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Zweimal Hölle und zurück (German Edition)

Zweimal Hölle und zurück (German Edition)

Titel: Zweimal Hölle und zurück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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Sinclair? In welcher Weise denn? Er und das Buch waren eins? Was zum Teufel sollte denn das bedeuten?
    »Ach, du meine Güte, ich rieche beinahe schon, wie deine Schaltkreise verschmoren, während du es zu begreifen versuchst! Das Buch ist Sinclair, im wahrsten Sinne des Wortes. Es ist auf seine Haut geschrieben.«
    Autsch. Netter Versuch, Satan, aber den Köder würde ich gewiss nicht schlucken. Endlich, endlich wurde mir klar, was mit Satan los war. Sie fühlte sich gedemütigt, weil ich sie an die Wände ihres Büros geschmettert hatte, und sie hatte nicht lange gebraucht, um zu erkennen, dass sie sich auf heftigste und teuflischste Weise rächen konnte, indem sie mich mitten ins Herz traf. Wo natürlich Sinclair wohnte.
    »Netter Versuch«, sagte ich. »Wenn ich dich nicht so gut kennen würde, wäre ich glatt darauf reingefallen. Also, ich finde, wir sollten jetzt wirklich gehen. Ach, und denk nicht, das hier hätte keinen Spaß gemacht, obwohl es keinen Spaß gemacht hat, und denk nicht, wir hätten deine Gesellschaft nicht genossen, obwohl wir es nicht getan haben!« Ich schaute Laura und Garrett an. »Können wir gehen?«
    »Ja. Geht ruhig! Ja.« Satan gab sich sichtlich Mühe, nicht laut herauszuplatzen. »So ist es im Grunde besser. Dass ich daran nicht gedacht habe … Viel, viel besser. Geht mit meinem Segen!«
    »Ja klar, denn wenn es etwas gibt, das ich auf Reisen wirklich brauche, dann ist es der Segen des Teufels.«
    Statt sich über mein Gezicke zu ärgern, wurde sie nur immer fröhlicher. Seltsam. Ob man ihr wohl Thorazin verabreichen konnte? »Fort mit dir, Königin der Vampire! Und vergiss eines nie: Ich habe dich gewarnt, du aber hast mir nur mit Unverschämtheiten geantwortet.«
    »Ja, danke auch, hat Spaß gemacht, dich zu würgen. Und lass uns nie zusammen Mittag essen!« Auffordernd blickte ich Laura an, die wie versteinert wirkte. »Äh, Laura? Würdest du dich bitte mal entspannen und uns freundlicherweise ein Portal öffnen?«
    Der Antichrist schaute Satan an, dann mich. Sie blinzelte, leckte sich die Lippen und versuchte zu lächeln. Das Lächeln wirkte ganz okay, wenn man auf Haie stand. Die arme Kleine, ihre Miene verriet sie stets. Es war einfach goldig! Sie konnte Auseinandersetzungen nicht ausstehen (es sei denn, sie tötete jemanden. Dann überwand sie ihre angeborene Scheu). Ich versuchte zu ermessen, wie schwer es für sie gewesen sein musste. Jedem würde es schwerfallen, sich gegen die eigene Mutter zu behaupten, besonders wenn diese Mutter ein gefallener Engel ist. Laura hatte sich großartig geschlagen. Ich war stolz darauf, mit ihr zu reisen, stolz darauf, sie als Schwester zu haben.
    »Ja, wir … wir haben deine Gastfreundschaft schon viel zu lange in Anspruch genommen«, murmelte sie. Ich unterdrückte den Drang, einen Arm um sie zu legen. Zum einen waren mir ihre Flügel im Weg; ich wusste nicht, wie ich ihre Schultern umarmen sollte, ohne Federn ins Gesicht zu bekommen. Zum anderen wollte ich nicht, dass Satan diese Geste als Schwäche interpretierte. »Also gehen wir! Wir gehen sofort.«
    »Das würde voraussetzen, dass ihr willkommen wart«, ließ sich Ant vernehmen, die sich nun offenbar von ihrem Schock erholt hatte. Sie hatte wohl endlich entschieden, auf wessen Seite sie stand, denn sie nahm wieder hinter dem Empfang Platz. »Nächstes Mal ruft ihr vorher an.«
    »Ich habe aber die Telefonnummer der Hölle nicht.«
    »Wie auch?«, gab Ant zurück. Autsch! Jetzt hatte sie’s mir aber gegeben! Das tote Miststück hatte mich drangekriegt.
    Es war jedoch ohnehin okay. Wir hatten bekommen, was wir wollten, und noch einiges mehr. Ich hatte das Gefühl, einen Siegestanz aufführen zu müssen.
    Alles würde wieder ins Lot kommen.
    Wirklich alles.

41
    Laura schnitt ein Portal ins Universum und wir traten hindurch. In diesem Moment fiel mir etwas Beeindruckendes und gleichwohl Unheimliches auf: Laura musste mich nicht mehr schlagen, um ihre Kräfte nutzen zu können. Vor wenigen Tagen noch hatte sie mich mit dem Kantholz durchbläuen müssen, um durch ein Portal an einen Ort gelangen zu können, den sie nicht vorherbestimmen konnte.
    Und nun sah ich, dass wir präzise an dem Ort gelandet waren, den ich aufsuchen wollte: mein Schlafzimmer in der Villa.
    Laura lernte schnell. Beängstigend schnell. Ich war ja so froh, dass sie auf unserer Seite stand.
    »Also! Das war jetzt aber echt stressig und unheimlich und höchstwahrscheinlich illegal oder wenigstens unmoralisch. Wie

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