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Zweimal Hölle und zurück (German Edition)

Zweimal Hölle und zurück (German Edition)

Titel: Zweimal Hölle und zurück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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Ich würde sie niemals zurücknehmen. Ich musste sie zurücknehmen. Ich konnte es nicht. Ich hatte eine Freundin um meines Schuhticks willen verraten und keine Ahnung, wie ich das jemals wieder in Ordnung bringen sollte.
    Das Schweigen lastete auf uns. Laura hatte den Blick eines gehetzten Rehs im Scheinwerferlicht. Garrett wartete immer noch geduldig. Sein (fehlgeleiteter) Glaube an mich war rührend; er nahm wohl an, dass ich irgendeinen finsteren Plan hegte. Und so war es ja auch. Mein Plan bestand im Wesentlichen darin, dass … Oh, Shit! Ant war immer noch sichtlich unentschlossen, auf wessen Seite sie sich schlagen sollte.
    »Du hast keine Ahnung, wie viel es mich kostet, dir gestehen zu müssen, dass ich dich unterschätzt habe. Also schön, du kannst dein Eigentum zurückhaben. Sie liegen schon jetzt wieder in deinem Schrank, zwischen den Tory-Burch-Wildleder-Clogs und den Franco-Sarto-Tierdruck-Clogs.«
    Reite nur weiter darauf herum, Lady der Lügen! Clogs! Clogs sind die neuen Stilettos! Hätte ich doch lieber gewünscht, dass es auch in diesem Zeitstrom einen Christian Louboutin gab!
    »Und als … Beweis unserer zukünftigen guten Beziehungen wartet Antonia auch schon in der Villa.«
    Sag jetzt nichts! Sag nichts! Um der Liebe Christi willen, sag die nächsten zehn Sekunden bloß nichts!
    »Wäre das alles für dieses Mal?«
    Drei-Mississippi-vier-Mississippi-fünf-Mississippi …
    »Ich … es ist …«, begann Laura. Sie glaubte sicher, ich hätte wieder eine meiner Auszeiten. Wie hatten Garrett und sie das doch gleich genannt? Es erweckte den Anschein, als machte mein Kopf gerade eine Pause. Sie musste wohl angenommen haben, dass ich soeben von einem Schuh-Ausverkauf träumte, also gab sie sich Mühe, die Lücke in der Unterhaltung zu füllen. »Das ist wirklich zu freundlich von dir, Mutter.«
    »Selbstredend«, pflichtete Satan ihrer Tochter bei.
    … sechs-Mississippi-sieben-Mississippi-acht-Mississippi …
    Länger konnte ich nicht an mich halten. »Antonia wird also zu Hause auf uns warten? Das ist doch wohl kein Kuhhandel, oder?« Meine Stimme triefte vor Argwohn. »Sie ist nicht zufällig ein Zombie mit Maden im Haar und einem Mund voller Dreck?«
    »Nur, wenn sie sich ein paar besorgniserregende neue Hobbys zugelegt hat.«
    Ich konnte es nicht fassen. Ich konnte es nicht fassen . Ich hatte Satan den Hals gebrochen, und sie schenkte mir etwas zum Dank dafür? Es würde kein Zermalmen geben? Keine Geißelung? Sie hetzte mir keine Heuschrecken oder sonstigen Plagen auf den Hals, mit denen sie die Menschheit heimzusuchen pflegte?
    Verdammt! Nicht, dass ich etwas dagegen einzuwenden hätte, dass sie davon absah, Heuschrecken auf mich anzusetzen. Darauf konnte ich gut verzichten. Aber der Grund, warum Satan mir keine Plagen schicken würde, war ernüchternd. Vielmehr erschreckend.
    Es war also alles, alles wahr. Es würde geschehen. Ich würde zu einer derart grässlichen Kreatur mutieren, dass selbst der Teufel im Vergleich dazu blass wirkte. Ich würde so furchterregend sein, dass sogar Luzifer nett zu mir sein musste. Und ich wusste nicht, was ich dagegen unternehmen konnte oder wie ich den Prozess wenigstens verlangsamen sollte.
    Ich war mir durchaus der Ironie bewusst, die darin steckte. Ich hasste es über die Maßen, wenn Sinclair etwas vor mir verbarg, aber in letzter Zeit hatte auch ich einiges vor ihm geheim halten müssen.
    In der Zwischenzeit hatte Satan mein Schweigen falsch ausgelegt.
    »Es liegt nicht an mir, dir das Buch zu verwehren oder wiederzugeben«, erklärte sie, gleichsam als Antwort auf das, was mir ihrer Meinung nach durch den Kopf ging. Kaum verschleiert schwang Gereiztheit in ihrer Stimme mit. »Falls es das war, was du nach mühsamer Überlegung zu fragen gedachtest. Für das Buch ist allein meine Tochter zuständig. So war es schon immer.«
    Ach ja? Das war mir neu.
    Doch vielleicht sollte ich ja noch Aufklärung erhalten. Ich starrte Satan nur an.
    »Es obliegt nicht mir, dir das Buch der Toten zurückzugeben«, wiederholte sie, und dann hörte es sich an, als hielte sie den Atem an. Als wartete sie angespannt auf meine Antwort. Was schlechterdings nicht möglich war. Vielleicht würde ich in ferner Zukunft eine miese, alte tyrannische Schreckschraube ohne Farbempfinden und mit Zombie-Lakaien sein (ihhh!), aber jetzt und hier war ich bloß eine Frau, die verzweifelt war, weil Christians Eltern einander nie kennengelernt hatten. Eine Frau, die dem Teufel spontan den

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