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Zweimal Hölle und zurück (German Edition)

Zweimal Hölle und zurück (German Edition)

Titel: Zweimal Hölle und zurück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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zu denken. Konzentrier’ dich bitte. »Tut mir leid, ich hab den Anfang deiner Frage nicht mitbekommen.«
    »Wann werdet Ihr bereit sein, mir zu helfen?«, wiederholte Garrett geduldig.
    »Gute Frage! Okay. Mal überlegen. Mein toller neuer Plan sieht also vor, dass wir beide, du und ich, zur Hölle fahren, um deine Frau zu holen.«
    Garrett nickte. Er trug immer noch seinen Leinenbeutel mit Strickzeug. Es sah supersüß aus.
    »Deine Frau … die zurzeit tot ist. Hier«, hakte ich nach, »in diesem Zeitstrom.«
    Wieder nickte er. Ach, Garrett, immer besser konnte ich mich erinnern … Zum Beispiel daran, dass er so gut wie nie sprach. In den ersten Monaten, als er bei uns gewohnt hatte, hatte er gar nicht sprechen können. Aber nachdem er sich von meinem Blut und vom Blut des Antichristen genährt hatte, kehrten viele seiner Fähigkeiten zurück. Wie zum Beispiel die Sprache. Oder das Häkeln von Babydecken. Und das Stricken von Pullovern. Vor einem Jahr hatte Garrett Sinclair einen schwarzen Pullover mit gelben Biesen gestrickt. Mein Gatte hatte diesen Pullover ein einziges Mal getragen, denn nachdem ich in Lachen ausgebrochen war und ihn einen ganzen Nachmittag nur »Bee Man« genannt hatte, war ihm die Lust an dem Kleidungsstück vergangen.
    »Warum glaubst du, dass Antonia in der Hölle ist?«
    Garrett blinzelte erstaunt. »Wo sollte sie denn sonst sein?«, lautete seine Gegenfrage.
    Ich dachte an Antonias permanent schlechte Laune und mühsam gebändigten Zorn, der sich gelegentlich in schäumenden Wutanfällen Bahn brach. Ihre übliche Begrüßung lautete: »Was liegt an, ihr Deppen?«, ihr üblicher Abschiedsgruß: »Tschüss, ihr Verlierer.«
    »Stimmt. Stimmt! Gut überlegt, Garrett. Du bist ein Mann von wenigen Worten und mucho Überlegung, und zwar in beiden Zeitströmen. Also, deine tote Frau ist in der Hölle. Und jetzt willst du sie wiederholen, so wie Orpheus?«
    Mein Gatte zog überrascht die Brauen hoch. »Meine Liebste, es gelingt dir immer wieder, mich in Erstaunen zu versetzen. Du kennst die Sage von Orpheus und Eurydike?«
    »Ja, stell dir mal vor, Sink Leer.«
    »Na wunderbar!«, brummelte er. »Ist das auch so ein grässliches Überbleibsel beider Zeitströme?«
    »Tja, stell dir vor, in beiden Zeitströmen lautet dein geheimer Name Sink Leer, und ich bin nun mal ein Ass in griechischer Mythologie.«
    »Das stimmt«, sagte Jessica zu N/Dick. »Betsy hat damit schon Wettbewerbe gewonnen. Sie hat Trivial-Pursuit-Turniere gewonnen.«
    »Die Griechen sind auch wirklich faszinierend, sobald man’s nicht mehr eklig findet, dass sie alle unbedingt ihre Brüder und Schwestern heiraten müssen. Und ihre Daddys killen. Aber egal. Jedenfalls willst du in die Hölle, um Antonia zurückzuholen, Garrett. Obwohl sie tot ist.«
    »Ihr werdet es in Ordnung bringen«, sagte er zuversichtlich. Sein Vertrauen in mich ehrte mich und bestürzte mich zugleich. »Ihr seid die Königin. Und Ihr kennt euch in griechischer Mythologie aus.«
    »Und ich habe fest zugesagt, es zu tun?«
    »Ja.«
    Es klang, als sagte er die Wahrheit. Und ich war ja nicht gerade für sorgfältiges Abwägen und vorsichtiges Taktieren bekannt. Aber mal angenommen, dass wir Antonia fanden … War es denn möglich, eine Tote aus der Hölle auf die Erde zurückzubringen?
    Egal: Ich hatte es versprochen und pflegte in jedem Zeitstrom zu meinem Wort zu stehen, verdammich. »Äh … ja dann sollten wir …? Das Lunchpaket packen? Und dann mache ich … was? Beschwöre Satan herauf?«
    Niemand sagte etwas darauf, doch ich konnte beinahe die klappernden Augäpfel hören, als die Blicke hin- und hergingen. Tatsächlich. Keiner sprach ein Wort. Was für diese Leute ziemlich schräg und unheimlich war.
    Nach einem langen Moment gegenseitigen Anstarrens meinte Jessica: »Vielleicht könntest du erst einmal den Antichristen auf dem Handy anrufen.«
    »Ja! Das ist ein guter Vorschlag. Viel besser, als Schuhe zu opfern.«
    »Was?«
    »Ich will nicht darüber reden«, erwiderte ich in einem Ton, der ausdrückte, dass ich nicht darüber reden wollte. Manche Dinge waren einfach zu schmerzlich, und ich konnte nicht einmal mit meiner besten (fetten) Freundin darüber sprechen.
    »Ich bin nicht fett!«, schrie sie, indem sie meine Gedanken las, wie es nur eine beste Freundin vermag. Wie immer führte diese Gedankenleserei dazu, dass ich ein Gefühl großer Nähe empfand, gleichzeitig aber total erschrocken war. Es gab nur zwei Menschen auf der Welt, die meine

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