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Zweite Chance fuer die Liebe

Zweite Chance fuer die Liebe

Titel: Zweite Chance fuer die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Conder
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zu, wie sie Autogramme gab, ihren Fans zuwinkte und posierte, und ließ den bisherigen Tag noch einmal Revue passieren.
    Den lieben langen Tag war Lily die Gefügigkeit in Person gewesen. Sie hatte auf dem Sofa in seinem Büro gesessen und so getan, als wäre sie gar nicht da. Was es ihm hätte erleichtern sollen, ihre Anwesenheit zu ignorieren. Hatte es aber nicht. Während sie sich mit der Konzentration eines Examenskandidaten in ein Manuskript vertiefte, suchte er verzweifelt nach einem Fall, der interessant genug gewesen wäre, um seine Aufmerksamkeit zu fesseln.
    Er hatte versucht, ein Gespräch anzufangen über das, was an Jos achtzehntem Geburtstag abgelaufen war, doch Lily weigerte sich schlichtweg, auch nur ein Wort darüber zu sagen. Warum? Jordana hatte zu der Zeit behauptet, dass er Lily völlig zu Unrecht verdächtige, das Ganze organisiert zu haben. Wenn das stimmte, warum schwieg sie sich dann so beharrlich aus und lächelte nur jedes Mal, wenn er das Thema anschnitt?
    Frenetisches Begeisterungsgeheul stieg jetzt in die Luft. Tristan drehte den Kopf und sah einen hochgewachsenen Mann in zerschlissenen Jeans und T-Shirt, Typ Latin Lover, auf Lily zuschlendern. Beide Arme hoch erhoben, winkte er der inzwischen hysterischen Menge zu. Mit einem strahlenden Lächeln sah Lily dem Mann entgegen. Ein Lächeln wie die Sonne, die durch dunkle Wolken bricht. Wärmend. Hinreißend. Verführerisch. Und so echt und ungekünstelt, dass Tristans Magen sich zusammenzog. Jäh wurde ihm klar, wie ungeduldig er darauf wartete, dass dieses Lächeln ihm gelten würde.
    Als der Latin Lover den Arm um Lilys Taille legte, kniff Tristan wütend die Augen zusammen. Doch der Impuls, vorzuspringen und den Arm des Beaus von ihrer Hüfte zu reißen, verpuffte, als Tristan klar wurde, dass die Geste viel zu zögerlich und zurückhaltend war. Wäre der Schauspieler wirklich ihr Lover, würde die Berührung anders aussehen. Er würde die Hand in ihre Rückenmulde schmiegen, würde mit den Fingern leicht über die empfindsame nackte Haut kreisen, vielleicht ein wenig Druck ausüben, bis Lily mit geöffneten Lippen leise nach Luft schnappte …
    Verflucht.
    Im letzten Moment riss Tristan sich vom Abgrund zurück. Er stopfte die Hände in die Hosentaschen und verfluchte sich stumm selbst.
    Wie lange würde er das noch durchhalten können? Die besitzergreifende Art des Schauspielers rieb ihn auf – genau wie der eigene brennende Besitzanspruch auf Lily. Dabei hatte sie eigentlich gar nichts getan, um ihn in ihren Bann zu ziehen. Warum brannte er dann so für sie?
    Lily Wild entpuppte sich mehr und mehr als Rätsel. Es machte Tristan keineswegs glücklich, aber er musste zugeben, dass er sie wie jeder andere ohne Zögern in eine Schublade gesteckt hatte.
    „Nur noch der rote Teppich und die Pressefragen, dann können wir reingehen“, rief sie ihm jetzt zu.
    Tristan nickte, wobei er den Blick auf den Latin Beau gerichtet hielt. Dann hielt er es nicht mehr aus und trat an Lily heran, um den anderen wissen zu lassen, dass sie tabu war.
    Ein fragender Ausdruck stieg in Lilys Augen, doch der Schauspieler hatte die Botschaft verstanden. Auf typische Machoart warf er sich in die Brust, für einen Augenblick maßen die beiden Männer sich mit Blicken, dann zuckte der Beau mit südländischer Lässigkeit die Schultern.
    „Hey Mann, keine Panik. Ich helfe unserem Engel nur. Wir wissen doch alle, wie sie auf Menschenmassen reagiert.“
    Tristan wusste es nicht, trotzdem nickte er und sah zu, wie der Schauspieler sich wieder den Fans widmete. Lily wollte ihm folgen, doch Tristan hielt sie mit einer Hand zurück. „Was meinte er damit?“
    Lily schnaubte nur und winkte ihren Fans zu. „Nichts.“
    Tristan ließ nicht locker. „Wie hilft er dir?“
    „Auf jeden Fall nicht, indem er mich mit Drogen versorgt.“
    Daran hatte er nicht gedacht, weshalb ihr Kommentar ihn ärgerte. „Dann erklär mir, was er gemeint hat.“
    „Dazu habe ich jetzt keine Zeit.“ Sie lächelte einem Schauspielerkollegen zu, der ihr eine Kusshand zuwarf.
    „Dann nimm dir die Zeit.“
    „Puh, du nervst!“ Sie reckte sich zu seinem Ohr empor, ihr Parfüm stieg ihm in die Nase. „Ich hatte mal Probleme mit Agoraphobie. Können wir jetzt endlich gehen?“
    Tristan runzelte die Stirn. „Du bekommst Panikattacken in Menschenmengen?“
    „Könntest du vielleicht etwas leiser reden?!“ Das Thema war ihr offensichtlich peinlich.
    „Deshalb also hast du die Therapie

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