Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zwei Toechter und drei Hunde

Zwei Toechter und drei Hunde

Titel: Zwei Toechter und drei Hunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans G Bentz
Vom Netzwerk:
Fellpo setzt. Dann setzt auch Peter sich hin und sieht mich aufrührerisch an: >Das ist meine Rache an der Schlange! Verstehst du das nicht?< Ich bücke mich seufzend, streiche ihm einmal über den Schopf und klaube die Fetzen zusammen. »Na schön, Peti. Das bleibt unter uns Männern. Ich schmeiße es in die Mülltonne, bevor die Weiber es finden und darüber gackern. Kostet mich, so wie ich Enrico kenne, meinen besten Gürtel.«
    Peterchen rollt vergnügt die Negeraugen, legt sich auf den Bauch, klappt die Beine hinten weg und kriecht so, unendlich lang und dünn und grinsend auf mich zu.
    »Wenn ich dir doch bloß mal richtig die Jacke vollhauen könnte, du Schnürsenkel, du raffinierter!« sage ich.
    Nach drei Stunden, als unser ganzer Verein schon ebenso hungrig wie moralisch besorgt an der Landungsbrücke steht, kommen Susanne und Enrico zurück. Sie haben das ganze Boot voller Bumskaulen. Enrico sieht etwas dumm drein, aber Susannes Augen haben ein eigenartiges Leuchten, das mich ausgesprochen beklommen macht. Zumal sie jetzt auf mich zukommt, meinen Arm nimmt und mir einen Kuß gibt. Dann dreht sie sich zu den anderen um: »Ich möchte mit dem Colonel fahren, wenn ihr nichts dagegen habt, Omi und Tante Anette...«
    Man ist etwas erstaunt, aber wohlwollend einverstanden. Addi sieht Susanne scharf an und schaut sich dann nach Enrico um, der in Teddys Coupé geklettert ist und es bewundert, während Teddy diese Bewunderung genießt. Margot hat sich mit Buddy schon im Hintersitz des Coupés angesiedelt, sie werden aber hinausbefördert, um für Addi, Frauchen und die Mama Platz zu machen. Addi flüstert ihnen energisch etwas ins Ohr, worauf sich Buddy betont laut von Margot verabschiedet: »Na, ich werd’ mich jetzt mal dünnemachen, sonst wird dein Franz noch eifersüchtig.«
    Enrico droht ihm wohlwollend: »Das würde ich Ihnen auch raten. Kommen Sie zu mir, Fräulein Bentler, mein Wagen kann sich allerdings nicht mit dem Ihres Herrn Vaters messen...« Er hat sich inzwischen nur ungern von Teddys Coupé getrennt.
    »Ach, ich finde ihn himmlisch!« sagt Margot und läßt sich neben Enrico in die Polster sinken. Als er anfährt, winkt sie Buddy freundlich zu, der sich mit einem Ruck umdreht und merkwürdig hölzern entschreitet.
    »Kleines Aas, mein Schwesterchen«, sagt Susanne neben mir.
    »Selber kleines Aas! Also nun los, ‘raus mit der Schilfbeichte.«
    Sie kuschelt sich an mich: »Colonel, es hat geklappt!«
    »Um Gottes willen!«
    »Nicht, wie du denkst! Du solltest dich übrigens was schämen!«
    »Mit dem Schämen warte ich, bis ich alles weiß. Also, ihr seid ins Schilf gefahren. Und dann?«
    »Dann hat Enrico für mich Bumskaulen geschnitten, und ich hab’ ihm derweil den Rücken mit Nußöl eingerieben. Damit er braun wird und wegen der Stechfliegen — und genau in diesem Moment ist er vorbeigerudert und hat es gesehen!«
    »Wer?«
    »Na ; Marc! Heute morgen hat mir doch Buddy erzählt, daß er wieder seinen Wagen im Dorf abgestellt hätte und hier herumschleicht. Und dann, als wir das Programm besprochen hatten, ist Buddy schnell zu ihm gefahren und hat ihm >im Vertrauern erzählt, daß ich mit dem Professor ins Schilf fahre!«
    »Na, und?«
    »Marcs Gesicht hättest du sehen sollen! Sogar dem Professor ist es aufgefallen. Er meinte, man sollte doch dafür sorgen, daß der junge Mann auch beweibt würde, damit er nicht so mörderische Blicke zu werfen brauche. Ich habe ihm gesagt, daß er dazu keinen Anlaß habe, denn er sei mehr als beweibt. Ob ich ihn denn kenne, wollte dein Enrico wissen. Ja, habe ich gesagt, ziemlich flüchtig, er ist mein Mann.«
    »Ach du arme Neune. Und Enrico?«
    »Eine Weile war er ganz still, und dann hat er mir so richtig nett zugeblinzelt und hat gesagt, er hätte das Gefühl, daß an diesem Wochenende ziemlich weitgehend das Angenehme mit dem Nützlichen verbunden werde und daß du ein ganz verfluchter Kerl seist.«
    »Und du?«
    »Ich habe ihm gesagt, daß du überhaupt nichts davon gewußt hättest und daß es meine Idee gewesen wäre.«
    »Und dann?«
    »Dann habe ich ihm einen Kuß gegeben, einen richtigen, damit das Angenehme für ihn nicht zu kurz kommt.«
    »Und er?«
    »Er hat gefragt, ob es auch zu meinem Plan gehört hätte, ihm diese Belohnung zu verabreichen, während er mit Bumskaulen im kalten Wasser stehe, und außerdem sollte ich meinem Mann nach dieser Kostprobe bestellen, daß er ein kompletter Esel sei.«
    In Seeburg gibt es ein fröhliches Mahl.

Weitere Kostenlose Bücher