Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zweimal Hölle und zurück (German Edition)

Zweimal Hölle und zurück (German Edition)

Titel: Zweimal Hölle und zurück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
Vom Netzwerk:
Hals gebrochen hatte. »Das mit dem Buch war Lauras Idee. Sie muss entscheiden, ob sie es dir zurückgibt oder nicht.«
    »Ach, tatsächlich?« Ich warf Laura einen scheelen Blick zu. Es klang durchaus plausibel. Ich war mir sicher, dass die Lady der Lügen völlig von ihrem üblichen Kurs abgewichen war, indem sie ausnahmsweise einmal die Wahrheit sagte. Laura sah jedenfalls aus wie ein Hund, der genau weiß, dass er auf den guten Teppich gepinkelt hat. »Dann reden wir wohl ein andermal darüber.«
    »Es besteht keinerlei Anlass, die Stimme zu erheben«, erklärte Satan.
    Ich hatte meine Stimme erhoben? Mit ziemlicher Sicherheit nicht. Ich glaubte das nicht. Wenn ich meine Stimme erhob, konnte ich das ganz sicher nicht verpassen, da ich alsbald im Falsett kreischte und das Adrenalin in meinem Blut spürte. Aber mal was anderes: War der Teufel etwa nervös ? Entschuldigen Sie, falls ich das schon mal erwähnt haben sollte: Was für ein verrückter Zeitstrom war das hier?
    Ach, verflucht! Luzifer war noch nicht fertig. »Du solltest dich lieber bei ihr bedanken.«
    »Ja, du kannst gern die Luft anhalten, bis das passiert.«
    »Das ist nicht nötig, Mutter. Betsy schuldet mir nichts.«
    »Sie hat …«
    »Wir sollten jetzt vielleicht besser gehen«, schlug Laura vor und schaute mich an wie ein scheues Pferd. Sie war Satan ins Wort gefallen. Sie hatte eine Respektsperson unterbrochen! Undenkbar! Dieser Zeitstrom geriet völlig aus dem Ruder. »Wir sollten lieber gehen.«
    »Betsy sollte gehen, du jedoch darfst bleiben, wenn du möchtest, Laura.« Satan wandte sich nun an mich. »Du solltest dich bei Laura bedanken. Sie hat nur versucht, dich zu schützen.«
    »Och. Wie nett von ihr, Satan! Und ich kann auf deine Ratschläge, wann und wo ich mich guter Manieren bedienen muss, gern verzichten.«
    »Sie wollte nämlich nicht, dass du erfährst …«
    »Mutter!« Lauras Stimme klang scharf und gepresst, doch Satan ließ sich nicht bremsen.
    »… was du Eric Sinclair in der Zukunft …«
    »Mutter!«
    »… antun wirst, und …«
    »Hör auf!«, flehte Laura.
    »… glaub mir, es ist viel schlimmer als alles, was ihm bislang widerfahren ist.«
    Ich starrte die drei an: Mutter, Tochter, Stiefmutter. »Wovon zum Teufel redet sie da?«
    »Von nichts!«
    »Von allem«, antwortete Satan so leise, dass es fast ein Flüstern war. Ein Flüstern jedoch, dass ich bis ins Mark spürte.
    »Es ist ja nicht in Stein gehauen, Betsy«, beeilte Laura sich zu sagen, »und es ist nicht so schlimm, wie du denkst …«
    »Es ist nicht in Stein gemeißelt, darin hat Laura recht, sie hat immer recht, weil sie so rührend ehrlich ist.« Der Teufel kicherte. Die Vorstellung eines Antichristen, der sich bemühte, niemals zu lügen, fand sie sichtlich amüsant. »Es ist in Fleisch gehauen. Daraus besteht das Buch .«
    »Warum tust du das?«, stieß Laura zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Die beiden standen sich jetzt fast Nase an Nase gegenüber. Lauras Flügel bebten und flatterten vor Erregung. »Warum musst du das jetzt gerade sagen?«
    Sie zuckte vor Schmerz zusammen, kaum dass die Worte ihren Mund verlassen hatten. Luzifer hatte sie am Arm gepackt und grub alle vier Finger und den Daumen tief hinein. »Weil ich niemals verliere.«
    »Ich mag das nicht. Mir gefällt das alles nicht. Hört doch bitte auf damit! Oh, bitte, streitet euch nicht!«, stöhnte Ant.
    Wir achteten nicht auf sie.
    »Wovon zum Teufel redet sie da, Schwesterherz?« Nie zuvor in meinem Leben war ich so wütend und so ängstlich gewesen, nicht einmal, als ich wie ein Eichhörnchen von einem Pontiac Aztek überfahren worden war. »Was steht über Sinclair in dem Buch?« Jetzt … begann alles, einen Sinn zu ergeben. Deshalb hatte ich zuerst Laura helfen müssen, ihre Kräfte zu vervollkommnen, bevor Satan mir die Fähigkeit verlieh, das Buch zu lesen, ohne dabei verrückt zu werden. Deshalb hatte Laura es gestohlen und wollte mich nicht mehr hineinsehen lassen. Das Buch musste etwas Furchtbares prophezeien (zum Beispiel den Tod, wieder einmal), das dem König der Vampire zustoßen würde! »Raus mit der Sprache, Laura! Ich habe heute schon mal eine Nervensäge gewürgt.«
    Satan brach in Lachen aus. Es war, das muss ich leider zugeben, ein tolles Lachen, ein kehliges, glucksendes Lachen. »Das Buch handelt nicht von Sinclair. Es ist Sinclair!«
    Ich blinzelte verwirrt. Ich verstand zwar ihre Worte, doch sie ergaben für mich nicht den geringsten Sinn. Das Buch war

Weitere Kostenlose Bücher