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Zweifel in Worten

Zweifel in Worten

Titel: Zweifel in Worten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathan Jaeger
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... du weißt ja, dass ich nie dran geglaubt habe, diesen einen Mann zu finden, aber wenn, dann sollte er der Erste sein, der mich ... na ja, vögeln darf ...“
    Sams Umarmung wurde etwas fester. „Aber das wirst du doch genau so haben können. Freiwillig jemandem dieses Privileg zu schenken, das kannst du doch nicht vergleichen mit dem, was die dir angetan haben!“
    „Denkst du das wirklich?“
    „Ja, ich bin sogar fest davon überzeugt! Wenn du ihn irgendwann triffst, wirst du ihm deine Jungfräulichkeit schenken können. Da gibt’s für mich gar keine Frage.“
    Frank sah wieder auf. „Siehst du, und das geht eben nicht.“
    „Wieso nicht?“
    Weil ich Idiot mir nicht einen Mister Right, sondern gleich zwei gesucht habe. Danke, blödes Herz! , dachte er.
    „Es geht einfach nicht, egal ...“
    „Hey, nichts ist egal! Du bist nicht egal, nichts, was dich bedrückt, ist egal!“
    Frank machte sich sanft von ihm los. „Wirst du dich mit deinem Engel versöhnen?“
    Sam nickte und sein Lächeln sah so warm und liebevoll aus, dass Frank ganz kurz einen Stich verspürte. Sam brachte es tatsächlich fertig, mit einem simplen Lächeln schon seine Liebe für Gabriel sichtbar zu machen! Unfassbar, dass er sich da so reingehängt hatte, nur um einmal etwas anderes als einen simplen Fick zu erleben!
    „Er liebt dich genauso wie du ihn, Sammy. Geh schon mal vor zur Terrasse, ja? Ich organisiere Getränke.“
    Sam nickte und Frank sah ihm nach, wie er ins Wohnzimmer ging, kurz stockte und einen Blick auf ihn, Frank, warf.
    Schwer zu deuten war der Ausdruck in Sams Augen, doch nach dem Zögern ging er tatsächlich auf die Terrasse und Frank atmete erleichtert auf. Er verschwand in der Küche und holte Gläser und Mineralwasser heraus.

    ~*~

    Sam sah die ihm so vertraute Gestalt von Gabriel in einem der Stühle auf der Terrasse und trat näher. Sein Freund, vor dem er vorhin noch so wütend geflohen war, saß mit dem Rücken zu ihm da und sah in den Himmel. Er setzte sich neben ihn und blickte mit in die Sterne.
    „Denkst du wirklich, dass wir nicht glücklich sind?“, fragte Gabriels mit zitterndem Unterton in seiner tiefen Stimme.
    Sam blickte ihn an. „Ich glaube, bis vor kurzem waren wir es. Aber es gibt einen neuen Faktor in unserer Beziehung, der nicht so außen vor steht, wie er sich gern einreden will.“
    Gabriel seufzte und suchte Sams Hand. Er umfasste sie. „Du bist in ihn verliebt.“
    Sam sparte es sich, das zu verneinen. Er wollte seinen Engel nicht anlügen. Deshalb nickte er. „Du doch auch.“
    „Ja, aber das lässt er nicht gelten. Ich glaube, wir könnten auf Knien vor ihm liegen, es würde einfach keinen Unterschied machen. Aber es ist wohl auch sehr unwahrscheinlich, dass er sich für uns beide gleichzeitig erwärmen kann ...“
    „Allerdings“, seufzte Sam. „Und wenn es so wäre, würde ihn seine Moralvorstellung davon abhalten, es zuzugeben. Verrückt ist das alles!“
    „Ja, aber es ist auch faszinierend. Ich hätte nie gedacht, dass uns etwas fehlt und dann ist es nicht etwas, sondern jemand!“ Gabriel lachte leise und Sam drückte seine Hand fester.
    „Und wieder stehen wir vor dem Problem, ihm seine Angst nehmen zu müssen.“
    „Nein, diesmal geht es um viel mehr als das. Diesmal geht es darum, glücklich zu werden.“
    „Zu dritt?!“, erklang Franks ungläubige Stimme seitlich von ihnen und Sam hörte, dass die Gläser auf Franks Tablett bedenklich zu klirren begannen.
    Wie ein Mann erhoben sich Sam und Gabriel.
    „Ich hätte nichts dagegen“, erklärte Sam leise und nahm Frank das wackelnde Tablett ab, während Gabriel dessen Hände ergriff.
    Sam stellte die Getränke ab und wandte sich wieder zu ihnen um.
    „Ich auch nicht“, setzte Gabriel hinzu und Sam lächelte.
    Frank blieb einfach schweigend stehen. Dabei hätte Sam sich nichts mehr gewünscht, als eine wenigstens halbwegs positive Antwort. Weil sie nicht kam, trat Sam wieder zu ihnen und zögerte doch, ob er Frank nun berühren sollte oder nicht.
    Als Frank sich endlich bewegte, um sich an Gabriels Brust zu werfen, versetzte ihm dies einen kleinen Stich, jedoch nur ganz kurz, So lange, bis er Gabriels Blick und dessen Lächeln einfing. Dann schlang Sam seine Arme von hinten um seinen Engel.
    Frank sah erstaunt hoch, blickte sie nacheinander an – und lächelte!
    Manchmal war es eben doch gut, seinen Impulsen zu folgen. Dieser hier hatte ihn davor bewahrt, Frank einmal mehr das Gefühl zu geben, er stünde

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