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Zweite Chance fuer die Liebe

Zweite Chance fuer die Liebe

Titel: Zweite Chance fuer die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Conder
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drehte dem italienischen Grafen, mit dem er in Harvard studiert hatte, demonstrativ den Rücken zu.
    „Ich möchte dir danken, dass du der Polizei den entscheidenden Hinweis in meinem Fall gegeben hast“, sagte Lily jetzt höflich.
    „Keine Ursache.“
    „Ich möchte dir dafür gerne ein Anwaltshonorar zahlen …“
    „Honorar zahlen?“, fiel er ihr ins Wort. „Mach dich nicht lächerlich, Lily.“ Als ob er Geld von ihr annehmen würde! Er kniff die Augen zusammen. „Liegt es daran, dass ich dir heute Morgen nicht den Tee gebracht habe?“
    „Wie bitte?“
    „Stell dich nicht dumm. Du weißt genau, was ich meine. Oder bist du sauer, weil wir uns heute den Tag über nicht gesehenhaben?“
    Ihr Lächeln war so schmal und scharf wie eine Rasierklinge. „Ist mir gar nicht aufgefallen.“
    „Ich wollte zu dir kommen, aber ich dachte, du und die Mädels …“ Er stutzte. „Verdammt, war ich das?“ Er starrte auf den dunklen Fleck an ihrem Hals, den sie zwar gekonnt überschminkt hatte, von dem aber dennoch ein leichter Schatten auf ihrer goldenen Haut zu bemerken war.
    „Äh … nein.“ Automatisch führte sie ihre Hand zu der Stelle. „Ich … war beim Kämmen mit der Bürste etwas ungeschickt.“
    Er versuchte nicht einmal, sich das Grinsen zu verkneifen. Mit der Bürste, klar! „Was ist los?“ Er würde das Ganze abkürzen und direkt fragen.
    Lily zuckte mit einer Schulter. „Was sollte denn los sein?“
    „Ich weiß es nicht, deshalb frage ich ja. Nur werde ich nicht den ganzen Abend damit zubringen.“
    Ihr Blick hob sich abrupt zu seinem Gesicht. „Soll das so etwas wie eine Drohung sein?“
    Reichte es ihr denn nicht, dass er sich erkundigte, wie sie sich fühlte? Jeder, der ihn kannte, hätte ihm so etwas nie zugetraut. Zum Teufel, er selbst hätte nie gedacht, dass er einmal ein solches Gespräch führen würde. Normalweise wäre er längst weg.
    Was also war bei Lily anders?
    Da er sich die Frage nicht beantworten konnte, stellte er sie erst einmal beiseite. „Lily, gestern Nacht hatten wir fantastischen Sex, und heute kannst du mir nicht einmal in die Augen sehen. Deshalb frage ich noch einmal: Was ist los?“
    Sie tippte sich ans Kinn. „Ich glaube nicht, dass das der richtige Ort für eine solche Unterhaltung ist.“
    „Du hast recht.“ Tristan fasste sie beim Ellbogen, steuerte sie zu einer Seitentür und in den hinteren Bereich des Hauses. Neben einem zierlichen Dielentisch ließ er sie los, drehte sich zu ihr und stemmte die Hände in die Hüften. „Jetzt können wir reden.“
    Lily verschränkte die Arme vor der Brust. „Ist das deine übliche Vorgehensweise nach einer Nacht mit einer Frau?“
    Tristans Geduld hing am seidenen Faden. „Was, zum Teufel, ist los?“
    „Du benimmst dich wie der letzte Primat, das ist los. Wir hatten Sex. Erwartest du etwa ein Empfehlungsschreiben?“
    „Es war nicht nur Sex, sondern fantastischer Sex.“ Er lächelte – langsam, wissend, sinnlich. Es war der Versuch, sie aus ihrer seltsamen Stimmung zu reißen. Doch leider ging der Schuss nach hinten los.
    „Aha, also fantastischer Sex. Was will man mehr, nicht wahr? Es ist ja nicht so, als wäre es etwas Ernstes, oder? Ich dachte, du würdest dich freuen, wenn du wieder mit deinem Leben weitermachen kannst und …“ Abrupt brach sie ab, als habe sie schon zu viel gesagt.
    „Und was? Und du kannst wieder hemmungslos mit allen Männern flirten?“ Das war eine Spezialität seiner Mutter gewesen. „Willst du es mit einem von Olivers Cousins versuchen, jetzt, nachdem du bei mir auf den Geschmack gekommen bist?“
    Entsetzt schnappte Lily nach Luft, und Tristan wurde schlagartig bewusst, wie geschmacklos und verletzend seine Bemerkung gewesen war. Verdammt, dabei hatte er einfach nur von ihr hören wollen, dass sie kein Interesse an anderen Männern hatte. Fast wünschte er sich, sie würde ihn ohrfeigen. Das wäre jedenfalls leichter zu ertragen als der Blick abgrundtiefer Verachtung, mit dem sie ihn nun bedachte.
    „Ich gehe wieder zu den anderen.“ Sie drehte sich zur Tür, doch Tristan verstellte ihr den Weg.
    „Bitte entschuldige. Das war unter allem Niveau.“ Natürlich war sie nicht wie seine Mutter. Aber irgendetwas stimmte nicht. Dann dämmerte es ihm. Die Art, wie sie „nichts Ernstes“ und „mit deinem Leben weitermachen“ betont hatte …
    „Du hast gehört, was ich heute Morgen zu Jordana gesagt habe, oder?“, fragte er vorsichtig.
    „Ich wollte dir die Verlegenheit

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