Zweifel
anderen draußen auf der Treppe warteten, traten Bo und Andre zu dem uniformierten Polizeibeamten, der in der Schule Wachdienst schob, um mit ihm zu sprechen.
Es dauerte nicht lang. Innerhalb weniger Minuten kamen die beiden zurück. »Wir dürfen die Schule betreten«, verkündete Andre. »Lasst uns die Ausrüstung sortieren und anfangen.«
»Ich möchte, dass jeder von uns ein Funkgerät bei sich trägt, auch wenn wir uns heute nicht trennen.« Bo fischte das erste Gerät aus der Tasche und befestigte es am Gürtel seiner Jeans. »Wahrscheinlich wird es nicht notwendig sein, aber schaden kann es auch nicht.«
»Okay.« Sam nahm die Tasche und begann, die Geräte an die Mitglieder des Teams auszuteilen. »Kanal zwei?«
»Ja. Sie haben alle frische Batterien, aber überprüft das lieber noch mal und vergewissert euch, dass sie vollständig aufgeladen sind, bevor wir reingehen.« Bo nahm sich eine Taschenlampe und testete ihre Funktionstüchtigkeit. »Das Gleiche gilt für die Taschenlampen, bevor wir damit in den Tunnel gehen.«
Die Gruppe verbrachte zehn Minuten damit, geschäftig die Ausrüstung zu überprüfen und an die einzelnen Mitglieder zu verteilen. Sobald jeder ausgestattet war, marschierten sie ins Gebäude und versammelten sich vor dem Eingang zum Tunnel.
»In Ordnung«, sagte Bo. »Ich habe das EMF-Gerät. Andre, ist die Kamera bereit?«
»Bereit«, antwortete Andre.
»Thermometer?«
David hob das Spezialthermometer hoch. »Hab' ich.«
»Großartig. Cecile, du hast das EVP, stimmts?«
Sie nickte. »Ich bin bereit.«
»Ich mach' Notizen«, trällerte Dean, bevor Bo danach fragen konnte.
Bo lachte. »Gut, danke dir.« Er schaltete seine Taschenlampe ein, griff nach der Türklinke und drückte sie nach unten. »Ich gehe voraus. Ihr bleibt alle in meiner Nähe.«
Schweigend stieg das Team die Treppen hinunter. Die Hitze war ebenso dumpf und drückend wie zuvor. Sam wischte sich das verschwitzte Gesicht an seinem Ärmel ab.
»Warum hast du mir keine Aufgabe zugeteilt?«, fragte Sam, als sie durch den Korridor auf den Eingang des alten Tunnels zugingen.
Bo bedachte ihn mit einem nachdenklichen Blick. »Wenn du wirklich darauf bestehst, diesen Wesen die Kontrolle über das Portal abzunehmen, dann wirst du dazu deine volle Aufmerksamkeit brauchen. Ich will nicht, dass du in dieser Zeit noch an etwas anderes denken musst.«
»Das ist nicht notwendig, ich kann –«
»Ja, ich weiß.« Bo hakte eine Hand in Sams Ellenbeuge und lehnte sich näher zu ihm. »Aber nimm's mir nicht übel, ja? Es sei denn, es besteht noch eine Möglichkeit, dir das Ganze auszureden.«
»Tut mir leid, keine Chance.« Sam legte seine Hand auf Bos und drückte sie sanft. Er drehte sich so, dass die anderen diese Geste nicht sehen konnten. »Ich schwöre, ich werde vorsichtig sein, Bo, ich will ja auch mit heiler Haut davonkommen, mindestens genauso sehr wie du.«
Bo schenkte ihm ein halbherziges Lächeln. »Wenn das dein letztes Wort ist, muss ich das wohl akzeptieren.«
»Das wird schon klappen, keine Sorge.« Noch einmal drückte Sam Bos Hand, bevor er sie losließ und sich wünschte, er könne mehr tun, um seinen Liebhaber zu beruhigen. Er hasste es, die Ursache für Bos düstere Stimmung zu sein. Gleichzeitig wärmte es ihm das Herz, dass Bo sich um ihn sorgte. Seit einer Ewigkeit hatte niemand mehr so viel Interesse an seinem Wohlergehen gezeigt.
Da sie bereits eine gründliche Untersuchung des Haupttunnels vorgenommen hatten, ging die Gruppe diesmal zielgerichtet zum älteren Teil. Wie schon zuvor stieg die Temperatur stetig an, je weiter sie sich dem Eingang der ursprünglichen Aushöhlung näherten. Als sie schließlich durch die zerstörte Steinmauer kletterten, hatten sich alle außer Cecile ihre Pullover und Sweatshirts ausgezogen.
Cecile blickte von einem Kollegen zum anderen, ein amüsiertes Funkeln in den Augen. »Wisst ihr, das kann man durchaus als Bonus dieses Jobs bezeichnen.«
»Was?«, fragte Bo und schaltete den EMF-Detektor ein.
»Die Muskelparade.« Cecile grinste ihn an. »Ihr geht definitiv unter dem Begriff ‚Sahneschnittchen‘ durch.«
»Oh, Sahneschnittchen, das gefällt mir.« Dean tauchte neben Cecile auf und stupste seine Hüfte gegen ihre. »So schlecht siehst du aber selbst nicht aus, Süße.«
Sie lachte. »Danke. Aber im Gegensatz zu euch bin ich nicht halbnackt.«
»Wenn du es dir ein wenig bequemer machen willst, lass dich nicht aufhalten, Baby«, schlug David mit einem
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