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Zwei Toechter und drei Hunde

Zwei Toechter und drei Hunde

Titel: Zwei Toechter und drei Hunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans G Bentz
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abgeliefert, und Margot schenkt mir einen großen Strauß später Feldblumen und dazu eine Ausgabe der Bhagawadgita, die ich noch nicht besaß. Sie hat sich genau gemerkt, wie ich sie mal erwähnte, und ich bin tief gerührt.
    Im übrigen gefällt sie mir gar nicht, die Margot. Sie ist spitz, hat riesengroße Augen und Linien von der Nase in die Mundwinkel, die ich bisher noch nie an ihr gesehen. Als ich das rüge, schiebt sie es auf ihr Studium, täuscht aber keinen von uns. Zu deutlich sticht ihr geheimer Kummer gegen das neue Glück von Susanne und Marc ab, das sie aus allen Poren schwitzen, obwohl sie es nach Möglichkeit zu verbergen suchen.
    Nach dem Kaffeetrinken, während die Frauen beim Abräumen sind, frage ich Teddy. Er zeigt sich nicht allzu besorgt: »Ja, wahrscheinlich hat’s gestaubt zwischen den beiden, Margot und Buddy. Da kommen sie ja nicht drumrum, das weiß man doch von sich selber. Mal gehen die Flitterwochen eben zu Ende.«
    »Aber warum, weißt du irgendwas Genaues?«
    »Susanne hat sie schon gefragt«, meint Marc, »aber es ist nichts aus ihr ‘rauszukriegen. Sie wird ganz wild. Vielleicht sagt sie Ihnen was.«
    Ich wende mich an Susanne und Marc:
    »Könnt ihr euch denn nicht denken, was es ist? Was meldet der Dorfklatsch?«
    Marc zuckt die Achseln: »Auch nichts Bestimmtes. Der Reiserer-Franz meint, sie hätte einfach zuviel in Buddy gesehen, und nun merkte sie es allmählich. Und der wäre schon immer bockig geworden, wenn einer zuviel von ihm verlangte. Der Buddy setzt sich nun mal ab und zu mit den Männern ins Wirtshaus und gibt dann wohl auch ‘n bißchen an, und das wird dann wohl Margot hinterbracht.«
    »Kein anderes Mädel?«
    »Nichts bekannt jedenfalls.«
    Dann beschließen wir eine Kolonnenfahrt zum Gaisberg, wo die Hunde sich richtig austoben können und wir uns gruppenweise über die Bergkuppe verstreuen. Eine geschickte Familienregie bringt es fertig, daß Margot und ich allein sind. Zu unseren Füßen in einem ganz leichten Dunst Salzburg, von der Salzach durchzogen, die aussieht wie eine Ringelnatter im Sonnenlicht, auf der anderen Seite das ungeheure Alpenpanorama, der Untersberg, der Watzmann dahinter, ganz in der Ferne das Schneeblinken des Großglockners, links davor die Riesenkulisse des Tennengebirges.
    »Also, was ist los, Mädel?« frage ich.
    Sie kratzt mit dem Fuß an einem Stein: »Was soll los sein?«
    »Komm, komm, es ist doch was nicht in Ordnung, Kind! Mir machst du nichts vor. Was hat er dir getan? Warum ist er heute nicht mitgekommen?«
    »Er ist doch noch nie zu deinem Geburtstag gekommen, Colonel. Das traut er sich wohl einfach nicht.«
    »Na schön. Aber das ist keine Antwort auf meine Frage. Hat er ‘n anderes Mädel?«
    Sie schüttelt nur stumm den Kopf und bohrt weiter mit dem Schuh an ihrem Stein.
    »Du hast dir schon das ganze Leder da vorn abgeschabt«, sage ich. »Willst du’s mir nicht sagen, oder kannst du nicht?«
    »Kann nicht.«
    »Es ist euch doch nicht etwa was passiert?«
    Sie lacht bitter: »Das fehlte noch! Nein.«
    »Na, und was ist es, was fehlt? Willst du dich nicht mit deinem alten Colonel aussprechen? Du weißt, ich halte die Klappe, und es ist auch keineswegs Neugier. Ich möchte nur, daß du’s ausspuckst, damit es nicht weiter in dir ‘rumkriecht. Du siehst ja zum Gotterbarmen aus.«
    Sie bückt sich und fährt mit dem Finger an der abgeschabten Stelle des Schuhs entlang. »Du hast mal gesagt, daß es viele verschiedene Formen von Liebe und von der Ehe gibt und daß nur ganz wenige den Partner finden, der ihnen wirklich bestimmt ist und der sie genauso liebt wie sie ihn.«
    »Ja —?«
    Sie richtet sich wieder auf und starrt ins Weite: »Du hast aber auch gesagt, du glaubst, daß Buddy und ich auf diese Weise füreinander bestimmt wären.«
    »Ja — auch das habe ich gesagt.«
    Sie wendet sich um und sieht mich zum erstenmal voll an: »Vielleicht hast du dich aber geirrt? Bisher hast du immer recht behalten, aber vielleicht gerade in unserem Fall...«
    »Ja, daran hab’ ich auch schon gedacht.«
    »Seit wann?«
    »Seit du damals sagtest, daß dich Enrico einen Moment ernsthaft in Versuchung geführt hätte.«
    Sie wird blutrot, aber es ist mehr Zorn als Verlegenheit, was in ihren Augen aufflammt: »Und dann hast du gesagt, für die vielen anderen, die große Mehrheit, genügte es auch zum Glück, wenn der eine Teil liebte und der andere sich mit Anstand lieben ließe.«
    »Habe ich das gesagt?«
    »Ja.«
    »Klingt gar

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