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Zwei Worte bis zu Dir - Die Wildrosen-Insel 1: Ein Serienroman (German Edition)

Zwei Worte bis zu Dir - Die Wildrosen-Insel 1: Ein Serienroman (German Edition)

Titel: Zwei Worte bis zu Dir - Die Wildrosen-Insel 1: Ein Serienroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Salchow
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beiden beobachtete. Vielleicht war es nicht die Freundin, sondern vielmehr die Mutter, die aus Carina sprach, wann immer sie ihr oder Kim einen Rat aufzudrängen versuchte. Vielleicht war es aber auch genau die Art von Rat, die Vanessa jetzt brauchte.

Kapitel 5
    S ie liebte das Schwappen des Wassers an der Hafenkante, das ihre Schritte auf dem Steg wie ein vertrautes Musikstück begleitete. Der Soundtrack ihrer Heimat.
    Sie hatte Sehnsucht nach Ruhe und deshalb wenig Interesse daran, nach Hause zu gehen, wo zweifellos ihre Mutter wartete, um sie zum Mittagessen einzuladen. Als Hauptgericht würde es wieder einmal Prognosen über die Dauer ihres Singledaseins geben, und zum Dessert ein enttäuschtes Kopfschütteln, weil sie es sich mit Gregor verscherzt hatte; schließlich war ihrer Mutter längst aufgefallen, dass seit gestern etwas in der Luft lag, dass irgendetwas anders war.
    Ja, es lag etwas in der Luft, aber verscherzt hatte sie es sich nicht mit ihm. Im Gegenteil! Wie es weitergehen würde, stand hingegen auf einem anderen Blatt.
    Vanessa blieb vor einem Boot mit metallgrünem Schild stehen. Das Wort »Fischbrötchen« prangte auf dem schimmernden Blech.
    »Frischer Fisch, Fischbrötchen, alles, was das Herz begehrt«, rief der alte Kunibert in einer Euphorie über den Steg, als bekäme man den Fisch geschenkt. Vanessa wusste bis heute nicht, ob dies sein Vor- oder Nachname war.
    Sie kramte ein paar Münzen aus ihrer Handtasche. »Einmal Rollmops, bitte.«
    »Einmal Rollmops«, wiederholte Kunibert in routiniertem Singsang, packte das Brötchen in eine Spitztüte und überreichte es Vanessa wie einen Oscar.
    Vanessa lächelte höflich. »Danke.«
    Gerade als sie die erste Zwiebel vom Brötchen sammeln und wie gewohnt in den Mund schieben wollte, hörte sie eine Frauenstimme hinter sich. »Na, so ein Zufall!«
    »Katie.« Vanessa legte die Zwiebel zurück auf das Brötchen und reichte ihr die freie Hand. »Schön, dich zu sehen. Und das am Wochenende.«
    »Stimmt.« Katie lachte. »Und noch dazu ganz ohne Kind und Kegel.«
    »Wie geht’s Jenna?« Es war das Einzige, was ihr auf die Schnelle einfiel.
    »Oh, du kennst sie ja. Ständig in Bewegung, ständig auf Entdeckungsjagd. Die Welt gehört ihr. Aber glücklicherweise schlägt sich heute zur Abwechslung Igor mal als Entdeckungsjagdbegleiter durch, während ich mir einen freien Vormittag gönne.«
    »Das klingt nach einem fairen Deal«, antwortete Vanessa.
    Katie strahlte in altbekannter Alles-ist-gut-Manier. Eine Eigenschaft, die typisch für sie war. Das schulterlange Haar im selben Kohlschwarz wie das ihres Bruders, die Augen im selben Blau, der Gesichtsausdruck stets in freudiger Erwartung. Immer freundlich, immer guter Dinge.
    »Hör mal«, begann Katie, während ihr unbefangenes Lächeln für einen Moment verblasste. »Ich fange nur ungern davon an, aber ich finde es irgendwie seltsam, wenn das unausgesprochen zwischen uns steht.«
    »Lass nur!« Vanessa hob die Hand. »Du musst das nicht tun, es war ja nicht deine Schuld. Außerdem ist es lange her, und ich bin drüber hinweg.«
    »Ich weiß. Aber Lenny ist wieder da, und er hat mir auch erzählt, dass er bei dir war und … na ja … ich hab ihm gesagt, dass ich das für eine blöde Idee halte. Und irgendwie habe ich deshalb ein schlechtes Gewissen.«
    »Stimmt. Es war eine blöde Idee von ihm, aber irgendwie auch abzusehen. Immerhin lag es doch sicher auch an seinem Einfluss, dass ihr Jenna überhaupt zu mir gegeben habt, oder?«
    »Nein, Vanessa, so war das wirklich nicht.« Sie trat einen Schritt näher und legte instinktiv die Hand auf ihre Schulter. »Das musst du mir glauben. Ich wollte, dass Jenna zu dir kommt, weil ich dir vertraue, weil ich dich sehr gut kenne. Und weil es mir wichtig war, dass sie auf der Insel betreut wird und nicht in der Stadt oder bei irgendeiner Fremden.«
    »Sie ist ja auch eine ganz Süße«, antwortete Vanessa diplomatisch.
    Sie wollte nicht über Lenny reden. Woher sollte sie wissen, was Katie an ihn weitertragen oder wie sie ihre Worte ihm gegenüber auslegen würde? Sie wollte weder an ihn denken, noch mit jemandem über ihn reden. Es war vorbei. Und das bereits viel zu lange, um ihn auch nur in den hintersten Winkel ihres Bewusstseins zu lassen.
    »Ja, das ist sie«, erwiderte Katie, »aber abgesehen davon habe ich sie nicht bei dir angemeldet, um dich irgendwie in Verlegenheit zu bringen oder …«
    »Es ist alles in Ordnung«, fiel Vanessa ihr ins Wort,

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