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Zwergenbann: Roman

Zwergenbann: Roman

Titel: Zwergenbann: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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Königin verstoßen hatte, hatte er zugleich sich selbst und seine Begleiter zum Tode verurteilt. Auch die Krieger würden Zarkhadul nicht mehr verlassen können, falls sie überhaupt noch am Leben waren. Zudem hatte sich auch in ihrem Gepäck weiteres Sprengpulver befunden, das jetzt dringend benötigt würde, um den Gang, durch den sie in
den Berg eingedrungen waren, so gründlich zu verschütten, dass die Dunkelelben ihn unter keinen Umständen mehr würden freilegen können.
    »Wer von euch ist der schnellste und ausdauerndste Läufer?«, wandte er sich an die Arbeiter.
    Die Männer berieten kurz, dann trat Likat, der Jüngste von ihnen, vor.
    »Ich bin es«, behauptete er.
    »Gut. Du wirst dich sofort auf den Weg nach Elan-Tart machen. Königin Tharlia muss erfahren, was hier passiert ist. Wir werden versuchen, den Stollen an weiteren Stellen zum Einsturz zu bringen. Einige Tage können wir das Vordringen der Dunkelelben sicherlich verhindern, aber ich fürchte, wir haben zu wenig Sprengpulver, um die Gefahr dauerhaft zu bannen. Sie soll sofort neues herschicken, am besten mehrere Fässer, um …«
    Vilon brach ab, als ihm plötzlich etwas bewusst wurde, woran er gar nicht mehr gedacht hatte. Nicht nur er und seine Begleiter hatten zu wenig Sprengpulver. Einige der für die Herstellung benötigten Materialien waren nur an wenigen Stellen in der Tiefenwelt zu finden. Der Weg dorthin jedoch war ihnen versperrt, sodass sie keine Möglichkeit besaßen, neues herzustellen, und fast alle Vorräte waren bei den Sprengungen der Minen Elan-Dhors und aller Ausgänge aus dem Tharakol aufgebraucht worden.
    Was er und seine Leute bei sich trugen, waren bereits bis auf wenige Säckchen die letzten Reserven.
    Der Schürfmeister wurde blass, als er begriff, dass er nicht auf die Lieferung von Nachschub hoffen durfte. Er und seine wenigen Begleiter waren allein auf ihre Werkzeuge und die geringen Mengen an Sprengpulver angewiesen, die sie noch besaßen, um zu verhindern, dass die Dunkelelben Zarkhadul verließen.
    Und er begriff auch, dass dies eine praktisch unmöglich zu bewältigende Aufgabe war.

19
    DIE WEISSBERGE
    Sie fuhren noch etwa eine halbe Stunde lang weiter, nicht mehr ganz so schnell wie zuvor, aber dennoch in scharfem Tempo, dann endlich gönnte Malcorion den Pferden eine Pause. Abzusteigen, um sich intensiver um sie zu kümmern, wagte er nicht, und auch die Zwerge blieben auf dem Wagen. Zu groß war die Gefahr, von einem plötzlich auftauchenden Ghoul gepackt und unter die Erde gezerrt zu werden. Dort wären sie rettungslos verloren, da sie in den engen Stollen nicht einmal mehr die Möglichkeit hätten, sich zu verteidigen.
    Von den Soldaten war nichts mehr zu entdecken. Offenbar waren sie wirklich so schnell sie nur konnten aus dem toten Land geflohen. Auch konnte Warlon sich nicht vorstellen, dass sie noch einmal wiederkommen würden, dafür saß ihnen die Angst viel zu sehr im Nacken. Dennoch ließ Malcorion die Pferde schon nach wenigen Minuten wieder antraben.
    »Es ist eine Schande. Die Tiere bräuchten eine viel längere Rast und müssten richtig trocken gerieben werden«, brummte er. »Aber es ist zu gefährlich, hier längere Zeit an einem Ort zu bleiben und den Ghoulen Gelegenheit zu geben, sich um uns zu scharen. Außerdem haben wir keine Minute zu verlieren. Wir können nur hoffen, dass die Pferde noch bis zum Fuß des Gebirges durchhalten.«
    Während der weiteren Fahrt war immer wieder Schmatzen zu hören, und mehrmals noch meinte Warlon aus den Augenwinkeln Bewegungen in den Erdlöchern wahrzunehmen. Einmal erblickte er sogar für einen ganz kurzen Moment wieder eine
der widerlichen Kreaturen. Im Maul hatte sie einen langen Knochen.
    Am späten Nachmittag begann das Gelände hügelig zu werden und anzusteigen. Sie waren den Bergen nun deutlich näher gekommen, und was er erblickte, erfüllte Warlon nicht gerade mit Optimismus. Die Berge hier waren wirklich nicht mit dem Schattengebirge zu vergleichen. Sie waren Ehrfurcht gebietend, und unter anderen Umständen hätte er sie zu gerne näher erforscht, hätte herauszufinden versucht, welche Wunder darin verborgen liegen mochten. Schätze waren wohl nicht zu erwarten - wenn es nur die geringsten Hinweise darauf gegeben hätte, hätten sich hier sicherlich Zwerge während der großen Zeit ihres Volkes niedergelassen, was aber nie passiert war. Es mochte jedoch wundervolle Höhlen in ihrem Inneren geben, fantastische Gesteinsformationen und

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