Zweifel in Worten
blinzelte. Das hier war ... nein, es spottete jeder Beschreibung! Er öffnete die Lippen, als Sams Zunge um Einlass bat und seufzte auf.
Verdammt, machte er sich hier gerade allen Ernstes selbst zu einer Hure für die zwei?!
Der Gedanke kam und blieb, aber seine Hormone überlagerten ihn, schalteten seinen Kopf einfach ab. Sam küsste ihn so vorsichtig und sanft, dass Frank nicht mehr dazu in der Lage war, sich dagegen zu wehren. Das fühlte sich einfach viel zu gut an!
Ganz kurz flackerte ein Gedanke an den auf der Terrasse wartenden Gabriel auf, doch ein weiterer Zungenschlag von Sam wischte ihn beiseite. Erst als Sam den Kuss unterbrach und ihm tief in die Augen sah, schaffte Frank es, wieder etwas Klarheit in seinen Kopf zu bekommen.
„Das ...!“, begann er atemlos. „Das ist nicht richtig!“
Sam lächelte. „Und wieso fühlt es sich dann so richtig an?“
Totschlagargument. Das stimmte nämlich.
Frank holte Luft und wich von ihm zurück. „Du solltest herkommen, damit ich dir sagen kann, dass ich zwischen Gabriel und dir nichts verloren habe.“
„Oh, du bereitest dich einmal mehr darauf vor, mich rauszuschmeißen!“
„Nein, Sam. Hör mir zu. Ihr sollt ganz sicher nicht meinetwegen streiten. Ihr gehört zusammen! Ihr seid ein Paar! Und ein Paar, das sind zwei Leute. Nicht zweieinhalb, weil da ab und zu noch ein Dritter zwischenfunkt.“ Frank hatte Mühe, weiterzusprechen, der Kloß in seinem Hals wurde immer größer und er wusste nicht, woher er kam. Sicher, er mochte sie beide, hatte unglaubliche, neue Erfahrungen mit Gabriel gesammelt, aber das musste jetzt endlich aufhören!
„Bis vor ein paar Tagen hätte ich dir voll und ganz zugestimmt. Vielleicht sogar bis gestern ... Aber das im Pool ...“ Sam atmete tief durch, „zuerst warst du zufrieden und hast dich sichtlich – und spürbar! – gut gefühlt, aber dann ist etwas passiert, was dir Angst gemacht hat! Sag mir endlich, was genau das war!“
Frank starrte ihn kurz an. Woher kam denn jetzt dieser Ausbruch? „Was meinst du?“ Gleichzeitig dachte er darüber nach. Sam hatte recht! Er hatte es mit der Angst zu tun bekommen, als Sams Erektion seinen Hintern berührt hatte! Das war es. Das und nichts anderes.
„Du hast heute mit Gabriel geschlafen, also muss es etwas mit mir zu tun haben. Du vertraust mir nicht, und ich weiß einfach nicht, was ich falsch gemacht habe!“
Frank zögerte. „Nicht du ... die Typen damals.“
Die Erinnerung an die Vergewaltigung ließ sämtliche Erregung, die Sams Nähe in ihm ausgelöst hatte, augenblicklich verschwinden. Ganz so, als habe jemand die Luft aus ihm herausgelassen, sank er in sich zusammen – und gegen Sams Brust. Ein Schluchzen rollte durch seine enge Kehle, aber er ließ es nicht zu. Er wollte kein Mitleid. Nur kurz festgehalten werden.
„Du denkst, ich könnte dir auch so weh tun?“, flüsterte Sam und klang so fassungslos, dass es Frank tief traf.
„Nein ... oder doch, ja ... aber nicht so! Du bist ... ein Jäger – wie ich! Du wirst nicht gefickt, du fickst andere!“, brachte Frank mühsam hervor.
Sams Hand strich über sein wild abstehendes Haar und er drückte ihn so sanft an sich, dass es Frank beinahe schmerzte.
„Das stimmt nicht, Frank. Ich bin der Aktivere, aber nicht ausschließlich, verstehst du?“
Er verstand nicht, aber es war auch egal. Er wollte einfach nur hier stehen bleiben und an nichts mehr denken, bis das widerliche Zittern nachließ.
„Hey, vielleicht sollte ich dir was erklären ...“, erklang Sams weiche Stimme wieder. „Ich war früher so wie du, ausschließlich aktiv, niemand durfte sich meinem Hintern mit seinem Schwanz nähern ... Aber das änderte sich, als ich Gabriel näher kam ... Ich hatte mein erstes Mal mit ihm, weißt du?“ Unablässig streichelten Sams Hände mehr Vertrauen in ihn. Gaben ihm Sicherheit und Ruhe, die er hier so nicht erwartet hätte. Frank hob den Kopf.
„Weißt du noch, was ich sagte, über die zwei Dinge, die ich mir aufgehoben hatte?“
Sam runzelte die Stirn, dann schien er sich zu erinnern. „Ja, aber du hast nicht gesagt, worum es ging.“
Frank schniefte, dann legte er seinen Kopf wieder an Sams Schulter und sprach leise. „Küsse waren das eine. Ich wollte nie jemand anderen als Mister Right küssen. Und das andere ... haben die Schweine mir einfach weggenommen.“
„Du meinst, weil sie dich gewaltsam genommen haben, wirst du kein erstes Mal mehr haben können?“
Frank nickte schwach. „Ich
Weitere Kostenlose Bücher