Zweifel
und mit dem Video weiter machte, das sie zuvor angesehen hatte. Nebenbei knabberte sie an ihren Hähnchensticks. Bo blieb in seinem Büro, was Sam auch nicht besonders überraschte.
Es war gegen drei Uhr nachmittags, als die Vordertür sich wieder öffnete und David und Dean zurück ins Büro kamen. Sie unterhielten sich aufgeregt und redeten wild durcheinander.
Cecile zog amüsiert eine Augenbraue nach oben, stoppte ihr Video und stand auf, um David zu begrüßen. »War wohl ein aufregender Trip in die Bibliothek?«
»Du ahnst es nicht!« David zog Cecile in seine Arme und drückte ihr geräuschvoll einen Schmatzer auf. »Was man für krasse Sachen findet, wenn man nur ein bisschen nachgräbt.«
»Und wir mussten nicht einmal besonders tief graben.« Dean sah sich im Raum um. »Wo sind Bo und Andre? Sollten ja alle mitbekommen, was wir rausgefunden haben.«
»Bo ist in seinem Büro.« Sam blickte zu der geschlossenen Tür und seine Brust zog sich zusammen. »Andre ist noch nicht wieder da.«
»Oh.« Die Begeisterung in Deans Blick schwand sichtlich. »Ich hoffe, er ist okay. Ich hab‘ echt ein schlechtes Gewissen wegen der Sache heute morgen.«
Cecile ließ David los, nahm Deans Hand und drückte sie sanft. »Musst du nicht. Er ist manchmal so... Amys Tod hat ihn schwer getroffen.«
»Ja, David hat mir erzählt, was passiert ist.« Dean sah zu Sam hinüber und dieser wusste sofort, dass David ihm alles erzählt hatte. Die Mischung aus Mitgefühl und Neugier in Deans Augen ließ keinen anderen Rückschluss zu. »Ihr glaubt, dass die South Bay High möglicherweise ein weiteres Dimensionstor sein könnte, nicht wahr?«
»Es ist möglich, ja.«
Sam hatte nicht bemerkt, dass sich die Tür zu Bos Büro geöffnet hatte. Er wandte sich zu Bo um und zwang sein Gesicht zu einer ausdruckslosen Maske. Er wusste, dass er sich nicht normal verhielt und dass die anderen etwas bemerken würden, aber mehr konnte er nicht tun. Wenn er versuchte, Bo direkt anzusprechen, würde er sich mit Sicherheit verraten.
»Wir haben natürlich keine handfesten Beweise.« Bo schob sich aus dem Türrahmen und trat ins Hauptbüro. Er warf Sam einen kurzen Blick aus dem Augenwinkel zu, den Sam jedoch nicht deuten konnte. »Aber es gibt zu viele Gemeinsamkeiten mit Oleander House, um die Möglichkeit unberücksichtigt zu lassen. Nicht, dass wir jemals echte Beweise dafür gehabt hätten, dass das in Oleander House ein Portal war.«
David ließ sich auf einen Stuhl fallen und legte seine Füße auf den Schreibtisch. »Naja, die Dinge, die wir über die South Bay herausgefunden haben, würde ich nicht als Beweise betrachten, aber es sind auf jeden Fall Indizien.«
»Also raus mit der Sprache, was habt ihr herausgefunden?«, hakte Sam ein und gratulierte sich dafür, dass seine Stimme nicht zitterte.
»Okay.« Dean wuselte um Ceciles Schreibtisch herum und setzte sich neben Sam. Die Aufregung stand ihm ins Gesicht geschrieben. »Das müsst ihr euch reinziehn, wir –«
In diesem Moment ging die Vordertür auf. Andre schlich herein und warf der zusammengedrängte Gruppe einen vorsichtigen Blick zu. »Ähm.... Hi. Tut mir leid, dass ich so lange weg war. Ich, äh... Ich hatte etwas zu erledigen.«
Niemand hinterfragte seine Aussage, obwohl Sam spürte, dass er nicht als Einziger dieses Bedürfnis hatte.
»Vergessen wir das«, sagte David grinsend. »Du bist grad rechtzeitig, Dean und ich wollten eben erzählen, was wir rausgefunden haben. Setz‘ dich hin, Mund zu und Ohren auf.«
Andres Erleichterung schien beinahe greifbar. Er lachte und setzte sich an seinen Schreibtisch. Dann drehte er sich herum, um sich dem Rest des Teams zuzuwenden. »Okay, ich höre. Schießt los.«
David und Dean tauschten einen Blick aus. »Fang du an«, meinte David und zwinkerte Dean zu.
Dieser schenkte David ein strahlendes Lächeln und begann zu erzählen. »Wir dachten, der beste Ausgangspunkt zu Nachforschungen über das Grundstück wären Aufzeichnungen über das Mönchskloster. Also haben wir danach gefragt und hatten auch prompt Glück.«
»Die Originale liegen unter Glas in der Ausstellungssektion«, ergänzte David. »Aber sie hatten alles auf Mikrofiche. Wir sind einen Großteil der Aufzeichnungen der letzen sechs Monate des Mönchsklosters durchgegangen.«
Als David nicht weitersprach, setzte Dean wieder ein. »Das meiste davon war sterbenslangweilig. Zeug über ihre Mitglieder, wer gestorben ist, wie oft gebetet wurde, solcher Kram eben. Aber
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