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Zwei Toechter und drei Hunde

Zwei Toechter und drei Hunde

Titel: Zwei Toechter und drei Hunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans G Bentz
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Geschichten! Das kann ich doch gar nicht annehmen!«
    Enrico hat nach heftigem Gewühl das Packmaterial beseitigt, das von den Hunden eifrig, wenn auch erfolglos durchschnüffelt wird, und bringt eine Bonbonniere zum Vorschein, die uns erstarren läßt. Es ist eine Über-Bonbonniere, so groß wie das Rad eines Kleinwagens.
    »Ja — hat denn der Mensch schon so was gesehen!« sagt die Mama.
    »Meine war bedeutend kleiner«, meint das Frauchen.
    »Dafür habt ihr ja auch jeder eine bekommen und außerdem Blumen. Der Mann kann sich schließlich nicht zerreißen.«
    »Aber ich kann das wirklich nicht annehmen«, sagt Addi wieder. Enrico küßt ihr die Hand: »Sie würden mich aufs tiefste kränken, gnädige Frau! Es ist ein Dank für Ihre reizende Gastfreundschaft und außerdem für den entzückenden Anblick, den ich eben hatte...«
    »Ja, da staunt die kleine Gärtnersfrau«, sagt die Mama und grinst wie ein gotischer Wasserspeier. Drüben ist eine deutlich spürbare Verlegenheit eingetreten: »Darf ich mich nach dem Befinden Ihres sehr verehrten Gatten erkundigen?« flötet Enrico.
    »Danke, er liegt noch. Sonntags lasse ich ihn immer länger schlafen. Je langsamer er alles macht und je mehr Ruhe er sich gönnt, desto besser.«
    »Ich weiß«, versichert Enrico mit etwas allzu tiefem Mitgefühl, »der Infarkt, nicht wahr! Wie lange ist das jetzt her?«
    »Knapp ein Jahr.«
    »Dann muß er sich mindestens noch ein weiteres, wenn nicht zwei Jahre sehr zurückhalten!«
    »Dafür werde ich schon sorgen!« erklärt Addi entschlossen. Enrico küßt ihr abermals die Hand: »Von so einem kleinen zarten Händchen würde ich mich auch gern hätscheln lassen!«
    »Na, Prost!« sagt Addi. »Haben Sie sich das kleine zarte Händchen mal genauer angesehen? Damit habe ich eben Unkraut ausgerupft und einen Haufen Schnecken abserviert. Wie haben Sie denn über Ihren heutigen Tag disponiert, Herr Professor?«
    »Ich muß auf alle Fälle spätestens um drei hier wegfahren. Bin leider heute abend zum Essen bei einem Kollegen eingeladen. Vielleicht fragen wir mal die Bentzens...«
    Die beiden kommen auf unsere Terrasse. Ich küsse Addi innig auf den Mund und strecke dann Enrico, ohne daß die anderen es merken, die Zunge ‘raus.
    »Wie wär’s denn«, frage ich, »wenn wir alle zusammen nach Seeburg zum Essen führen?«
    Die Frauen fragen sich gegenseitig, was sie zu kochen beabsichtigten, und kommen zu dem Ergebnis, daß es sich bis morgen aufbewahren läßt.
    »Ach, wird das schön!« sagt eine Stimme hinter uns. Es ist Susannchen, in einem für die Flitterwochen angeschafften Morgenrock mit Tiefenperspektive. Sie reckt die Arme, wobei die Perspektive sich noch erweitert: »Ist das nicht göttlich heute, Professor? Lieben Sie Bumskaulen?«
    »Ja, natürlich«, sagt Enrico mechanisch und starrt sie entrückt an. »Was ist denn das? Frösche? Es klingt jedenfalls sehr ominös.«
    Alles lacht. »Bumskaulen sind«, erkläre ich, »die Blüten des Schilfes.«
    »Quatsch«, unterbricht mich Addi, »es ist — ja, ich weiß auch nicht genau, was es ist. Jedenfalls sind es so dicke braune Würste, und wenn man sie anfaßt, sind sie wie Samt, und das steht im Schilf, und man kann es auch in die Vase stellen, da sieht es dann sehr hübsch aus.«
    »Aha«, sagt Enrico, der seine Augen nicht von Susannes Negligé läßt. »Jetzt weiß ich, was Sie meinen. Das sind die — die, na — jedenfalls sind sie ziemlich selten.«
    »Wollen wir uns davon nicht welche holen?« fragt Susanne und schlägt ihre großen blauen Augen mit grenzenlos kindlicher Tücke zu ihm auf. »Wir setzen uns einfach in den Kahn und rudern in die Seerosenbucht, und da pflücken wir sie. Bis zum Mittag sind wir zurück. Zwischendurch können wir ja baden! Und dann fahren wir alle zusammen nach Seeburg.«
    »Jaaa —«, sagt Enrico, »ja, natürlich! Mit dem größten Vergnügen!« Er sieht auf die Uhr: »Ich glaube, wir müssen uns sogar beeilen! Ich renne nur schnell hinauf und hole meine Badehose!«
    Als er weg ist, dreht sich Addi zu Susanne um: »Meinst du nicht, daß das etwas zu weit geht?«
    »Nein«, sagt Susanne verbissen, »außerdem gefällt er mir.«
    »Du willst doch nicht etwa...«, fragt das Frauchen.
    »Nein, ich will nicht etwa...«
    »Na, und wenn das nun Marc hört?« fragt die Mama.
    »Er soll’s ja hören!«
    »Und wenn der nun plötzlich über dich herfällt«, bohrt die Mama weiter.
    »Enrico fällt nicht über sie her«, erkläre ich. »Er ist ein

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