Zweite Chance fuer die Liebe
sich eingestehen musste, dass er sie auf ganz andere Weise sehr wohl gerne berührt hätte. Vorhin hatte er nämlich nicht ganz die Wahrheit gesagt. Er war durchaus interessiert an ihr.
Es war besser, wenn er das hier so schnell wie möglich hinter sich brachte.
Er fing bei ihren Armen an.
„Mein Stiefvater hat mich vor Männern wie dir gewarnt.“ Warum klang ihre Stimme so atemlos?
„So?“ Er befühlte ihre Schultern, schob die Hände unter ihr Haar, glitt tastend über ihren Rücken.
„Ja. Oh …“ Sie schnappte nach Luft, als seine Finger über ihre Seiten fuhren und dabei ihre Brüste streiften.
„Red weiter.“ Es war leichter zu ignorieren, wie sie sich anfühlte, wenn er sich über ihre Worte aufregen konnte. „Du sagtest etwas über Männer wie mich.“ Er kniete sich vor sie und zog den Reißverschluss ihrer Stiefelette auf.
„Richtig.“ Sie schluckte. „Männer, die nur das eine von einer Frau wollen und sie dann abschieben, sobald sie es bekommen haben.“
„Ich nehme an, mit dem ‚einen‘ meinst du Sex?“ Er zog ihr den einen Stiefel aus und machte sich an dem anderen zu schaffen.
„Genau“, stieß sie bitter aus.
Als er zu ihr aufsah, stellte er fest, dass sie bemüht die Decke anstarrte. „Und was hat das mit dem zu tun, was ich hier tue?“, knurrte er. „Mir macht das auch keinen Spaß. Allerdings habe ich wenig Erfahrung mit möglichen Drogenschmugglern, daher wirst du entschuldigen müssen, dass ich vielleicht etwas übervorsichtig bin.“
„Ich muss und werde gar nichts entschuldigen“, fauchte sie.
„Und …“ Er verlor den Faden, als ihm bewusst wurde, auf welcher Höhe sein Gesicht sich befand – er schaute genau auf ihren Schritt. Nur etwas Stoff trennte ihn von …
Abrupt brach er den Gedankengang ab. Solche Fantasien waren tabu! Er zwang sich, an gar nichts zu denken, als er mit beiden Händen ihr Bein auf und ab strich. „Bisher hat sich übrigens noch keine beschwert.“
„Das stimmt nicht“, widersprach Lily. „Ich habe über dieses Model gelesen, die behauptet, du hättest ihr vorgespielt, dass du sie liebst.“ Sie schnaubte. „Du würdest Liebe nicht einmal erkennen, wenn sie dir auf den Kopf fiele.“
Tristan hielt inne. „Sie hat das Recht auf ihre Meinung. Es ist nicht meine Schuld, dass sie sich in mich verliebt hat. Sie wusste vorher, auf welche Art von Beziehung sie sich einließ. Liebe gehörte nie mit zum Deal.“
Lily sah überall hin, nur nicht zu ihm. „Das Mädel kann von Glück sagen, dass sie so glimpflich davongekommen ist. Ich persönlich kann mir nicht vorstellen, welche Frau sich in dich verlieben sollte.“
Er begann mit ihrem anderen Bein. „Frauen verlieben sich in viele Dinge, das muss nicht immer der Mann sein.“ Er hatte die Erfahrung gemacht, dass viele in ihm vor allem den Adelstitel und ein privilegiertes Leben sahen. Wie seine Mutter bei seinem Vater. „Shopping, Champagner und Chauffeur“ – das waren ihre Worte gewesen.
„Du kannst wahrscheinlich froh darum sein. Würden sie mehr auf dein Wesen achten, kämst du wahrscheinlich nicht weit“, stichelte sie.
Tristan lachte harsch auf. „Ich bin nicht auf der Suche nach Liebe.“ Er richtete sich auf, fasste um sie herum und schob seine Hände in die Gesäßtaschen ihrer Jeans. Sofort presste Lily abwehrend die Hände gegen seine Brust. Wie einfach wäre es jetzt, sie an sich zu ziehen und sie spüren zu lassen, wie sehr sie ihn erregte …
„Warum?“, brachte sie atemlos hervor. „Hat dich eine Frau geärgert?“
„So nah ist mir keine gekommen, dass sie die Chance dazu gehabt hätte.“ Er ließ seine Finger unter dem Saum ihrer Jeans über ihre Haut wandern, fasste ihr schließlich unverfroren in den Schritt.
„Mistkerl!“ Lily hob die Hand, holte aus …
Doch er fing ihren Arm ab, auch wenn er wusste, dass er die Ohrfeige verdient hätte. Er ließ sie los, und sie stapfte wutentbrannt auf die andere Seite des Betts.
„Hoffentlich bist du jetzt zufrieden“, zischte sie.
Noch lange nicht. „Es war notwendig. Mehr nicht“, behauptete er nüchtern.
„Sicher, rede dir das nur ein. Vielleicht kannst du dann heute Nacht besser schlafen.“
„Natürlich“, log er. „Ich schlafe immer gut.“
„Mal aus reiner Neugier gefragt: Vertraust du nur mir nicht oder keiner Frau? Dein Verhalten ist eigentlich untypisch für jemanden, dessen Eltern ein glücklich verheiratetes Paar waren …“
„Meine Eltern waren nicht glücklich
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