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Zwergenbann: Roman

Zwergenbann: Roman

Titel: Zwergenbann: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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selbst wenn einiges dafür sprach, dass sie bei dem Überraschungsangriff getötet worden waren, war er verpflichtet, wenigstens zu versuchen, Klarheit darüber zu erlangen, was mit ihnen passiert war.
    Keiner der anderen Krieger erhob Protest. Sie dachten ebenso wie er und würden im umgekehrten Fall ebenfalls von ihm erwarten, dass er alles zu ihrer Rettung unternahm, wenn sie einem Feind in die Hände fielen. Auch wenn sie durch die Suche nach ihren Kameraden jetzt selbst in Gefahr gerieten.
    Die Wände des Stollens zeigten Reliefs, mit unendlicher Sorgfalt in den Fels gravierte Szenen, die besonders glorreiche Taten der Kriegerkaste Zarkhaduls darstellten: die Erlegung eines Zarkhans, die Abwehr menschlicher Heere, die einst auch diese Mine angegriffen hatten, sowie Kämpfe gegen Gnome und Goblins, was bewies, dass diese zumindest früher auch unter dem Kalathun gelebt hatten. Obwohl es sich nur um feine Rillen im Fels
handelte, waren die Abbildungen so detailgetreu und lebensecht, wie sie kein Maler mit noch so vielen Farben hätte wiedergeben können.
    Der Gang führte in eine kleine, nur wenige Schritte durchmessende Höhle, von wo aus er sich in mehrere weitere Stollen gabelte. Auch diesmal wollte Barlok sich wieder nach rechts wenden, als er aus den Augenwinkeln in einer der Stollenmündungen auf der linken Seite erneut eine Bewegung wahrnahm.
    Sofort fuhr er herum. Seine Augen weiteten sich vor Fassungslosigkeit, als er sah, was sich ihnen aus dem Stollen näherte.
     
     
    Noch bevor die Dunkelelben auf die Verteidiger trafen und der Kampf im Stollen begann, fingen mehrere der Arbeiter bereits an, wie wild mit den Hacken auf die Mauern beiderseits des Wanddurchbruchs einzuschlagen, doch Schürfmeister Vilon rief sie zurück.
    »Aufhören, ihr Dummköpfe, das dauert viel zu lange! Sprengt den Fels!«, befahl er.
    Waffengeklirr und Schreie ertönten aus dem Stollen. Einer der Arbeiter stopfte hastig zwei Beutelchen mit Sprengpulver in eine Vertiefung der Felswand. Ein weiterer schnitt eine Zündschnur zurecht und befestigte sie daran, während ein dritter schon Feuersteine bereithielt und sie damit in Brand setzte. Ohne dass es entsprechender Befehle bedurfte, arbeiteten sie Hand in Hand miteinander.
    »Zurück!«, brüllte Vilon, sobald die Lunte brannte.
    Zusammen mit den Arbeitern, die nicht direkt an der Sprengung beteiligt waren, hatte er sich bereits ein gutes Stück von dem Durchbruch entfernt. Auch die übrigen rannten nun, so schnell sie konnten. Da sie wussten, dass ihre Kameraden die heranstürmenden Dunkelelben nicht lange würden aufhalten können, hatten sie die Zündschnur ziemlich kurz abgeschnitten.
    Die Explosion erfolgte, als sie die Höhle gerade erst zu einem Drittel durchquert hatten. Ein ohrenbetäubender Donnerschlag
ertönte, gefolgt vom Lärm zusammenbrechender Felsmassen. Die Druckwelle riss zwei der Arbeiter von den Beinen, aber sie rappelten sich sofort wieder auf. Gesteinssplitter prasselten von der Decke herab, und auch einige größere Brocken lösten sich und zerbarsten auf dem Boden. Einige der Arbeiter erlitten von den scharfkantigen Splittern leichte Schrammen, doch niemand wurde ernsthaft verletzt.
    Als sich der Staub wieder einigermaßen gelegt hatte, näherte sich Vilon der Explosionsstelle. Wie erhofft, hatte die Detonation den Durchbruch zum Einsturz gebracht und verschlossen, doch war längst nicht so viel Gestein herabgestürzt, wie er sich gewünscht hätte. Es war keine Zeit geblieben, einen optimalen Platz für das Sprengpulver zu suchen, sodass sich ein Teil der Explosionswucht in die Höhle entladen hatte, statt nur auf den Fels zu wirken. Es hätte wesentlich tiefer im Stollen gezündet werden müssen.
    »Bei den Dämonen der Unterwelt!«, fluchte der Schürfmeister, nachdem er die Einsturzstelle genau inspiziert hatte. Auch eine zweite, sorgfältiger ausgeführte Sprengung würde nicht helfen, sondern im ungünstigsten Fall sogar einen Teil der herabgestürzten Felsmassen wieder aus dem Weg räumen.
    Immerhin hatten sie wertvolle Zeit gewonnen. Das herabgebrochene Gestein würde die Dunkelelben zweifellos nicht dauerhaft aufhalten, aber einige Stunden würden sie zumindest brauchen, um es beiseitezuschaffen. Besser, als hier noch einmal zu sprengen, war es, sich eine geeignetere Stelle zu suchen. Auf keinen Fall durften die Dunkelelben an die Oberfläche gelangen.
    Erneut flackerte Zorn auf Barlok in Vilon auf. Indem der Kriegsmeister gegen den Befehl der

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