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Zweifel

Zweifel

Titel: Zweifel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ally Blue
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sich. »Oh mein Gott.«
    Andre runzelte die Stirn. »Ich bin ja froh, dass sie sich abgeschaltet hat, aber warum? Irgendwelche Theorien?«
    »Gar keine. Hoffentlich werde ich mit Hilfe weiterer Tests mehr herausfinden.«
    Laura griff sich den Stapel Fotos und übergab sie Bo. »Das hier sind die Bilder, die ich während der Autopsie gemacht habe. Fällt Ihnen irgendwas auf?«
    Bo betrachtete die Bilder einzeln nacheinander. Es war so still, dass Sam die Geräusche von Studenten hören konnte, die einen anderen Unterrichtsraum verließen. Sie redeten und lachten, während sie an Dr. Trents Zimmer vorbeigingen. Es kam ihm seltsam vor, dass andere Menschen ihr ganz normales Leben weiterführten, völlig ahnungslos, welche Alpträume sich fernab ihrer Wirklichkeit abspielten.
    »Hier.« Bo tippte auf eines der Fotos und deutete auf eine Nahaufnahme von etwas, das Sam nicht erkennen konnte. »Diese beiden Strukturen direkt hinter den Zähnen sehen fast so aus wie die Giftdrüsen einer Schlange. Unter Berücksichtigung Ihrer Laborfunde wäre es logisch anzunehmen, dass es sich tatsächlich um etwas Ähnliches wie Giftdrüsen handelt.«
    »Ich bin zu dem gleichen Schluss gekommen«, stimmte Laura zu. »Und?«
    »Und wenn sie wirklich das sind, was sie zu sein scheinen, dann sind sie sehr klein.«
    David schaute verwirrt drein. »Na und?«
    »Wenn es eine Schlange wäre, würde ich vermuten, dass sie noch nicht ausgewachsen ist.« Bo zuckte die Schultern. »Natürlich können wir es nicht mit Sicherheit bestimmen, es sei denn, wir fangen ein paar davon ein und untersuchen sie.«
    Cecile erschauderte. »Nein, danke.«
    Sam sagte nichts, aber er erinnerte sich lebhaft daran, wie sicher er sich dieser einen Sache in der South Bay High gewesen war. Die Schlussfolgerung daraus wirbelte in seinen Gedanken durcheinander, logisch und dennoch kaum greifbar.
    »Laura weiß um unsere Vermutung, woher es kommt«, Dean starrte Sam direkt an, als wüsste er, woran Sam dachte. »Wir können ihr trauen.«
    Alle Augen im Raum richteten sich auf Sam. Er schluckte. »Ihr habt recht. Es ist ein Junges.«
    Bo drehte sich auf dem Absatz herum und blickte Sam mit gerunzelter Stirn an. »Woher willst du das wissen?«
    Sam wollte es nicht sagen. Es störte ihn, wie erschreckend einfach sich diese alptraumhaften Geschöpfe mit seinen Gedanken verbunden hatten. »Ich glaube, ich habe es aus den Gedanken der Kreatur«, gestand er. »Ich weiß nicht, ob es sich dessen bewusst war oder nicht. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass ich es daher weiß. Es fühlte sich nicht an wie mein eigener Gedanke, versteht ihr, was ich meine? Es fühlt sich an wie etwas Fremdes.«
    »Klingt seltsam, aber ich glaube, ich weiß, was du meinst.« Andre kratzte mit dem Finger über eine abgenutzte Stelle in der Oberfläche des Labortisches. »Ich habe etwas Ähnliches gefühlt, wenn auch nicht so stark. So, als würde ich die Gegenwart des Wesens in meinem Geist spüren, aber ich konnte nicht begreifen, woran es dachte. Wenn es überhaupt denkt. Wer weiß das schon?«
    »Aber was heißt das jetzt genau?«, platzte es aus Cecile heraus. »Angenommen es ist ein Jungtier, was weiter?«
    Dean kaute mit zusammengezogenen Augenbrauen auf seinem Daumennagel herum. »Es existiert eine Verbindung und zwar eine zeitliche. Etwas, das mit dem Verschwinden der Menschen alle dreiundachtzig Jahre zu tun hat. Etwas –« Plötzlich weiteten sich seine Augen. »Oh mein Gott. Oh Scheiße. Scheiße!«
    »Was?« David stieß Deans Schulter an, als er nicht reagierte. »Komm schon, Mann, spuck's aus.«
    Dean blinzelte. »Okay, hört zu. Solange es Aufzeichnungen von diesem Ort gibt, verschwinden dort alle dreiundachtzig Jahre über ein paar Monate hinweg Menschen.«
    »Jepp«, stimmte David zu. »Wir glauben ja, dass diese Viecher eine Art Kontrolle über das Portal haben, um es in so regelmäßigen Zeitabschnitten zu öffnen.«
    Dean nickte und setzte wieder an. »Als diese Wesen letzten Freitag durchkamen, waren es zwei. Ein großes und ein kleines. Das große hielt sich zurück und das kleine griff an, richtig?«
    »Richtig.« Bo nahm ein anderes Foto zur Hand und studierte es. »Aber was hat das –« Er brach ab, legte das Bild auf den Tisch und starrte zu Dean hoch. »Oh, ich verstehe.«
    »Was?« fragte David, sichtlich entnervt. »Kann jemand bitte mal uns Normalsterbliche auch aufklären, ja?«
    »Sie waren auf der Jagd«, erklärte Sam. Seine Stimme klang matt, als er sich an die

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