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Zwei wie wir: Roman (German Edition)

Zwei wie wir: Roman (German Edition)

Titel: Zwei wie wir: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip Tamm
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schon immer zu Frauen gegangen ist. Auch früher schon. Und es scheint sich nichts daran geändert zu haben.
    Er geht ein paar Schritte vor und klopft gegen die Tür eines der Wohnmobile. Kurz darauf begrüßt uns lächelnd eine Frau im C&A-Negligee und gibt uns einen Überblick über Leistungen und Preise.
    »Super. Nehme ich alles«, sagt Gerrit.
    »Gib mir den Wagenschlüssel«, sage ich.
    »Komm schon, Alex.«
    »Vergiss es.«
    »Spaßbremse.«
    »Und wenn schon.«
    Ich sitze im Mustang, während es draußen hell wird und trinke aus einer Flasche Ballantines, die ich im Handschuhfach finde – neben einer geladenen Knarre und ein paar Porno- DVD s. Ich fühle mich gar nicht schlecht, mal davon abgesehen, dass ich morgen eine Leiche sein werde. Erstens wegen dem Alkohol. Zweitens wegen Inna. Sie wird stinksauer sein. Obwohl – das ist sie ja sowieso schon. Haha.
    Ich muss wohl eingeschlafen sein. Ich werde jedenfalls davon wach, dass jemand gegen die Wagentür klopft. Ich weiß zuerst nicht, wo ich bin. Dann erkenne ich Gerrit, der vor dem Wagen steht und nichts anhat außer einer getigerten Unterhose.
    »Kannst du mir Geld leihen? Ich muss noch mal ran. Die Frau ist unglaublich.«
    »Wie viel?«
    »Zweihundert.«
    »Gott, was macht sie dafür?«
    »Wir sind zu dritt. Du kannst auch dazukommen.«
    »Vergiss es.« Ich reiche ihm zwei Fünfziger raus.
    »Nicht mehr?«
    »Ich hab sonst nichts.«
    »Hast du keine Karte? EC ? Kreditkarte?«
    »No way.«
    »Is’ ja gut.«
    Er schlurft zurück zum Wohnwagen und winkt mit den Scheinen. Die Frauen klatschen begeistert in die Hände. Ich schüttle den Kopf und schlafe wieder ein. Als ich das nächste Mal aufwache, ist schon vormittags. Der Verkehr rauscht über die nahe Autobahn. Mein Schädel pocht. Die Wohnmobile sind weg. Gerrit auch. Keine Spur von ihm, obwohl ich ihn eine halbe Stunde lang suche. Ich starte den Wagen und fahre zurück nach Hamburg. Das ist nicht nett, aber Gerrit wird schon zurechtkommen. Ich wünsche mir, dass alle Probleme so vergehen werden wie die Kopfschmerzen, die ich im Augenblick habe.

18
    W a rte mal, Alex. Ich will das nur richtig verstehen«, sagt Inna am Abend zu mir. »Wir haben Probleme miteinander – und du hast nichts Besseres zu tun, als dich mit deinem Proletenfreund Gerrit zu treffen, dich zu betrinken und eine ganze Nacht nicht nach Hause zu kommen?«
    »So sieht’s aus.«
    »Und kannst du mir vielleicht irgendwie erklären, was dich geritten hat?«
    »Ich … ich habe das gebraucht.«
    » Du – hast – das – gebraucht ?«
    »Ja, nein, ach verdammt. Ich komme einfach nicht an dich ran, Inna. Ich bettle darum, dass du mir vergibst. Und du? Redest nicht mit mir. Machst mich fertig. Du gibst mir einfach keine Chance.«
    »Hörst du dich eigentlich selbst reden, Alex? Merkst du, dass es dir immer und die ganze Zeit nur um dich geht? Ist dir klar, dass du nach allem, was geschehen ist, die ganze Zeit mir Vorwürfe machst? Ich würde dir nicht zuhören, würde dir nicht verzeihen, würde deine angebliche Heldentat nicht anerkennen, dass du Sandra hast abblitzen lassen? Weil du ja so toll warst und eigentlich gar nicht mit ihr rummachen wolltest? Denn das wollte ja nur sie? Und am Ende hast du dabei an mich gedacht?«
    Inna steht auf und lässt mich einfach sitzen. Natürlich hat sie jedes Recht, das zu tun. Ich verhalte mich einfach idiotisch. Es ist wie ein Fluch, der über mir liegt. Ich weiß es und kann es doch nicht ändern.

19
    G a nze zwei Wochen vergehen, bis Inna und ich es endlich schaffen, wieder normal miteinander zu reden. Ich bin erleichtert, fast euphorisch. Auch wenn das hier garantiert nicht einfach wird. Wir sitzen am Küchentisch, die Kids sind nicht da. Aussprache.
    »Erklär’s mir, Alex. Erklär mir, wie es dazu gekommen ist.«
    Ich lasse ihre Worte erst einmal sacken. Ich will’s nicht wieder versauen. Könnte meine letzte Chance sein. »Ich war durch den Wind. Total benebelt. Sandra und ich haben über früher geredet. Ich war in Fahrt, meine Sicherungen waren draußen. Aber du warst doch von Anfang an eifersüchtig.«
    »War ich das?«
    »Ach, komm schon, Inna. Du warst auf Hundertachtzig, als du sie zur Haustür hast reinkommen sehen.«
    »Mit gutem Grund, wie sich rausgestellt hat.«
    »Ja, nein, nicht wirklich. Natürlich war da etwas zwischen Sandra und mir. Du weißt doch, wie es sein kann, wenn man jemanden von früher trifft.«
    »Nein, weiß ich nicht. Die Geschichten mit meinen Exfreunden sind

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