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Zwergenbann: Roman

Zwergenbann: Roman

Titel: Zwergenbann: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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Disziplinlosigkeit ist mir in meinem ganzen Leben noch nicht untergekommen.«
    Gleich fünf Leute, die sich unerlaubt von einem von ihm befehligten Trupp entfernten und somit sowohl gegen die Anordnungen der Königin wie auch gegen seine eigenen Befehle verstießen, so etwas hatte er in der Tat noch nicht erlebt. Bei den beiden Kriegern wunderte es ihn nicht einmal allzu sehr angesichts des schlechten Beispiels, das Kriegsmeister Barlok ihnen geliefert hatte.
    Von den drei Arbeitern hingegen hätte er etwas Derartiges niemals erwartet. Er kannte sie seit vielen Jahren, hatte sie persönlich für diese Expedition ausgewählt und sie stets für absolut verlässlich gehalten. Umso mehr traf es ihn, dass selbst sie ihn jetzt auf so schmähliche Art im Stich ließen.
    Dieses Zarkhadul schien mehr als nur eine verlockende Faszination auszuüben, wenn es bis jetzt untadelige Männer dazu brachte, ihre Pflicht in solchem Maße zu vernachlässigen. Sie mussten wissen, dass er ihnen ein solches Fehlverhalten nicht würde durchgehen lassen, und was das für ihren Ruf und ihre Ehre bedeuten würde, hätte sie ausreichend abschrecken sollen.
    Einen kurzen Moment lang überlegte Vilon, ob er vielleicht
die falsche Entscheidung getroffen hatte, ob er den Männern zu viel zumutete. Auch er spürte das Verlangen, die Wunder des legendären Zarkhadul zu erblicken, bevor sie sich wieder auf den langen Rückmarsch nach Elan-Tart machten und möglicherweise erst in Wochen wieder herkommen würden. Viel wäre er bereit, dafür zu geben, aber auf keinen Fall würde er deshalb seine Überzeugungen verraten. Befehl war nun einmal Befehl, erst recht, wenn er von der Königin persönlich stammte.
    Selbst wenn er die fünf Männer, die sich einfach aus dem Staub gemacht hatten, bis zu einem gewissen Grad verstehen konnte, war ihr Verhalten doch auf eine nicht tolerierbare Art verwerflich, um nicht zu sagen verräterisch. Er durfte deswegen nicht in seinem Entschluss wanken, sonst würde auch er ein schlechtes Beispiel abgeben und ihren Fehltritt in gewisser Weise sogar legitimieren.
    »Und ihr?«, fauchte er und blickte die übrigen Arbeiter nacheinander an. »Wollt ihr mir allen Ernstes weismachen, dass keiner von euch etwas bemerkt hat, als plötzlich niemand mehr hinter euch war? Hattet ihr vielleicht ebenfalls vor, meine Befehle zu missachten und euch heimlich davonzustehlen?« Sein Blick verharrte auf den drei Kriegern, die direkt neben dem Durchgang stehen geblieben waren, durch den sie in die Halle zurückgekehrt waren. »Ich bin nur froh, dass ihr euch nicht ebenfalls am Ende der Kolonne befunden habt, sonst wärt ihr wohl zweifellos auch umgekehrt.«
    »Das ist bereits das zweite Mal, dass Ihr uns die Bereitschaft zur Pflichtvernachlässigung und Befehlsverweigerung unterstellt«, presste Tylos hervor, der Krieger, mit dem Vilon bereits zuvor aneinandergeraten war. Er trat vor, bis er unmittelbar vor dem Schürfmeister stand. Nur noch mit sichtlicher Mühe konnte er seinen Zorn im Zaum halten. »Dagegen verwehre ich mich mit aller Entschiedenheit. Und ich bin überzeugt, dass auch unsere Kameraden sich keines solchen Verrats schuldig gemacht haben.«
    »Ach ja? Und wo sind sie dann geblieben? Hat sich vielleicht
der Erdboden plötzlich unter ihnen geöffnet und sie verschlungen, ohne dass wir etwas davon mitbekommen haben?«
    »Was muss denn noch geschehen, bis Ihr in Betracht zieht, dass Ihnen etwas zugestoßen sein könnte?« Tylos blickte sich um und packte sein Schwert fester, das er bereits gezogen hatte, als das Verschwinden der Männer bemerkt worden war. »Möglicherweise ist diese Mine doch nicht so verlassen, wie es den Anschein hat. Wir müssen umkehren und die anderen warnen.«
    Vilon schnaubte laut.
    »Ich wusste, dass du das sagen würdest, aber darauf falle ich nicht herein. Was für Gefahren sollen hier lauern? Wir haben absolut nichts entdeckt, das darauf hindeutet, dass irgendetwas nicht in Ordnung sein könnte. Und deshalb werden wir jetzt weitergehen. Aber diesmal werde ich als Letzter gehen, um sicherzustellen, dass sich nicht noch jemand heimlich davonstiehlt.«
    Der Krieger rang einen Moment mit sich, dann straffte er sich.
    »Es tut mir leid, Schürfmeister, aber das kann ich nicht zulassen«, sagte er, auch wenn er sich dabei sichtlich unwohl fühlte. »Wir sind für Eure Sicherheit und die Eurer Leute zuständig, und die sehe ich in diesem Fall unmittelbar bedroht. Damit seid auch Ihr an meine Anweisungen

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