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Zweifel

Zweifel

Titel: Zweifel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ally Blue
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schloss die Augen und ließ seine Gedanken schweifen. Er wollte nur noch vergessen, dass dieser beschissene Tag je stattgefunden hatte.
    ***
    Als die Gruppe am nächsten Morgen an der Schule ankam, wurden sie von einem verdrossen dreinblickenden Mr. Innes empfangen, neben dem eine große Plastiktonne auf den Treppenstufen stand.
    »Guten Morgen«, rief ihnen der Direktor entgegen, als sie aus den beiden SUVs stiegen und sich ihm näherten.
    »Mr. Innes.« Bo sah ihn fragend an. »Sie hätten nicht kommen müssen, nur um das Gebäude aufzuschließen. Sie haben mir doch einen Schlüssel gegeben?«
    »Natürlich. Nichtsdestotrotz wurde ich von der Schulleitung darüber informiert, dass die Seitentunnel offiziell als gefährlich eingestuft worden sind, weil sie so lange versiegelt waren. Die Schulbehörde wird Ihre Anwesenheit hier heute nur erlauben, wenn ich hier bleibe und Sie alle Helme tragen.«
    »Tut mir leid, Mann.« David klopfte dem älteren Mann auf den Rücken, was ihm ein verärgertes Stirnrunzeln einbrachte. »Wir machen, so schnell wir können.«
    Mr. Innes warf ihm einen vernichtenden Blick zu. »Bitte tun Sie das. Mein Tagesplan für heute sah eigentlich etwas anderes vor. Ich bin in meinem Büro und plane den Sturz der Schulbehörde.«
    »Okay, Leute«, sagte Bo, während Mr. Innes nach drinnen stapfte. »Lasst uns die Ausrüstung holen und anfangen. Wir teilen uns in zwei Gruppen auf, damit wir das Gebiet schneller abdecken können. Andre, du und Cecile, ihr kommt mit mir. Wir nehmen das südliche Ende. David, Dean und Sam, ihr nehmt die andere Seite. Macht Notizen und seht euch nach möglichen Standplätzen für die Kameras um. Und überprüft, wie sich der Ort für eure medialen Sinne anfühlt. Wir treffen uns in einer Stunde am Fuß der Treppe. Ihr meldet euch per Funk, falls ihr euch verspätet. Alles klar?«
    Alle nickten. Sam wischte die schwitzigen Handflächen an seiner Jeans ab, während sie die Treppe zur Schule hinauf marschierten.
    »Hey«, murmelte Dean und stupste Sams Schulter an. »Was denkst du, was dort unten ist?«
    »Woher soll ich das wissen?«, fuhr Sam ihn an und bereute es sofort. »Entschuldige. Ich habe in letzter Zeit nicht viel geschlafen und bin deswegen ziemlich gereizt.« Das war nicht komplett gelogen. In den letzten Nächten war sein Schlaf in der Tat sehr unruhig gewesen.
    »Schon okay.« Dean blickte Sam einen Moment lang nachdenklich an und wandte sich dann um, um Bos Rücken mit zusammengekniffenen Augen anzustarren. Sams Herz blieb beinahe stehen, als er darauf wartete, dass Dean mit dem Finger auf ihn zeigte und ihn laut fragte, ob er in seinen Arbeitgeber verliebt war . Aber Dean schwieg und Sams Puls beruhigte sich langsam wieder.
    Mit Helmen, Funkgeräten und leistungsstarken Taschenlampen bewaffnet machte sich das Team vorsichtig auf den Weg und ging die steile enge Treppe hinunter in den Haupttunnel. Es war noch heißer als am Tag zuvor. Die Luft war stickig und feucht. Es war, als würde man versuchen, warmen Honig zu atmen. Sam lockerte den Kragen seines Sweatshirts.
    »Verdammt Scheiße«, keuchte David, auf dessen Gesicht sich bereits feine Schweißperlen bildeten. »Ich hoffe, in den Seitentunneln ist es ein wenig kühler.«
    »Ich auch.« Andre drückte den Helm auf seinem Kopf fest und zog Notizblock und Kugelschreiber aus seiner Hosentasche. »Ich kümmere mich um die Notizen, Bo.«
    »Gut, danke.« Nach einem kurzen Lächeln zu Andre sah Bo den Rest des Teams an. Einen Herzschlag lang traf sein Blick Sams, bevor er sich wieder abwandte. »Denkt daran, eine Stunde, ansonsten gebt ihr Bescheid.«
    Bo drehte sich auf dem Absatz um und ging mit großen Schritten in den südlichen Seitentunnel, gefolgt von Cecile und Andre. Sam unterdrückte den Drang, Bos geschmeidige Bewegungen zu beobachten, während dieser davonging. Stattdessen folgte er David und Dean den nördlichen Gang hinunter.
    Der Tunnel wurde immer wärmer, je weiter sie vorankamen. Als sie durch das gezackte Loch in der Ziegelwand stiegen und den Seitentunnel betraten, stieg die Temperatur noch einmal merklich an. Die Hitze fühlte sich dicht und zähflüssig an. Der Geruch nach Schimmel und feuchter Erde hinterließ einen bitteren Geschmack auf Sams Zunge. Er zog das Notizbuch und einen Kugelschreiber aus seiner hinteren Hosentasche.
    »So ein Dreck«, fluchte David und wischte sich mit dem Saum seines Sweatshirts, das er ausgezogen und sich um die Hüfte gebunden hatte, über die Stirn.

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