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Zweifel in Worten

Zweifel in Worten

Titel: Zweifel in Worten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathan Jaeger
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kehrte zurück und schenkte ihm Tee ein, den er sofort vom Tisch nahm, um sich an irgendetwas festhalten zu können.
    „Also?“, fragte Sam und musterte ihn genau.
    „Also was?“
    „Na, wieso freust du dich, mich zu sehen, wenn du gestern schon wieder so einen Abgang hingelegt hast?“
    „Weil ich mich dann doch noch anständig von dir verabschieden kann, vielleicht. Keine Ahnung.“
    Sam schüttelte missbilligend den Kopf und schnalzte mit der Zunge. „So einfach, wie du es dir dauernd machen willst, ist das aber nicht.“

    ~*~

    Frank seufzte lautlos. Ja, total einfach, die ganze Sache. Wenn du wüsstest, dass dein Mann bis vor einer knappen Stunde hier war ... , dachte er und versuchte, diesen Gedanken – und vor allem die damit auftauchenden Erinnerungen an wunderbaren Sex und ein ihn beißendes Gewissen – zu verdrängen.
    „Du denkst, dass mir das leicht fällt? Dass ich gern abhaue?!“ Er klang selbst in seinen Ohren ungläubig.
    „Tut es das denn nicht? Wieso gehst du dann?“
    „Weil es einfach nicht richtig ist! Ich dachte wirklich, dass ich das gestern klargemacht hätte.“
    „Was genau war denn nicht richtig? Ist dir denn nicht aufgefallen, wir sehr wir dich mögen?“
    Frank schnaubte wütend auf. „Ist dir vielleicht auch aufgefallen, dass genau das eben nicht richtig sein könnte?!“, fuhr er Sam an und erntete tatsächlich einen erschrockenen Blick. Irgendwie logisch, so aufbrausend kannte Sam ihn nicht.
    „Du ... bist sauer.“
    „Ach? Ist das wirklich ein Wunder? Ja, es gefällt mir – viel zu gut! – in eurer Nähe zu sein! Nein, ich kann mir nicht vorstellen, für euch die Hure zu spielen!“
    Woah! Woher kommt denn das jetzt? Frank stockte. Scheiße, das war nun wirklich das Letzte, über das er ausgerechnet mit Sam sprechen wollte!
    „Hure?“, hauchte Sam und seine plötzlich riesigen Augen zeigten echte Verletzung. Frank wusste sehr genau, dass er das nicht hätte sagen sollen. Aber Sam sprach nach einem sichtbaren Schlucken weiter: „Du denkst wirklich, wir wollten dich in unser Bett kriegen und ... benutzen?!“
    Noch immer war seine Stimme so leise, so ungläubig. Es tat Frank weh, ihn so zu sehen und zu hören. Er atmete tief durch und zwang sich zur Ruhe. „Nein, das denke ich nicht. Das hättet ihr deutlich einfacher haben können ... Aber was wäre denn eine Freundschaft zwischen uns dreien? Ein Pärchen, so glücklich und verliebt! ... Und dazu ein Typ, der frustriert und verbittert über sein Schicksal flucht.“ Frank redete nun ebenso leise. Für dieses Gespräch war Lautstärke ganz sicher kein Kriterium und vor allem war es unfair, Sam anzubrüllen, nur weil er ein schlechtes Gewissen ihm gegenüber hatte.
    „Frank ... Gabriel und ich brauchen niemanden fürs Bett. Das kriegen wir tatsächlich auch nach sieben Jahren noch prima alleine hin ...“
    Diese Worte, die Sams verletzten Ausdruck verschwinden ließen und einer verliebten Miene Platz machten, trafen ihn tief. Er schluckte hart.
    „Bitte sag mir, ohne zu lügen, dass du gestern ausschließlich wegen Gabriels heißen Blicken deinen Ständer an mich gepresst hast.“
    Sam schnappte nach Luft. „Das kann ich nicht“, gab er zu und sah in sein Teeglas. „Ich werde dich nicht anlügen.“
    Prima, wie gern würde ich das jetzt auch sagen?!
    „Aber du warst ebenso erregt. Es hat dich angemacht, da zwischen Gabriel und mir zu stehen.“
    „Ja, hat es. Und genau das ist falsch, verstehst du? Ihr braucht mich nicht. Nicht in eurem Bett, nicht in eurer Beziehung, nicht in eurem Leben.“ Klang das schon wieder verbittert? Frank hoffte inständig, dass es nicht so war.
    „Aber du brauchst uns.“
    Das stimmte. Aber das war allein Franks Problem. Diese Albernheiten von wegen Dreierbeziehung schwappten wieder in sein Bewusstsein. Er schüttelte sie ungeduldig ab. „Selbst wenn, ich bin keine streunende Katze, die ihr bei euch aufnehmen müsst, Sam. Ich kann und werde mir genau das holen, was ich will. Und das ganz sicher nicht mehr bei euch.“
    Das ‚mehr‘ hätte er sich vielleicht sparen sollen, aber seine Ehrlichkeit kam nun doch ein wenig durch. Trotzdem hoffte er, dass Sam es nicht so verstehen würde, wie Frank es angesichts der vergangenen gemeinsamen Stunden mit Gabriel meinte.
    „Du wirst mich gleich wieder rausschmeißen ... oder bitten zu gehen, wie auch immer du es nennen willst. Ich sehe das in deinen Augen.“ Sam stand auf, stellte das leere Teeglas ab und wich mit geballten Fäusten

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