf schief und spähte an Rhys’ Schulter vorbei in die Ferne. »Das würde erklären, weshalb sie so verwirrt wirkt.«
    Rhys schnellte herum und gewahrte, dass Meredith mit langen Schritten mit einem Korb über einem Arm die Anhöhe hochgestürmt kam. Der Wind spielte in den dunklen Strähnen, die sich aus ihrer Frisur gelöst hatten, und zerzauste sie wirr um ihren Kopf. Als sie näher kam, wischte sie sich unwirsch die ungebändigten Locken aus dem Gesicht.
    »Was geht hier vor?« Sie richtete ihre Frage an Rhys.
    »Ich baue ein Haus.«
    »Ein Haus? Wessen Haus?«
    » Unser Haus. Nun ja, wenigstens eine vorübergehende Bleibe. Ein Steincottage. Es wird einige Zeit in Anspruch nehmen, Nethermoor Hall wieder aufzubauen. Jahre, unter Umständen. Ich werde einen Baumeister und Zimmerleute anheuern müssen. Folglich habe ich beschlossen, dass wir so lange hier wohnen bleiben, bis das Herrenhaus fertiggestellt ist, und später kann Ihr Vater das Cottage allein bewohnen.« Er zeigte mit einem Daumen über seine Schulter, in die Richtung der Fundamente. »Wir werden die Stallungen da drüben errichten.«
    Sie starrte in die gezeigte Richtung. Ihr Blick schien verständnislos, als sie das unvollendete Rechteck aus Steinen gewahrte.
    Vielleicht sagte ihr das nichts.
    Darauf meinte er entschuldigend: »Ich weiß, es ist noch nicht viel zu erkennen. Lassen Sie mir ein paar Tage Zeit. Sobald ich mit dem Mauerwerk beginne, können Sie es sich gleich viel besser vorstellen.«
    »Sie haben vor, ein Haus zu bauen? Ganz ohne Hilfe, lediglich mit Ihren eigenen beiden Händen?«
    »Nun … ja. Wenn es sich nicht anders machen lässt. Ich würde gern ein paar Männer aus dem Dorf anheuern, aber nach der Darbietung heute Morgen gehe ich davon aus, dass sie mir ihre Hilfe verweigern werden.«
    So wie Meredith müssten sie zunächst begreifen, dass Rhys mit guten Absichten hergekommen war, dann würden die Dorfbewohner seine Rückkehr gewiss begrüßen. Oder zumindest die Löhne, die er ihnen zahlen konnte.
    In der Zwischenzeit wollte er allein tatkräftig Hand anlegen. Auf diese Weise hatte er sich den Respekt seiner Leute in der Infanterie erworben – er hatte seinen Soldaten niemals Tätigkeiten abverlangt, die er nicht auch selbst verrichtet hätte, wie Waffen polieren oder Gräben ausheben. Und er hatte nie gezögert, eine Schlacht anzuführen.
    »Meredith, ich bin froh, dass Sie hier sind«, eröffnete er ihr. »Was meinen Sie, wie groß sollte die Küche sein? Möchten Sie, dass sie zu den Bergen hinausgeht oder lieber ins Tal? Angesichts der rauen Stürme ergibt es gewiss mehr Sinn, den Herd in der geschützteren Hanglage zu haben, dann verliert er weniger Wärme. Allerdings ist die Quelle auf der Talseite, da hätten Sie es zum Wasserholen näher.«
    Sie legte ihm eine Hand auf den Arm. Und er verstummte sogleich. Der sanfte Druck ihrer Finger auf seiner nackten Haut … er mochte das Gefühl. Es gefiel ihm sündig gut.
    »Ich sagte bereits, ich kann Sie nicht heiraten.«
    »Ich erinnere mich.«
    »Glauben Sie etwa, Sie könnten mich vom Gegenteil überzeugen, indem Sie meinen Vater umgarnen?«
    Er zuckte stumm mit den Achseln.
    George Lane rief aus: »Merry, wir werden eine Zucht edler Rassepferde aufbauen! Unser Rhys hier trägt sich zudem mit dem Vorhaben, Postkutschenpferde für den Gasthof zu züchten.«
    »Ach tatsächlich? Hat das unser Rhys hier gesagt?«
    Sie bedachte ihn mit einem kühl herablassenden Blick, der zweifellos niederschmetternd

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