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Zwei Toechter und drei Hunde

Zwei Toechter und drei Hunde

Titel: Zwei Toechter und drei Hunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans G Bentz
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fünfzigjährigen Mann lind einer siebzigjährigen Frau.«
    »Na, das scheint mir ein klarer Fall von Gerontophilie zu sein!«
    »Mag sein, aber glücklich waren sie. Und eine meiner Jugendfreundinnen stammte aus der Ehe eines Sechzigjährigen mit einer Zwanzigjährigen. Ich nenne absichtlich Extreme, um dir zu beweisen — jetzt hast du mich aber vollkommen aus dem Gleis gebracht!«
    »Du sprachst von den Hindernissen zwischen Margot und mir und sagtest, daß erstens ein anderer ihr großes Erlebnis ist. Und zweitens?«
    »Richtig, jetzt weiß ich’s wieder. Und zweitens, wollte ich sagen — und das ist das wichtigste! —, habe ich das bestimmte Gefühl, daß du dir über den Frauentyp, den du zu deiner Ergänzung brauchst, absolut noch nicht im klaren bist. Es ist nämlich keineswegs sicher, daß so ein sehr bewußtes, energisches und intelligentes kleines Persönchen wie Margot dich glücklich machen würde.« Ich merke, wie sein Ärger und seine Bedrückung immer mehr schwinden. Er ist jetzt völlig wach und aufmerksam: »Sondern?« — »Sondern es wäre sehr wohl möglich, daß du was ganz Weibliches brauchst...«
    »Das mir die Pantoffeln hinstellt, die ich nicht leiden kann, die Pfeife stopft, die ich nicht besitze, und eine Wärmflasche ins Bett legt!«
    Ich bemühe mich, ihn durch gewisse bunte Whisky-Kreise vor meinen Augen streng anzusehen: »Nein, natürlich nicht das! Ich meine eine Frau, die in erster Linie dich meint und erst in sehr zweiter Linie deinen Beruf und deinen Erfolg und die Entfaltung der eigenen Persönlichkeit. Sie schafft dir eine Welt, in der du abschalten und dadurch deinen Akkumulator aufladen kannst.«
    »Hm. Interessant. Und du hast so was auf Lager?«
    »Auf Lager ist nicht der richtige Ausdruck. Ich meine die Schwester von Margot. Sie ist verheiratet...«
    »Aber...«
    »Aber unglücklich! Weil ihr Mann sie aus beruflichem Ehrgeiz betrügt. Sieh sie dir an.«
    »Du meinst, ich könnte vielleicht...?«
    »Du sollst sie dir nur ansehen, um dir über deinen Typ klarzuwerden. Vor allem mußt du dich von dem Gefühl losmachen, daß jetzt sofort irgendwas geschehen muß! Hast du so lange gewartet, kannst du auch noch länger warten. Und deshalb will ich dich bei den Bentlers einführen, als meinen Freund. Da ist nämlich noch ein Typ, der für dich sehr in Betracht zu kommen scheint.«
    »Noch eine Tochter?«
    »Nein, Addi, die Mutter. Die reife Frau in deinem Alter. Da liegt nämlich — rein typmäßig — auch noch eine Möglichkeit für dich. Sie selbst aber, darauf möchte ich dich ausdrücklich aufmerksam machen, ist auf gar keinen Fall was zum praktischen Ausprobieren, denn außer ihrem Mann gibt es nichts Männliches auf der Welt, das Addi im geringsten interessiert. Aber sie ist eine ganz bezaubernde Frau, und du sollst sie besonders genau studieren, die ganze Familie sollst du studieren und ihre Funktionen, damit du überhaupt erst mal Maßstäbe gewinnst und merkst, was in so einer Familie, wie du sie ja gründen willst, los ist und passieren kann. Quetsch den Teddy aus, den Vater, und Addi und das unglückliche Susannchen! Mensch — was du da lernen kannst, wenn du dich einigermaßen geschickt und anständig benimmst, kannst du nicht mit Gold aufwiegen! Du wirst dir über dich selber klarwerden und darüber, was du brauchst. Und damit gehe ich ins Bett. Gute Nacht!«
    Er sieht mich verblüfft an, grinst: »Deine Übergänge sind ausgesprochen zart. Im übrigen weiß ich nicht, womit ich es eigentlich verdient habe, daß du dir so viel Mühe mit mir gibst!«
    »Das weiß ich auch nicht, aber sicher steckt irgendeine ganz besondere Raffinesse dahinter.«
    »Die dir anscheinend selbst noch nicht klar ist?«
    »Mir ist nur klar, daß ich hier vor deinen Augen einschlafe, wenn du mich jetzt nicht in mein nettes kleines Bettchen läßt. Ich gehe sonst nämlich um neun Uhr schlafen.«

9

    Ich erwache davon, daß etwas mit meinem Fuß nicht in Ordnung ist. Es ist sogar sehr etwas damit nicht in Ordnung, denn es hat mich eben ganz deutlich was gebissen. Zuvor schon hatte ich einen schrecklichen Traum: ich war in einer Wüste und taumelte todmüde hinter einer halbverdursteten Karawane her. Endlich hatte der Führer Achmed, der merkwürdigerweise groß und blond, beinahe rotblond war und eine schwarze Professorenbrille trug, die Hand gehoben. Im Nu waren Zelte aufgeschlagen. Ich taumelte als letzter heran: »Achmed — Wasser!« Er wies nur auf eines der kleinen, kegelförmigen

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